Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 27. August 2002

* IDF HEBT BESCHRÄNKUNGEN FÜR GAZASTREIFEN UND BETHLEHEM AUF
* SIEBEN ISRAELISCHE ARABER WEGEN ANSCHLAG FESTGENOMMEN / GISSIN: MEHRHEIT DER ISRAELISCHEN ARABER UNBETEILIGT
* PALÄSTINENSISCHER JOURNALISTENVERBAND VERBIETET FOTOS MIT WAFFENTRAGENDEN KINDER
* EITAN ZIEHT SICH AUS DEM POLITISCHEN LEBEN ZURÜCK
* ERSTE FRAU AN DER SPITZE DER NATIONALEN STUDENTEN UNION
* ANTIKENBEHÖRDE: TEILE DES TEMPELBERGS EINSTURZGEFÄHRDET
* LIBANESISCHE KÜNSTLER CANCELN WEIMARER AUFTRITT WEGEN ANWESENHEIT ISRAELISCHER KÜNSTLER
* NEU: * DAS WETTER IN ISRAEL

 

* IDF HEBT BESCHRÄNKUNGEN FÜR GAZASTREIFEN UND BETHLEHEM AUF

Israelische und palästinensische Sicherheitsvertreter haben am Montagabend bei einem als "positiv" bezeichneten Treffen erneut über Sicherheitsfragen beraten. Aufgrund eines sichtbaren Rückgangs der Gewalt im Gazastreifen wird Israel heute eine Reihe von Beschränkungen gegenüber den Palästinensern in diesem Gebiet aufheben. Auch in der Umgebung von Bethlehem sollen ab Mittwoch weitere Erleichterungen umgesetzt werden.
Nach Einschätzungen der IDF, wurde auch in der Stadt im Westjordanland die Gewalt reduziert. Die IDF werden daher Arbeitern aus Bethlehem die Einreise nach Israel, Lehrern die Anfahrt zu Schulen, Beamten die Fahrten zwischen Jerusalem und Bethlehem und den Handel aus Richtung Bethlehem erlauben.
Sondereinsatzkräfte der israelischen Armee nahmen am Montag den meist gesuchten Hamas-Aktivisten im Westjordanland, Sheikh Jamal Abu el Hija, fest. Hija wird verdächtigt an mehreren Selbstmordanschlägen beteiligt gewesen zu sein. Darunter der Anschlag an der Kreuzung Meron, auf das arabisch geführte Restaurant Matza in Haifa, bei dem am 31. März 15 Menschen getöten wurden sowie auf die Pizzeria Sbarro in Jerusalem mit 15 Toten. (HA′ARETZ)

 

* SIEBEN ISRAELISCHE ARABER WEGEN ANSCHLAG FESTGENOMMEN / GISSIN: MEHRHEIT DER ISRAELISCHEN ARABER UNBETEILIGT

Vor einigen Wochen wurden, wie erst am Montag bekannt wurde, sieben israelische Araber festgenommen, die verdächtigt werden, bei dem Terroranschlag auf einen Bus an der Kreuzung Meron Hilfestellung geleistet zu haben. Bei dem Anschlag am 4. August waren neun Personen getötet und Dutzende verletzt worden.
Die Festgenommenen sind Mitglieder des Bakri Clans, der im westlichen Galiläa ansässig ist. Mohammed Bakri, sein 21 Jahre alter Sohn Ibrahim und dessen Freund Yassin Bakri wurden namentlich genannt. Nach dem bisherigen Stand der Untersuchung traf der Selbstmordattentäter, Jihad Hamada, mit den Verdächtigen bei der Arbeit in Bana zusammen. Zwei Tage vor dem Anschlag bat er Ibrahim Bakri um Hilfe, der dann bei Yassin dazurief. Die drei kamen zu einem Treffen zusammen, bei dem Hamada den Sprengsatz, ein Gewehr sowie Kleidung und Kamera zur Verkleidung als Tourist vorzeigte. Sie sprachen über den Ort und kamen zu dem Schluss, dass Linie 361 mit vielen reisenden wehrpflichtigen Soldaten am geeignetesten wäre. Die anderen fünf seien indirekt in das Verbrechen verwickelt.
Kurz nach der Tat war die 27 Jahre alte Israeli Yassra Bakri aus derselben Großfamilie angeklagt worden. Sie hatte den später explodierten Bus 20 Minuten vor der Detonation verlassen. Die Ermittler werfen ihr vor, dass sie die anderen Fahrgäste nicht gewarnt habe.
Am Montag sagte Ra′anan Gissin, ein Sprecher von Premierminister Sharon, nannte die Verhaftungen von sieben israelischen Arabern, die der Beteiligung an einem Selbstmordanschlag in Israel verdächtigt werden "eine unheilvolle Entwicklung" und sagte, dass militante Palästinenser "versuchten, israelische Araber zur aktiven Beteiligung an Terrorakten rekrutieren." Gissin und Sprecher der israelischen Araber betonten, dass die große Mehrheit der arabischen Bürger Israels nicht an Terror beteiligt ist. Viele israelische Araber wurde bei palästinensischen Terroranschlägen getötet und noch mehr verletzt. (HA′ARETZ)

 

* PALÄSTINENSISCHER JOURNALISTENVERBAND VERBIETET FOTOS MIT WAFFENTRAGENDEN KINDER
 
Wie die Nachrichtenagentur AP meldet, sollen palästinensische Kinder mit Waffen künftig nicht mehr fotografiert werden. Der Palästinensische Journalistenverband erließ am Montag ein entsprechendes Gesetzesverordnung, das auch für einheimische Journalisten gilt, die für ausländische Medien arbeiten.
Der stellvertretende Vorsitzende des Journalistenverbandes, Taufik Abu Chusa, sagte, dass solche Bilder dem Ansehen des palästinensischen Volkes, der Glaubwürdigkeit der palästinensischen Journalisten schadeten und den israelischen Interessen dienten. Der Verband rief die palästinensischen militanten Gruppen außerdem dazu auf, Kinder nicht mehr für ihre Zwecke einzusetzen.
Die Vereinigung der Auslandspresse protestierte gegen das Verbot. (AP)

 

* EITAN ZIEHT SICH AUS DEM POLITISCHEN LEBEN ZURÜCK

Der Vorsitzende von Tzomet, Rafael (Raful) Eitan gab bekannt, dass er sich aus dem politischen Leben zurückziehen wolle und den Vorsitz der Partei abgebe.
Der 73 Jahre alte Eitan saß seit 1984 als Abgeordneter in der Knesset und gründete Tzomet 1988 nachdem er die Tchiya-Partei verlassen hatte. In seiner Amtszeit arbeitete er unter anderem als Landwirtschaftsminister und als Umweltminister. Eitan betonte, dass er zwar weiterhin Tzomet wählen würde, er jedoch seine Pflicht erfüllt habe und nun "Platz für die jüngere Generation" machen wolle.
Moshe Green, eine Landwirt und früherer Geschäftsmann und seit 1998 Parteimitglied, wird die Verantwortlichkeiten der Parteiführung übernehmen. Green war vor zwei Jahren in den Vorstand vorgerückt und später zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt worden.
Die streng säkulare Partei, Tzomet (Bewegung für einen erneuerten Zionismus) hatte sich vor den Wahlen von 1988 von der rechtsgerichteten Partei Tchiya abgespalten. 1996 gewann die Partei fünf Sitze und koalierte mit dem Likud. In der 15. Knesset konnte sie keine Plätze erringen. (YEDIOT AHRONOT)

 

* ERSTE FRAU AN DER SPITZE DER NATIONALEN STUDENTEN UNION
 
Zum ersten Mal in Israels Geschichte wurde eine Studentin zur Vorsitzenden des Nationalen Studenten Union (NSU) gewählt. Gila Gamliel, 28, die bisher die Studentenvereinigung an der Ben-Gurion Universität in Beerscheva leitete, konnte bei den landesweiten Wahlen 60 % der Stimmen auf sich vereinigen.
Gamliel ist daneben ein aktives Mitglied in der Likud-Partei. Bei der Wahl zur 15. Knesset stand sie auf Platz 21 der Likud-Liste. Mit Gamliel ist nach acht Jahren die Leitung der NSU wieder beim Likud.
Gegenüber Journalisten äußerte sich Gamliel stolz, die erste Frau in dieser Position zu sein. Sie versprach die Bemühungen für die Rechte der Studenten und für eine Senkung der Studiengebühren an Universitäten und Hochschulen fortzuführen. Unter ihrer Führung werde sich die NSU auch für Abhilfe bei sozialen Konfliktpunkten einsetzen. (MA′ARIV)

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Laut einer neuen Studie von "Omanut La′am" (Kunst für Alle) über das Freizeitverhalten der Israelis, verbringen 85 % ihre Zeit mit Fernsehen. 84 % lesen daneben Zeitung und 82,5% treffen sich gerne mit Freunden und Familie. Außerdem lesen 47 % regelmäßig Bücher und 35 % surfen täglich im Internet. Nur 22 % gehen regelmäßig zum Sport. (MA′ARIV)

 

* ANTIKENBEHÖRDE: TEILE DES TEMPELBERGS EINSTURZGEFÄHRDET
 
Für die südliche Mauer des Jerusalemer Tempelbergs besteht eindeutige Einsturzgefahr, das bestätigte am Montag der Direktor der israelischen Antikenbehörde, Shuka Dorfman.
"Ich kann ihnen nicht sagen, wann es passieren wird und welche Sektion genau betroffen sein wird, aber ich kann ihnen sagen, dass die Südmauer akut einsturzgefährdet ist," sagte Dorfman am Montag.
Er merkte an, dass zur Behebung des Problems seit über einem Jahr Kontakte zur Wakf bestünden, der moslemische religiöse Rat. Diese seien bisher aber fruchtlos geblieben. Die Archäologen und Ingenieure würden von Beamten des Waqf von der Durchführung benötigter Tests zur Feststellung des Schadens und seiner Behebung auf dem Tempelberg abgehalten. (JERUSALEM POST)

 

* LIBANESISCHE KÜNSTLER CANCELN WEIMARER AUFTRITT WEGEN ANWESENHEIT ISRAELISCHER KÜNSTLER
Montag vergangener Woche kam es in Weimar im Rahmen des Kunstfestes zu einer Enttäuschung für Organisatoren, Besucher und Beteiligte: Nach dem Auftritt der israelischen Kibbutz Contemporary Dance Company sollte zum Abschluss des Workshops "Swinging Divan" ein Konzert mit Jazz-Musikern aus dem Libanon stattfinden.
Politischer Fundamentalismus erzwang die Absage der libanesischen Künstler für den Auftritt in Weimar. Allein wegen der Anwesenheit der israelischen Tänzer wurde beim libanesischen Ministerium für Kultur diese Anordnung unter Androhung eines weiteren Auftrittverbots der Künstler durchgesetzt
Der Choreograph des israelischen Beitrags "Screensaver", Rami Be′er, bedauerte die erzwungene Absage des Oud-Virtuosen Charbel Rouhana und seiner Kollegen; er habe sich vorstellen können, über gemeinsame Projekte mit ihnen zu sprechen. Der "Swinging Divan" soll noch im September nachgeholt werden - dann sind die israelischen Künstler schon weg. (THÜRINGER ALLGEMEINE)
 

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NEU: * DAS WETTER IN ISRAEL
 
Die Vorhersage: Teilweise bewölkt, ansonsten klar ohne Temperturänderungen
 
Jerusalem: 19-29ºC
Tel-Aviv: 25-31ºC
Haifa: 25-32ºC
Am Toten Meer: 30-40ºC
Eilat: 27-39ºC


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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