Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

---------------------------------------

Montag, 5. August 2002

NEUE TERRORWELLE AM WOCHENENDE: 13 TODESOPFER
ERGEBNISSE VON DER UNTERSUCHUNG DER TÖTUNG SHEHADEHS - IDF MITTEILUNG
AUSLÄNDISCHE STUDENTEN BLEIBEN IN JERUSALEM
ISRAEL STELLT DREI GUINNESS-WELTREKORDE AUF
HITZEWELLE

 

NEUE TERRORWELLE AM WOCHENENDE: 13 TODESOPFER

Bei einem fünften Terroranschlag innerhalb von 24 Stunden wurden Awi Wolanski, 29, und seine schwangere Frau Avital, 27, getötet. Ihr zwei Jahre alter Sohn wurde verletzt. In der Nacht zum Montag eröffneten Attentäter aus einem Hinterhalt das Feuer auf das Auto der Familie, die auf dem Heimweg nach Eli waren. Damit ist die Zahl der Todesopfer vom Wochenende auf 13 gestiegen.

Die Täter konnten entfliehen. Eine wenig bekannte palästinensische Organisation "Die Märtyrer der Palästinensischen Volksarmee", die mit der Fatah Bewegung von dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser Arafat, in Verbindung steht.

Am Sonntag waren elf Personen getötet und mehr als 80 bei vier separaten Angriffen innerhalb von sieben Stunden getötet worden.

Bei dem ersten und schwersten dieser Terroranschläge wurden neun Personen getötet und 52 verletzt. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich gegen 9:00 Uhr in einem Linienbus auf dem Weg von Haifa nach Safed. Zwei der Verletzten befinden sich weiterhin in kritischem Zustand.

Vermutlich stammte der Täter aus Jenin. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann bei Carmiel in den Bus gestiegen ist. Es wird weiterhin nach zwei jungen Frauen gesucht, die kurz vor der Explosion ausgestiegen sind. Die Hamas bekannte sich zu dem Anschlag, den sie einen Vegeltungsschlag für die Tötung ihres Militärchefs Salah Shehade nannten.

Einige Stunden vorher schoss ein palästinensischer Terrorist am Damaskustor in Jerusalem auf ein Fahrzeug der israelischen Telekom Bezeq und auf eine Gruppe Grenzpolizisten. Nizal Awasat, 51, ein Palästinenser aus Jabel Mukaber und Yekutiel Amitay, 32, aus Jerusalem erlagen ihren Verletzungen. 14 Personen, zumeist Palästinenser, wurden verletzt.

Der Polizeichef von Jerusalem, Mickey Levy, berichtete, dass ein 19 Jahre alter bewaffneter Palästinenser mit einer Pistole das Feuer auf den Wagen von Bezeq eröffnet hatte und Amitay tötete bevor die Grenzpolizisten das Feuer erwidern konnten.

Am frühen Nachmittag wurden vier Personen zum Teil schwer verletzt, als ihr Bus auf dem Weg von Avnei Hefetz und Einav, bei Tulkarem, beschossen wurde und eine Bombe am Straßenrand explodierte. Zu diesem Anschlag bekannte sich die Fatah-nahe Al-Aqsa-Märtyrer-Brigade. (HA′ARETZ)

******

Am Donnerstag starb der 29 Jahre alte Chaldun Shaaban aus Nablus bei Taibeh im israelischen Kernland. Die Bombe des Tanzim-Mitglieds, der einen Terroranschlag in der Sharonebene durchführen sollte, war vorzeitig detoniert.

 

ERGEBNISSE VON DER UNTERSUCHUNG DER TÖTUNG SHEHADEHS - IDF MITTEILUNG

Am Freitag wurde die Untersuchung des Einsatzes der Israelischen Verteidigungsarmee (IDF) beendet, bei dem am 22. Juli 2002 Salah Shehadeh, der Militärchef der Hamas in Gaza getötet worden war. Die IDF haben gemeinsam mit der ISA (Israeli Security Agency) eine eingehende Untersuchung vorgenommen. Deren Ergebnisse wurden am Freitag dem Verteidigungsminister vorgelegt.

Salah Shehadeh, der Chef des terroristischen Flügels, der im Gazastreifen sowie auch in Judäa und Samaria operierte, gehörte zu den Gründern der Hamas und war direkt für die Planung und Durchführung von Dutzenden Terroranschlägen der letzten zwei Jahre verantwortlich, bei denen Dutzende Israelis getötet und Hunderte verletzt worden waren. Außerdem stand er hinter der Finanzierung von Werkstätten zur Produktion von Kassam-Raketen und war persönlich am Kauf und an der Herstellung von Waffen beteiligt.

Zuletzt war Shehade an der Planung und Umsetzung schwerer Angriffe beteiligt, darunter die Ausstattung eines Lastwagens mit 600 kg Sprengstoff zur Sprengung einer Brücke im Gush Katif, die Einschmugglung von Terroristen nach Israel, um einen Massenmord-Anschlag auf belebten Plätzen in Beer Sheba zu verüben, sowie weitere Bombenangriffe.

Die Operation resultierte in der Ausschaltung eines lange gesuchten hohen Terror-Anführers. Gleichzeitig wurden bei der Untersuchung Mängel in der vorhandenen Information und deren Auswertung bezüglich der Anwesenheit von unschuldigen Zivilisten um Shehade gefunden, der sich zu dem Zeitpunkt in seinem operativen Versteck aufhielt.

IDF und ISA teilten mit, dass der Zeitpunkt und die Methode der Aktion geändert worden wären, wenn ihre Informationen mit Sicherheit die Anwesenheit unschuldiger Zivilisten in Shehades Nähe angezeigt hätten, so wie in der Vergangenheit einige Male verfahren worden war.

Abschließend wurden anhand der Untersuchungsergebnisse Schlußfolgerungen mit wichtigen Konsequenzen bezüglich zukünftiger Operationen gezogen, um die Wiederholung eines solchen Falles in der Zukunft zu vermeiden.

Die IDF und die ISA werden mit der Bekämpfung des Terrors und der Verhinderung von Terroranschlägen fortfahren und gleichzeitig alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um unschuldige Zivilisten in der Nachbarschaft nicht zu schädigen.

 

AUSLÄNDISCHE STUDENTEN BLEIBEN IN JERUSALEM

Der Terroranschlag auf dem Campus der Hebräischen Universität in Jerusalem, der fünf US-amerikanischen Studenten das Leben kostete, hat Gefühle der Solidarität zwischen Amerikanern und Israel hervorgerufen. Das überwiegende Gefühl unter amerikanischen Studenten ist die Entschlossenheit, ihr Studium in Jerusalem weiterzuführen. Ein Freund von Janis Ruth Coulter, eine der fünf Todesopfer, erinnert sich an ein gemeinsames Gespräch der beiden, das sie im vergangenen Frühling vor Coulters Abreise nach Jerusalem geführt haben. "Wenn mir etwas passiert, dann sterbe ich lieber als Jude in Israel als durch zufällige Gewalt in den Staaten, so Janis Coulter damals."

Shimon Lipsky, der Vizepräsident der Internationalen Rotheberg Schule an der Universtität in Jerusalem, bestätigte, dass dies weiterhin die vorherrschende Haltung der Studenten sei, da von den 500 eingeschriebenen Studenten für das Einjahresprogramm keine abgebrochen hätten. Nach Angaben Lipskys tuen die Mitarbeiter ihr Bestes, um die Funktionen der Schule aufrecht zu erhalten und den Studenten bei der Verarbeitung des Geschehenen zu helfen. "Ich bleibe natürlich," sagte Catherine Chochinov, 22, eine Studentin aus Kanada, die am Dienstagabend vergangener Woche für zwei Semsester eingetroffen ist. "Ich will hier studieren und lass′ mich nicht abschrecken."

(JERUSALEM POST)

 

ISRAEL STELLT DREI GUINNESS-WELTREKORDE AUF

Ein Team der Bäckerei Engel in Jerusalem hat am vergangenen Donnerstag eine Parade der besonderen Art durch die Straßen der Stadt durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die Rekord-Objekte: Die 20 Meter lange Challah (Hefezopf für den Shabbat) wurde zur Eröffnung der Lebensmittel-Messe auf der Ben-Jehuda-Straße getragen. Außerdem wurde auf der Messe die mit 130 cm größte Kubeh (Fleischspezialität) der Welt sowie die mit 250 kg größte Kugel (süße Nudelspezialität) der Welt ausgestellt.

Dutzende Polizisten und Wachleute waren an den Eingängen der Fußgängerzone abgestellt, um Tausenden Jerusalemern und Besuchern das vorgeführte Programm zu ermöglichen. (HA′ARETZ)

 

HITZEWELLE

Das meteorologische Institut in Tel Aviv hat bekannt gegeben, dass der Juli 2002 heißer als sonst in Israel üblich war. Seit Juli 1995 seien die Temperaturen stetig angestiegen. In Nordisrael wurden Temperaturen gemessen, die 1-2 Grad über den Normalwerten für Tag und Nacht waren. An der Küste waren die nächtlichen Temperaturen 2-3 Grad wärmer als früher.

In der zweiten Julihälfte gab es eine ungewöhnlich drückende Hitzewelle. Die höchsten Temperaturen wurden im Jordantal und in der Arava gemessen: 47-48 Grad im Schatten, ein Rekordhoch seit Juni 1961.

Unterdessen stieg der Verkauf von Klimaanlagen in diesem Sommer um 30%. Im Juli wurden allein 50.000 neue Anlagen verkauft. (MA′ARIV)

***

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

---------------------------------------

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

© Botschaft des Staates Israel, 2002