Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Donnerstag, 8. August 2002

BOMBE VERLETZT FAHRER VON TANKZUG
ISRAELISCHE ARABERIN ANGEKLAGT WEGEN UNTERLASSENER TERRORWARNUNG
HAMAS: WAFFENSTILLSTAND? WIR WOLLEN DAS GANZE HEILIGE PALÄSTINA
90 % MEHR TERRORANSCHLÄGE IN ERSTER HÄLFTE 2002
SAUDISCHES GELD AN HAMAS IN DEN GEBIETEN
KASPAROV TRITT GEGEN ISRAELISCHEN COMPUTER AN

 

BOMBE VERLETZT FAHRER VON TANKZUG

Bei der Explosion einer Bombe an einem Tankzug, der in einer Werkstatt in Rishon Letzion parkte, wurde eine Person verletzt.

Der Fahrer des Lastwagens, Avraham Braun, 33, aus Jerusalem, sagte aus, dass er den Tankwagen am Abend wie jeden Tag auf einem bewachten Parkplatz in Jerusalem abgestellt hatte. Am Mittwochmorgen hätten er und sein Assistent den Wagen abgeholt und ihre Auslieferungstour begonnen. Auf halber Strecke bemerkte er, dass die Bremsen vermindert reagierten. Daher fuhr er die Werkstatt in Rishon Letzion an. Zu dem Zeitpunkt führte der Tanker noch 1.000 Liter Öl mit sich. Zwei Stunden später ging die 50-Gramm-Bombe hoch. Obwohl die Bombe ein großes Loch in den Boden schlug und sehr viel Rauch verursachte, wurde der Tankwagen nur wenig beschädigt und eine Person leicht verletzt.

Die Polizei ging zunächst von einem Verbrechen aus, gegen Abend verdichteten sich jedoch die Hinweise auf einen Terroranschlag. Wenn Braun nicht den Zwischenstopp an der Werkstatt eingelegt hätte, wäre die Bombe in dem Pi Glilot Depot hochgegangen, wo der Schaden weit größer ausgefallen wäre. Schon vor zwei Monaten hatte es einen Versuch gegeben, mit einer an einem Tankzug befestigten Bombe, eine Explosion in Pi Glilot zu verursachen. (HA′ARETZ)

 

ISRAELISCHE ARABERIN ANGEKLAGT WEGEN UNTERLASSENER TERRORWARNUNG

Die 27 Jahre alte Studentin, Yassra Bakhri, aus Ba′ana in Galiläa wurde am Mittwoch angeklagt, den Terroranschlag vom Sonntag auf einen Bus bei Meron nicht verhindert zu haben. Neun Menschen waren an der Kreuzung Meron getötet und Dutzende verletzt worden.

Nach Angaben der Polizei und der Staatsanwaltschaft, hatte der Selbstmordattentäter Bahri im Bus angesprochen und angewiesen, den Bus zu verlassen, "etwas schlimmes würde passieren." Obwohl sie mit einer Freundin den Bus verließ, warnte Bakhri nicht den Fahrer, andere Passagiere oder die Sicherheitskräfte, so die Anklage. (HA′ARETZ)

HAMAS: WAFFENSTILLSTAND? WIR WOLLEN DAS GANZE HEILIGE PALÄSTINA

Der Nahost-Korrespondent der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera", Lorenzo Krimonesi, schreibt in einem Brief über das Interview, das er mit dem Hamassprecher in Gaza einen Tag nach der Tötung Salah Shehades geführt hat. Der Brief wurde von HA′ARETZ veröffentlicht:

Einen Tag nach dem Angriff in Gaza-Stadt begab ich mich zu einem Interview mit dem Sprecher der Hamas, Abed al-Aziz Rantissi. "War die Hamas wirklich zum Frieden bereit?", war meine Frage. Und er antwortete: "Wer hat das gesagt? Jeder weiss, dass wir das ganze heilige Palästina zurückhaben wollen, vom Meer bis zum Jordan. Wir haben einen zeitweiligen Waffenstillstand angeboten, nur zwischenzeitlich, wenn sich Israel sofort auf die Grenzen von 1948 zurückgezogen hätte. Danach kümmern wir uns um die Ausradierung der Grenzen für alle Ewigkeit."

 

90 % MEHR TERRORANSCHLÄGE IN ERSTER HÄLFTE 2002

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden 238 Personen bei 1.071 Terroranschlägen getötet, das bedeutet einen Anstieg von 90 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem 68 Menschen getötet wurden. Das teilte der Polizei-Beauftragter, Shlomo Aharnoisky, am Mittwoch gegenüber Journalisten mit.

In der ersten Hälfte 2002 wurden 1.935 Menschen bei Terroranschlägen verletzt, deren Mehrheit innerhalb der Grünen Linie verübt worden sind. Im ersten Halbjahr 2001 waren es 731 Verletzte. Seit Beginn der Gewaltwelle im September 2000 wurden 19 Polizisten getötet und 60 verletzt.

Jerusalem war das häufigste Ziel der Terroristen - 49 Anschläge wurden in den vergangenen zwei Jahren durchgeführt, in Tel Aviv waren es sieben.

 

SAUDISCHES GELD AN HAMAS IN DEN GEBIETEN

Die israelische Verteidigung geht davon aus, dass Geld aus saudischen Quellen mit Wissen der saudischen Regierung weiterhin an die Hamas im Westjordanland und im Gazastreifen überwiesen wird und für terroristische Aktivitäten benutzt wird. Wenn Saudi-Arabien den Finanzstrom unterbinden würde, wäre das ein wichtiges Druckmittel auf die Hamas, die hinter der Mehrheit der Terroranschläge in Israel der letzten Wochen steht. (HA′ARETZ)

 

KASPAROV TRITT GEGEN ISRAELISCHEN COMPUTER AN

Bei einem Solidaritätsbesuch in Israel hat der ehemalige Schachweltmeister Gary Kasparov am Mittwoch angekündigt, dass er im Oktober gegen Junior antreten werde. Junior ist ein Schachcomputer-Programm made in Israel. Kasparov hatte 1997 mit dem Spielen gegen Computer aufgehört, nachdem er zum zweiten Mal gegen das IBM Schachprogramm "Deep Blue" verloren hatte.

Auf der Pressekonferenz mit Jerusalems Bürgermeister Ehud Olmert und dem "Vater" von Junior, Shay Bushinsky, erklärte Kasparov, dass er die Herausforderung Juniors angenommen hat, um Unterstützung für Israe in schwerer Zeit zu demonstrieren. (JERUSALEM POST)

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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