Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin
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Donnerstag, den 15. August 2002

* PERES SPRICHT MIT PALÄSTINENSISCHEN MINISTERN
* HAMAS-TERRORIST PLANTE MEGA-TERRORANSCHLAG
* WIRTSCHAFT: ANZEICHEN FÜR BESSERUNG
* ZEIT: "HILFSGELDER FÜR DEN TERROR?"
* SOLIDARITÄT FÜR ISRAEL IN ISRAEL
* VERRÜCKTES KLIMA: REGEN IN TEL AVIV



* PERES SPRICHT MIT PALÄSTINENSISCHEN MINISTERN

Am Mittwoch sind zwei Teams mit Israels Außenminister Shimon Peres und mit dem palästinensischen Unterhändler Saeb Erekat an der Spitze zusammengetroffen, um über die Schritte zu einem Waffenstillstand und Wege zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in den Gebieten zu verhandeln.


Erekat äußerte Bedenken bezüglich des Plans "Gaza zuerst". Israel wolle sich nur aus dem Gazastreifen zurückziehen. Peres erwiderte, dass das Grundprinzip hinter dem israelischen Vorschlag ein funktionales und kein territoriales sei. In Gaza seien die palästinensischen Sicherheitskräfte intakt geblieben und könnten daher die Verantwortung nach einem israelischen Rückzug übernehmen.

"Israel ist zu konstruktiven [Rückzugs] Gesprächen bereit - über jeden Ort, an dem die Palästinenser zeigen, dass sie für die Sicherheit sorgen können," sagte Peres.

Peres sagte gegenüber den Palästinensern, dass Israel die Unterscheidung zwischen Terroranschlägen innerhalb der Grünen Linie und den Gebieten ablehne, so wie es einige palästinensische Gruppen tun. Ein solcher Zustand verplichte Israel, alle Aufmerksamkeit den Gebieten zuzuwenden und die Bewohner dort zu schützen, die Palästinenser würden dann das Gegenteil von dem erreichen, was sie wollten.

Die beiden Teams werden voraussichtlich bald nocheinmal zusammentreffen. Ausserdem wird ein Treffen zwischen dem palästinensischen Innenminister Abdel Razak Yehiyeh und Israels Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer erwartet. (HA′ARETZ)

* HAMAS-TERRORIST PLANTE MEGA-TERRORANSCHLAG

Ein führender Terrorist der Hamas, der vermutlich an der Durchführung eines "Mega-Terroranschlags" arbeitete, wurde am Mittwoch bei einem Einsatz der Israelischen Verteidigungsarmee (IDF) auf sein Versteck in Tubas, Westjordanland, getötet.

Nasser Jarrar, 44, war seit langem auf der Liste der gesuchten Terroristen. Trotz seiner Verkrüppelung durch einen von ihm präparierten und vor einem Jahr vorzeitig detonierten Sprengsatz, gelang es ihm mehrfach, der Festnahme zu entgehen. Nach Aussagen von in israelischer Haft befindlicher Hamas-Terroristen plante Jarrar eine Serie gleichzeitiger Anschläge sowie einen Mega-Terroranschlag, der zur Zerstörung eines mehrstöckigen Gebäudes in Tel Aviv geführt hätte.

Jarrar galt als ein Führer des militärischen Flügels der Hamas in Jenin. Er war für die Planung und Durchführung mehrerer schwerer Terroranschläge in Israel verantwortlich. (JERUSALEM POST)

Der Leiter des militärischen Geheimdienst, Generalmajor Aharon Ze′evi (Farkash) informierte die Knesset am Dienstag, dass Terrororganisationen weitere Wellen von Terroranschlägen planten, darunter auch "Mega-Anschläge" im israelischen Kernland. Zeevi definierte einen "Mega-Anschlag" als einen Terroranschlag mehrerer Selbstmordattentäter oder detonierender Autobomben gleichzeitig, oder eine besonders große Menge Sprengstoff. Nach seinen Angaben liegen sechs Warnungen vor Anschlägen dieser Art vor.


Zeevi sagte außerdem, das den IDF Informationen vorliegen, die darauf hinweisen, dass die Zahl der potentiellen Selbstmord-Terroristen abnimmt, weil diese die Zerstörung ihrer Häuser fürchten müssten. Die Furcht vor der Ausweisung aus dem Westjordanland in den Gazastreifen schrecke zusätzlich ab. (HA′ARETZ)


* WIRTSCHAFT: ANZEICHEN FÜR BESSERUNG

Trotz eine Rückgangs der israelischen Wirtschaft im ersten Halbjahr 2002 um 0,4 %, scheint es Anzeichen für eine Erholung zu geben. Dies geht aus einem Bericht des Statistischen Zentralbüros hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Den Zahlen zufolge verlangsamte sich der Rückgang des Bruttosozialprodukts zum ersten Mal seit Oktober 2000 wesentlich, im Vergleich zu 2001.

Die industrielle Produktion sank um 2,3 % im Zeitraum Januar bis Juni, in der ersten Hälfte des Vorjahres waren es 8,4 %. Dies stellt den verringerten Ertrag in Baugewerbe, Industrie und im Einzelhandel dar. Der Export von Gütern und Dienstleistungen sank um 0,8 % aufs Jahr gerechnet. Der Rückgang ist weit weniger als die 15 % Senkung in den vorangegangenen sechs Monaten und 21 % in der ersten Jahreshälfte 2001. (GLOBES)

* ZEIT: "HILFSGELDER FÜR DEN TERROR?"

Thomas Kleine-Brockhoff schreibt in der neuesten Ausgabe der ZEIT über die Debatte, die israelische Vorwürfe in Europa ausgelöst haben. Unter Berufung auf Dokumente, die Israel im Rahmen von Operation Schutzwall im Frühjahr 2002 beschlagnahmt hat, behauptet Israel, dass die Palästinensische Behörde Hilfsgelder der internationalen Gemeinschaft, darunter der Europäischen Union, nicht vereinbarungsgemäß verwandt hätte, sondern für den Terrorkrieg gegen Israel miteinsetzt.

DIE ZEIT publizierte erstmals die ganze Debatte in Original-Dokumenten (in englischer Sprache): http://www.zeit.de/2002/34/Politik/dokumente_hilfsgelder.html

 

* SOLIDARITÄT FÜR ISRAEL IN ISRAEL

An die 1.000 Freunde und Unterstützer Israels aus der ganzen Welt kamen am Dienstag auf dem Hurva-Platz in der Jerusalemer Altstadt zusammen, um ihre Solidarität mit Israel Ausdruck zu verleihen. Dies war die erste internationale Kundgebung für Israel in Israel.

Der israelische Wohnungsbauminister, Natan Sharansky, und US-Senator Robert Torricelli aus New Jersey gehörten zu den Sprechern bei der Veranstaltung. Die Redner ermutigten die Teilnehmer, nicht vor Besuchen nach Israel zurückzuschrecken. "Israel ist voller Magie. Kommt nach Jerusalem. Lasst uns den Terror besiegen," sagte Sharansky. Senator Toricelli ergänzte: "Wir sind hier, um zu zeigen, dass wir keine Angst haben. Wir bleiben und unsere Unterstützung endet nie." (JERUSALEM POST)

* VERRÜCKTES KLIMA: REGEN IN TEL AVIV

Einem für diese Jahreszeiten ungewöhnlichen Phänomen sehen sich Israelis und Urlauber seit heute morgen (Donnerstag) gegenüber: In vielen Gegenden im Norden und Zentrum Israels setzte "tröpfelnder- bis leichter Regen" ein.

Wie der meteorologische Dienst mitteilte, handelt es sich um zu vernachlässigende Mengen von unter 0,1 Millimetern. In Tel Aviv, Rishon Lezion und an weiteren Orten entlang des Mittelmeerufers ist Regen im August jedoch unüblich - es regnet dann nie.


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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

- An- und Abmeldung unter http://www.israel.de/mailing/ -

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:
- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp
- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm
- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

© Botschaft des Staates Israel, 2002