Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Dienstag, 20. August 2002


* BETHLEHEM-TEST BEGINNT MIT IDF RÜCKZUG
* HEFTIGE SCHUSSWECHSEL IN GAZA UND TULKAREM
* ABU NIDAL OFFENBAR TOT
* AKTIONEN ZUM "TAG DER UMWELT"

 


* BETHLEHEM-TEST BEGINNT MIT IDF RÜCKZUG
Der "Bethlehem und Gaza zuerst" begann gestern mit dem israelischen Truppenabzug aus Bethlehem und den Vororten Beit Jalla und Beit Sahour und den eintreffenden palästinensischen Polizeipatrouillen unter der Leitung von General Haj Ismail.

Israel erwartet nun "den Beginn des palästinensischen Handelns" gegen Terrorgruppen in Bethlehem. Weitere israelische Schritte zur Aufhebung von Beschränkungen seien von tatsächlichen Bemühungen seitens der Palästinenser zur "Reduzierung der Gewalt" in der Stadt und ihrer Umgebung abhängig.

In Gaza wartet Israel mit der Umsetzung seiner Maßnahmen auf das Eingreifen der Palästinenischen Autonomibehörde gegen die auch am Montag fortgesetzten Übergriffe durch Mösergranat- und Maschinengewehrbeschuss.

Gemäß der Verständigung, auf die sich am Sonntagabend Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer und der palästinensische Innenminister Abdel Razak Yehiyeh geeinigt haben, erlaubt Israel den palästinensischen Sicherheitskräften die Übernahme der Sicherheitskontrolle in der Stadt und unternimmt wesentliche Schritte zur Erleichterung der Lebensbedingungen der Bewohner, wenn der Gewalt Einhalt geboten wird. Es sollen mehr Einreisegenehmigungen für palästinensische Arbeiter nach Israel ausgestellt, Handelsbeschränkungen aufgehoben und weitere erleichternde Maßnahmen für die Zivilbevölkerung durchgeführt werden.


* HEFTIGE SCHUSSWECHSEL IN GAZA UND TULKAREM
Am Dienstagmorgen kam es zu heftigen Schusswechseln zwischen Soldaten der Israelischen Verteidigungsarmee (IDF) und bewaffneten Palästinensern bei Neveh Dekalim im Gazastreifen. Zwei Cobra-Hubschrauber wurden zur Lokalisierung der Attentäter in Khan Yunis eingesetzt.

Bei Feuergefechten zwischen IDF-Soldaten und bewaffneten Palästinensern im Flüchtlingslager von Tulkarem im Westjordanland wurden zwei Palästinenser getötet.

Israelische Truppen waren am Dienstagmorgen in die Stadt Tulkarem eingerückt, wo sie von Hubschraubern begleitet Hausdurchsuchungen vornahmen. Der israelische Rundfunk berichtete unter Berufung auf Vertreter der IDF, dass in Tulkarem eine ausgedehnte terroristische Infrastruktur existiere, die für viele Terroranschläge verantwortlich sei.

In Al Yamun, nahe von Jenin, entdeckten israelische Soldaten 24 Rohrbomben in einem Gebäude. Die IDF detonierte die Bomben kontrolliert und verhaftete zwei Palästinenser. (HA′ARETZ)


* ABU NIDAL OFFENBAR TOT
Abu Nidal, dessen Name weltweit zum Synonym für internationalen Terror geworden war, wurde am Wochenende in einer Wohnung in Bagdad, nach palästinensischen Berichten, tot aufgefunden. Der abtrünnige Palästinenser hat neben Israelis und Juden auch das Leben zahlreicher Führer der Fatah auf dem Gewissen. Es ist bisher unklar, ob er durch einen Rivalen, oder seinen irakischen Schutzherren oder durch Freitod verstarb.

Seine Leiche wurde vor drei Tagen mit Schusswunden, die auf einen Selbstmord hinweisen, aufgefunden. Abu Nidal kämpfte seit Jahren gegen den Krebs, er hatte Herzprobleme und war von Schmerzmitteln abhängig.

Der ehemalige Lehrer war für Terroranschläge von Paris bis Pakistan verantwortlich. Seine Anhänger bombten Flugzeuge, mähten Reisende in Flughäfen, Cafebesucher und Synagogengänger mit Maschinengewehren nieder und sprengten Hotels.

Am 27. Dezember 1985 wurden bei zwei gleichzeitigen Angriffen auf El Al- Schalter in Rom und Wien 18 Menschen getötet und 120 verletzt. 21 Menschen starben am 6. September 1986 während des Gottesdienstes, als zwei als Fotografen verkleidete Terroristen auf die Beter feuern.

Seit den frühen 70er Jahren bekämpfte Abu Nidal parallel Yasser Arafat und die PLO, speziell die Fatah. Er warf diesen vor, im Kampf gegen Israel nachgelassen zu haben. Seine berühmtesten palästinensischen Opfer waren Abu Iyad, der in den ersten Tagen des Golfkriegs in Tunis ermordet wurde, sowie Issam Sartawi, der mit Arafats Genehmigung geheime Gespräche mit israelischen Linken Anfang der 80er geführt hatte.

In der Vergangenheit gab es schon mehrfach Berichte über Abu Nidals Ableben durch Krebs oder Herzstillstand. Es gab bestätigte Meldungen über Krankenhausaufenthalte in Ost-Deutschland vor der Wende und Behandlungen in Kairo.

Geboren 1937 als Sabri al-Banna in Jaffa, wuchs Abu Nidal als Sohn eines wohlhabenden Landwirts auf, der 1948 sein Anwesen verlor. Die Familie zog nach Nablus. Er ging zum Studium nach Kairo, wo er sich zusammen mit Arafat einschrieb. Später gehörte er zu den ersten Mitglieder der Fatah. (HA′ARETZ)

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des International Policy Institute for Counter-Terrorism: http://www.ict.org.il/


* AKTIONEN ZUM "TAG DER UMWELT"
Am heutigen Dienstag ist in Israel anlässlich des "Umwelttages" der Eintritt zu allen Nationalparks und Naturschutzgebieten frei. Nur im Nationalpark von Askelon, in Ma′ayan Harod und in Sahne, wo derzeit Festivals stattfinden, muss ein Entgelt bezahlt werden.

Das israelische Umweltministerium und die Naturpark-Behörde veranstalten den Tag zur Anerkennung der Umwelt zum dritten Mal. Damit soll die Öffentlichkeit auf Natur- und Umweltthemen aufmerksam gemacht werden.

In den Nationalparks werden Touren und Veranstaltungen angeboten, die Teilnahme ist ebenfalls kostenlos. Die Besucher können sich Vorträge zur Geschichte und Aufgabe der Nationalparks anhören und mehr über die Besonderheiten der jeweiligen Stätte erfahren.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Umweltministeriums: http://www1.sviva.gov.il/english/


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://www.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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