Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Montag, 12. August 2002

MUTTER VON ZWEI KINDERN IM JORDANTAL ERMORDET
TERRORIST SCHIESST AUF ARBEITER AM SICHERHEITSZAUN
HOHE ISRAELISCHE REGIERUNGSBEAMTE TREFFEN PALÄSTINENSISCHEN FINANZMINISTER
BEN-ELIEZER: ES GIBT HINWEISE AUF DIE ABSCHRECKUNG DURCH HÄUSERZERSTÖRUNG
EM IN MÜNCHEN: JUBEL UND ERINNERUNG
TERROROPFER ZUR ERHOLUNG IN ITALIEN

 

MUTTER VON ZWEI KINDERN IM JORDANTAL ERMORDET

In der Nacht zum Sonntag ist ein palästinensischer Terrorist mit einem Maschinengewehr bewaffnet in das Moshav Mechora im Jordantal eingedrungen. Die 31 Jahre alte Yaffit Herenstein wurde vor ihrem Haus vor den Augen ihrer Kinder erschossen und ihr Mann verletzt. Die beiden Kleinkinder der Familie blieben unversehrt.

Die IDF erschossen den Täter, der das Symbol der Fatah-nahen Al-Aqsa-Märtyrer Brigaden trug. Der Mann hatte sich mit einem Messer ein Einstiegsloch in den Zaun zu dem Moshav geschnitten. Zunächst hatte er auf Erno Herenstein geschossen, der gerade mit dem Auto nach Hause gekommen war. Als die Ehefrau hinaustrat erschoss er auch sie.

Eli Lavi, ein Nachbar, erzählte gegenüber dem israelischen Rundfunk, wie die Kinder im Alter von drei Jahren und vier Monaten gerettet wurden. "Wir fuhren zum Tatort, wo wir Yaffit auf dem Boden liegen sahen und ihren Ehemann verletzt im Auto. Wir wollten ins Haus, aber es wurde geschossen. Innerhalb von Sekunden sprangen ihr Bruder und ein Freund raus, rannten in das Haus und holten die Kinder aus dem Haus raus." (JERUSALEM POST)

 

TERRORIST SCHIESST AUF ARBEITER AM SICHERHEITSZAUN

Ein Terrorist der Hamas in IDF-Uniform und mit Kippa auf dem Kopf schoss am Sonntag auf einen Arbeiter, der an der Errichtung des Sicherheitszauns bei Dugit im Gazastreifen beteiligt ist. Der 24 Jahre alte Mann aus Javneh erlitt mittelschwere Verletzungen.

Bassal Nagi, 22, aus Gabaliyah, lauerte den israelischen Arbeitern in einem verlassenen Gebäude auf. Der Terrorist war mit einer M-16, Handgranaten und Messern bewaffnet. Gegen 8:30 Uhr näherte sich der Terrorist seinem Opfer, der seinen Wagen verlangsamte, da er den Mann für einen israelischen Soldaten hielt. Der Terrorist warf daraufhin eine Handgranate auf den Wagen und eröffnete das Feuer. Der Arbeiter wurde von fünf Kugeln getroffen, trotz der Verletztungen gelang ihm, sich zu retten.

Zwei Soldaten der Einheit Golani wurden gestern bei Feuergefechten mit Terroristen in Jenin verletzt. (YEDIOTH)

 

HOHE ISRAELISCHE REGIERUNGSBEAMTE TREFFEN PALÄSTINENSISCHEN FINANZMINISTER

Drei ranghohe israelische Regierungsvertreter - der Bürodirektor des Premierminsters, Dov Weissglass, der Generaldirektor des Außenministeriums, Avi Gil, der Generaldirektor des Finanzministeriums, Ohad Marani - trafen am Sonntag mit dem palästinensischen Finanzminister Salam Fiad zusammen. Das Gespräch sollte mit Fiad "Hindernisse aus dem Weg räumen" sowie die Arbeitslinien zusammenfassen, die Israel ermöglichen, weiterhin die eingefrorenen Steuergelder zu überweisen.

Das gestrige Treffen war das erste der aktuellen Verständigungsrunde mit den Palästinensern.

Israel gab bekannt, dass es 210 Millionen Shekel, d.h. 10 % der zurückgehaltenen Gelder der Palästinensischen Autonomiebehörde, in drei Zahlungen überweisen werde. Ende Juli wurde eine erste Zahlung von 70 Millionen Shekel an Fiad in Gaza überwiesen. (HA′ARETZ)

 

BEN-ELIEZER: ES GIBT HINWEISE AUF DIE ABSCHRECKUNG DURCH HÄUSERZERSTÖRUNG

Israels Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer teilte auf der gestrigen Kabinettssitzung mit, dass es Hinweise gebe, denenzufolge die Zerstörung der Häuser von Familienmitgliedern von Terroristen, die Beihilfe geleistet haben, zu einem gewissen Grad als Abschreckung wirke.

Ben-Eliezer: "Uns liegen Zeugenaussagen und Indizien von Eltern vor, die versucht haben, ihre Kinder aufzuhalten. In einem Fall schloss der Vater seinen Sohn ein. In anderen Fällen zögerten die Jugendliche vor der Durchführung des Selbstmordanschlags aus Furcht, dass die Israelische Verteidigungsarmee (IDF) ihr Elternhaus zerstöre."

Der Verteidigungsminister teilte der Regierung weiterhin mit, dass in der vergangenen Woche 14 Israelis getötet und beinahe 90 Menschen bei palästinensischen Terrorakten verletzt wurden. Wegen des Anstiegs der Terrorakte seien einige Schritte eingeleitet worden, darunter die Einschränkung der palästinensischen Bewegungsfreiheit in Shomron sowie eine Verstärkung des Drucks auf die Hamas im Gazastreifen und im Westjordanland. (HA′ARETZ)

 

EM IN MÜNCHEN: JUBEL UND ERINNERUNG

30 Jahre nach der Ermordung von elf Mitgliedern der israelischen Olympia-Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München am 5. Septemer 1972, hat am Samstag in München mit Alex Averbukh der erste israelische Sportler eine Goldmedaille bei Leichtathletik-Europameisterschaften gewonnen.

Der erst Platz im Stabhochsprung wurde in Israel bejubelt. "Dem israelischen Tema hätte nichts Besseres passieren können als dieses Gold", sagte der Präsident des EM-Organisationskomitees, Helmut Digel. "Schöner hätte es in keinem Drehbuch stehen können," so beschrieb die israelische 10.000-m-Läuferin Nili Avramski das Abspielen der Nationalhymne bei der Siegerehrung ihres Teamkollegens. Noch am selben Abend gratulierte Israels Premierminister Ariel Sharon dem Stabhochspringer Alex Averbukh persönlich. Averbukh widmete den Sieg seinen Landsleuten und sagte, dass der Sport zum Frieden beitragen könne.

Zum Abschluss der EM wurde mit einer Gedenkfeier an den Terroranschlag auf das israelische Olympia-Team 1972 in München gedacht. "Wir werden die Bilder nie vergessen. 1972 bewegt uns noch heute", sagter Israels Botschafter in Deutschland, Shimon Stein.

Am Morgen des 5. September 1972 überfielen acht palästinensische Terroristen des "Schwarzen Septembers" das Quartier der israelischen Manschaft im Olympischen Dorf. Sie die Freilassung von 234 arabischen Häftlingen sowie die der deutschen Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof. Zu Beginn der 21 Stunden andauernden Tragödie erschossen die Terroristen den Trainer der Ringer, Moshe Weinberg. Danach wurde der Gewichtheber Joseph Romano vor den Augen seiner Teamkollegen zu Tode gefoltert. Auf dem Militärflughafen Fürstenfeldbruck, wohin Terroristen und Geiseln zum angeblichen Flug nach Ägypten gebracht wurden, eröffnen fünf Scharfschützen das Feuer. Bei dem drei Stunden langen Feuergefecht sterben alle neun Geiseln und fünf der acht Terroristen.

Die Spiele wurden für 34 Stunden unterbrochen, anschließend um einen Tag verlängert und fortgesetzt.

TERROROPFER ZUR ERHOLUNG IN ITALIEN

Am Wochenende fand für 50 israelische Jugendliche, deren Familien Opfer von Terror sind, ein aufregender Empfang in Rom statt.

Die Jugendlichen wurden von der jüdischen Gemeinde, der Israelischen Botschaft und der Staatlichen Krankenversicherung zu einem zweiwöchigen Sommerlager nach Italien eingeladen.

Die jüdische Gemeinschaft in Italien, die diese Aktion finanziert, erklärte, "Dies ist der Beweis für die enge Beziehung zwischen den Juden in der Diaspora und den Juden in Israel." Der israelische Botschafter in Rom, Ehud Gol, sagte zu den Jugendlichen: "Ich wünsche euch richtige Ferientage, in deren Verlauf ihr die alltäglichen Probleme, die Israel heimsuchen, vergessen könnt." (YEDIOTH)

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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