Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Mittwoch, 14. August 2002

* NEUER KANDIDAT DER ARBEITSPARTEI RUFT NACH WIEDERAUFNAHME DER GESPRÄCHE MIT DER PA
* MARWAN BARGHOUTI ANGEKLAGT
* ISRAELISCHES START-UP MIT NEUEM ANSATZ IN DER BEKÄMPFUNG VON KREBS
* EINLADUNGEN NACH ISRAEL - LOVE UND HORA


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Die Mitarbeiter der Israelischen Botschschaft möchten der Bevölkerung in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten ihr Mitgefühl in dieser schweren Zeit ausdrücken. Die Fernsehbilder vom Dienstagabend waren erschreckend. Todesopfer werden zu beklagen sein, das ist eine Katastrophe. Wir fühlen mit den einzelnen Personen und Familien, die alles oder vieles von ihrem Hab und Gut verloren haben. Die Mitarbeiter der Botschaft wurden aufgerufen, sich gemeinsam an Spendenaktionen für die geschädigten Bürger in Deutschland zu beteiligen.


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* NEUER KANDIDAT DER ARBEITSPARTEI RUFT NACH WIEDERAUFNAHME DER GESPRÄCHE MIT DER PA

Der Bürgermeister von Haifa, Amram Mitzna, begann am Dienstag seinen Wahlkampf für die Führung der Arbeitspartei mit dem Appell für die sofortige Wiederaufnahme der Gespräche mit jedweder palästinensischen Führung.

In einer Rede im Hauptquartier der Partei in Tel Aviv, bei der Mitzna seine Kandidatur bekannt gab, sagte er, dass der Verbleib der Arbeitspartei in der Koalition nicht förderlich sei.

"Wir haben keine Zeit mehr," so Mitzna. "Wir müssen ohne Verzögerung oder Vorbedingungen, Gespräche mit den Palästinensern beginnen, so dass die beiden Seiten auf den Weg des Friedens zurückkehren können."

"Ich stelle mich heute nicht in Hoffnung auf eine Karriere, sondern für die Möglichkeit, der Öffentlichkeit zu helfen. Ich bin kein Zauberer und habe keinen Zauberstab, aber wenn ich gewählt werde, werde ich Tag und Nacht für den Erfolg arbeiten," sagte Mitzna weiter.

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Premierminister Ariel Sharon zieht Neuwahlen für den Januar 2003 in Betracht, wenn die Arbeitspartei und Shas den Staatshaushalt für das kommende Jahr nicht bei der ersten Lesung im Oktober unterstützen. Die Möglichkeit vorgezogener Wahlen könnte die Abstimmung in der Arbeitspartei über ihren Spitzenkandidaten auf einen früheren Zeitpunkt als den 19. November verschieben. (YEDIOTH)

* MARWAN BARGHOUTI ANGEKLAGT

Gegen Marwan Barghouti wurde am Mittwochmorgen vor dem Tel Aviver Bezirksgericht Anklage erhoben.

Barghouti wird beschuldigt, die Fatah, die Tanzim und die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden im Westjordanland angeführt zu haben. Ausserdem sei er eine zentrale Figur bei Entscheidungsprozessen dieser Organisationen gewesen, die in den vergangenen zwei Jahren Dutzende Terroranschläge mit vielen israelischen Todesopfern und Hunderten Verletzten durchgeführt haben. Aus dem Beweismaterial geht hervor, dass Barghouti viele Terrorakte gegen israelische Ziel geleitet, verwaltet, finanziert und initiiert hat. Dabei wurde er von Terroristen wie Nasser Aweis, Nasser Abu-Hamid und Raed Karmi unterstützt. Daraus ergibt sich das klare Bild eines gefährlichen Mörders, der an Dutzenden Terroranschläge aktiv beteiligt war.

Bezüglich der Anleitung Dutzender Akte mörderischen Terrors, die in der Anklage detailliert aufgeführt werden, wird Barghouti des Mordes, der Beihilfe zum Mord, der Förderung des Mordes, des versuchten Mordes, der krimineller Konspiration und der aktiven Mitgliedschaft in einer Terrororganisation angeklagt.

Die Anklageschrift wurde von der Direktorin der Abteilung Kriminal-Sicherheits Abteilung im Büro der Staatsanwaltschaft, Devorah Chen, mit Bestätigung der Staatsanwältin Edna Arbel, aufgesetzt. Generalstaatsanwalt Elyakim Rubinstein hatte entschieden, dass der Top-Terrorist, der im Rahmen von Operation Schutzwall verhaftet worden war, vor dem Bezirksgericht angeklagt wird.

(Mitteilung des Israelischen Justizministeriums)

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Der Oberste Gerichtshof Israels hat gestern mit einer einstweiligen Verfügung den Abschiebungsbeschluss eines Militärgerichts gegen drei Palästinenser ausgesetzt. Die zwei Männer und eine Frau wird vorgeworfen, ihren Brüdern bei der Planung von Terroranschlägen gegen Israel geholfen zu haben. Die Palästinenser sollten in den Gazastreifen ausgewiesen werden.
In Daharija und Doha im Westjordanland wurden jeweils ein Haus der Familien von Selbstmord-Terroristen zerstört. Mit der Zerstörung der Häuser sollen potentielle Terroristen abgeschreckt werden. Wie Verteidigungsminister Ben-Eliezer am Sonntag mitteilte, wirkte diese Politik schon in mehreren Fällen.


* ISRAELISCHES START-UP MIT NEUEM ANSATZ IN DER BEKÄMPFUNG VON KREBS

Das junge israelische Unternehmen Can-Fite Biopharma dreht den üblichen Ansatz in der Krebsforschung zur Entwicklung neuer Wirkstoffe im Labor um: Anstatt nach den Ursachen für die Entstehung des Krebs zu forschen, soll

herausgefunden werden, warum Krebs ich fast niemals in Muskelgewebe wächst, das 65 % des menschlichen Körpers ausmacht.

Die Idee für diesen Ansatz und für das Start-up in Petah Tikwa entstand nachdem der Professor von Mitgründerin, Pnina Fishman, ihr eine herausfordernde Frage stellte.

"Eines Tages kam er rein und sagte mir, "Muskeln machen 65 % der Körpermasse aus, aber krebsartige Tumore sind im Muskelgewebe selten. Warum?" Fishman nahm die Herausforderung an. "Die ganze Welt fragt, warum Krebs entsteht. Wir fragen, warum es das nicht tut."

Nach ersten Test schlussfolgerte Fishmann, dass bestimmte Substanzen, die von den Muskeln abgesondert werden, zwischen krebsartigen und normalen Zellen unterscheiden und die Entwicklung von Krebszellen behindern und normal Zellen unberührt lassen. Sie entdeckte außerdem, dass diese verteidigenden Substanzen weisse Blutkörper von Schäden durch Chemotherapie schützt.

Eine der an diesem Prozess beteiligten Substanzen ist Adenosine, ein in allen Gewebezellen vorkommendes Molekül, das mit Rezeptorenverknüpfungen gegen Krebs wacht. "Kurz gesagt, wir haben ein Molekül gefunden, dass zwischen Krebszellen und normalen Zellen unterscheiden kann," so Fishman.

CF-101, der von Can-Fite auf dieser Grundlage hergestellte Wirkstoff zur Krebsmedikation, geht im Februar 2003 in die erste klinische Testphase. Das Mittel verspricht keine 100 % Heilung, aber eine Langzeit-Behandlung zum Schutz vor weiterem Wachstum, indem es zu einer chronischen Krankheit wird, mit der über Jahre hinweg gelebt werden kann.


* EINLADUNGEN NACH ISRAEL - LOVE UND HORA

Gleich zwei außergewöhnliche Anlässe nennt das Staatliche Israelische Verkehrsbüro, die neben den vielen bestehenden Attraktionen zu einer Reise nach Israel locken:

Ende August findet in Tel Aviv zum wiederholten Mal eine Love Parade nach Berliner Vorbild statt. Die Trumpeldor Beach in Tel Aviv wird zur Eröffnungsfeier am 29. August in "Love Beach" umbenannt. Techno-Freaks hotten an der Chanky Beach ab, MTV veranstaltet das gesamte Wochende Parties mit verschiedenen Musikstilen an der Banana Beach. Am Freitag dann der Höhepunkt: Die Love Parade 2002 entlang der Tel Aviver Promenade und dann geht es in den Clubs weiter. Am Samstag dann Chill out mit einer After Love Parade mit Happy- und Latino House Musik.

Ehemalige Kibbuz-Volontäre in Israel und Deutschland sind zu einem großen Ehemaligen-Treffen im Mai 2003 eingeladen. Die israelische Kibbutzvereinigung plant schon erste Treffen in Deutschland für den Herbst. Damit möchten sich die Kibbutzim sowie das Staatliche Israelische Verkehrsbüro für die große Unterstützung und den Einsatz der Freiwilligen bedanken.

Für den Mai 2003 ist ein spezielles Programm in Arbeit. Bisher stehen Aktionen wie Baumpflanzungen in einem extra angelegten Wald, Ausflüge und Musik-Festivals in verschiedenen Kibbutzim. "Vor allem soll aber die persönliche Begegnung der Freiwilligen untereinander sowie mit den Kibbuzmitgliedern im Vordergrund stehen," so Yoram Gilady, Direktor des Staatlichen Israelischen Verkehrsbüros in Frankfurt am Main. Näheres unter goisrael.de.

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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