Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Freitag, 2. August 2002

ANNAN: KEIN MASSAKER IN JENIN / UN BESTÄTIGT ISRAELS HALTUNG
LYNCH AN EINEM ISRAELI BEI TULKAREM
EHEFRAU EINES HAMAS-FÜHRERS VERBIETET IHREM SOHN SELBSTMORDANSCHLAG
SHIN BET: DROHENDE HAUSZERSTÖRUNG HÄLT TERRORISTEN AB

 

ANNAN: KEIN MASSAKER IN JENIN / UN BESTÄTIGT ISRAELS HALTUNG

Der am Donnerstagnachmittag veröffentlichte Bericht des UN-Generalsekretärs über Jenin ist eine Folge der lügenhaften palästinensischen Propaganda eines angeblichen "Massakers" im Flüchtlingslager von Jenin im Verlauf von Operation Schutzwall im April 2002. Der Bericht negiert ausdrücklich dieses palästinensiche Phantasieprodukt und lehnt die vorsätzliche Desinformation und ihre Verbreitung ab.

Insbesondere die Behauptung eines ranghohen Vertreters der Palästinensischen Autonomiebehörde von einem vorgeblichen Massakers an 500 Zivilisten wird in dem Bericht widerlegt. Es hätte nicht mehr als 52 palästinensische Opfer in Jenin gegeben, von denen ein Großteil anscheinend bewaffnete Individuen waren.

Außerdem stellt der Bericht ausdrücklich fest, dass die Palästinensische Autonomiebehörde nichts getan hat, um den Terror zu verhindern und der Erfüllung ihrer Verpflichtungen nicht nachgekommen sei, da die PA annahm, dass der Terror Israel zu Nachgiebigkeit zwingen würde.

Der Bericht bestätigt zudem, dass die israelisches Anti-Terror-Einsätze eine Reaktion auf die grausame Welle von Selbstmordanschlägen war. Besonders betont wurde hierbei der Terroranschlag im Park Hotel in Netanya am Pessachabend. Desweiteren führt der Bericht auf, dass die Terrororganisationen sich mit Absicht inmitten der palästinensischen Zivilbevölkerung aufhalten, und Sprengsätze in Wohnhäusern anbringen.

Israel hat die Anmerkungen des Berichts bezüglich der Verzögerung des Bewegung humanitärer Einrichtungen in dem Gebiet zur Kenntnis genommen. Israel anerkennt die Wichtigkeit von deren Aktivitäten und wird sie weiterhin bei ihren humanitären Bemühungen unterstützen. Israel weist jedoch die Beschuldigungen bezüglich einiger seiner Aktionen im Rahmen von Operation Schutzwall zurück.

Israel ist weiterhin zum Frieden entschlossen und wird nichts unversucht lassen, um dieses grundlegende Ziel zu erreichen. (Mitteilung des Israelischen Außenministeriums)

Den Bericht des Generalsekretärs bezüglich der Vorfälle in Jenin und anderen palästinensischen Städten finden Sie im englischen Original unter: http://domino.un.org/unispal.nsf/22f431edb91c6f548525678a0051be1d/ac114ea035669dc985256c080048ab8c!opendocument

LYNCH AN EINEM ISRAELI BEI TULKAREM

Die Leiche von Shani Ladani, 27, wurde am Donnerstagmorgen bei Moshav Nitzanei Oz, westlich von Tulkarem, unweit der Grünen Linie, mit Einschüsse in Kopf und gefesselt augefunden. Er arbeitete in einer der Fabriken mit Sitz in dem Industriegebiet. Bei der israelischen Armee geht man davon aus, dass der Mörder, die Entscheidung zur Aufgebung der Abriegelung Tulkarem ausnutzte und aus der Stadt im Westjordanland kam.

Bei Morag im Gazastreifen explodierte eine Bombe am Straßenrand, als ein Bus vorbeifuhr. Eine Frau erlitt einen Schock. Auf eine Siedlung im Gush Katif wurde eine Mörsergranate abgegeben. (JERUSALEM POST)

Mit einem hohen Aufgebot ist die Israelische Verteidigungsarmee (IDF) am frühen Morgen in die Stadt Nablus im Westjordanland eingerückt. Mit dem Ziel, die Infrastruktur der militanten Hamas Organisation zu zerstören, nahmen die IDF die Casbah (Altstadt) ein. In den kommenden Tagen sollen Bombenfabrikationen aufgedeckt und Verhaftungen vorgenommen werden.

Bei der Operation wurden drei Palästinenser getötet. Ein gesuchter Hamas Aktivist wurde bei einem Fluchtversuch östlich von Nablus erschossen. Ein vermutlicher Selbstmordattentäter wurde bei Fares im Westjordanland festgenommen. In Rafah im Gazastreifen starb ein Palästinenser, als die IDF drei Häuser zerstörten.

Die IDF verdächtigen in der Casbah von Nablus ansässige Gruppierungen, für mehrere der jüngsten Terroranschläge verantwortlich zu sein. In den vergangenen Monaten konnten gesuchte palästinensische Terroristen ungestört in Nablus agieren. (HA′ARETZ)

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SELBSTMORDATTENTÄTER IM FALAFEL-STAND WAR SCHÜLER VON TALITHA KUMI

Der 17 Jahre alte Selbstmordattentäer der sich am Dienstag vor einem Falafel-Stand in der Jerusalemer Innenstadt gesprengt und fünf Menschen verletzte, war seit einem Jahr Schüler an der vom Berliner Missionswerk finanzierten Talitha Kumi Schule in Beit Jalla. Die Schule bestätigte mittlerweile in einer Presserklärung, dass Attah Hasem ihr Schüler war. Ulrich Sahm berichtet über die Zusammenhänge aus seiner Sicht, siehe: http://www.israel.de/Presse/020802sahm.html

 

EHEFRAU EINES HAMAS-FÜHRERS VERBIETET IHREM SOHN SELBSTMORDANSCHLAG

Die Gattin des hohen Hamas-Aktivisten, Abdel Aziz Rantissi, weigerte sich, ihrem Sohn die Durchführung eines Selbstmordanschlags gegen Israel zu erlauben und damit ein Shahid (Märtyrer) zu werden. Dies geht nach Angaben der JERUSALEM POST aus der Mitschrift eines Telefonat hervor, das der israelische Inlandsgeheimdienst veröffentlicht hat. Die Aufnahme wurde auf dem neuen israelischen Satellitensender ausgestrahlt, das in Arabisch und Englisch sendet.

Das Band mit dem Anruf wurde in den Büros vom Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser Arafat, beschlagnahmt. Das Telefonat wurde vor einigen Monaten geführt. Rantissis Ehefrau, Umm Muhammad, wird darauf von einem Aktivisten des militärischen Arms der Hams angesprochen, um nach ihrem Sohn zu fragen, der am Tag zuvor nicht in der Moschee erschienen war. Der Niederschrift zufolge, antwortete sie, dass es ihm ihren Sohn gut gehe und er wegen einer Prüfungsvorbereitung nicht zur Moschee konnte. Der Aktivist sagte, dass ihr Sohn mit einer Gruppe hätte zusammentreffen sollen und für eine Mission ausgewählt worden sei. Darauf antwortete Umm Muhammad, dass sie zwar die Aktionen der Aktivisten unterstütze, ihr Sohn jedoch "nicht an solchen Dingen beteiligt sei und mit Lernen beschäftigt sei."

Kommunikationsminister Reuven Rivlin sagte, dass er über die Entscheidung des Fernsehsenders zur Ausstrahlung des Telefonats informiert war. Der Inhalt sei wichtig genug, um den Datenschutz in diesem Fall außer Kraft zu setzen. Er hoffe, dass der Inhalt des Gesprächs zur Beendigung des Phänomens der palästinensischen Selbstmordanschläge beitragen könne. (JERUSALEM POST)

 

SHIN BET: DROHENDE HAUSZERSTÖRUNG HÄLT TERRORISTEN AB

Aus den letzten Wochen sind mindestens zwei Fälle bekannt, bei denen Terroristen aus Angst vor den Folgen für ihre Familie ihre Mission abbrachen. Dies verlautet aus Kreisen des israelischen Inlandsgeheimdienst.

Vergangenen Samstag übergab sich eine 24 Jahre alte Palästinenserin einem israelischen Militärposten bei Salem, nördlich von Jenin. Im April hätte sie im Auftrag des Islamischen Jihad eine Selbstmordanschlag verüben sollen. Durch Operation Schutzwall musste dieser verschoben werden. Als nun ein neuer Termin festgelegt war, fürchtete sie die Zerstörung des Wohnhauses ihrer Eltern und ergab sich.

Ähnlich äußerte sich ein 17 Jahre alter Junge aus Jenin, der vor einem Monat festgenommen worden war. Der Islamische Jihad hatte ihn ebenfalls für den Terroranschlag bei Meggido vorgesehen. Er lehnte, nach eigenen Angaben, aus Angst vor den Folgen für seine Familie ab. (HA′ARETZ)

Aus der Befragung von Abas Al-Sayad, einem Hamas-Aktivisten aus Tulkarem ging hervor, dass der Verantwortliche für den Terroranschlag im Park Hotel von Netanya einen Giftanschlag auf Israelis plante.

Die gestern in Tel Aviv verlesen Anklageschrift wirft dem 36 Jahre alte Sayad vor, einen Giftanschlag gegen israelische Zivilisten geplant zu haben. Im März 2001 kontaktierte Sayad seinen Bruder, Tiraq Zaydan, einen Apotheker, und bat ihn, ihm mehrere Chemikalien für den Bau von Sprengsätzen zu beschaffen. Im Februar 2002 bat Sayad seinen Bruder ihm eine Flasche des Giftes Zyanit zu beschaffen, um damit einen Terroranschlag durchzuführen. Sayad erhielt das hochtoxische Gift konnte aber keinen Anschlag damit mehr durchführen, da er kurze Zeit später von israelischen Sicherheitskräften verhaftet wurde. Laut Informationen der israelischen Nachrichtendienste hatte die Hamas schon in der Vergangenheit versucht, den Wirkungsgrad ihrer Bomben durch Beifügung von Zyanid zu erhöhen. Durch das Einatmen der toxischen Gase sollten Verletzte sowie heraneilende Rettungskräfte und Sanitäter getötet werden. Bisher scheiterten solche Giftgasanschläge aus technischen Problemen.


Zyanit kann zum Vergiften von Wasserquellen eingesetzt werden, wobei schon sehr kleine Mengen ausreichen, um zahlreiche Menschen zu töten. Andere Möglichkeiten beinhalten das Mischen des Gifts mit Sauerstoff, um eine Art Giftgas zu erzeugen.

Sayad wird auch die Rekrutierung und Vorbereitung von Selbstmordattentätern vorgeworfen. Die Anklage der Staatsanwältin Zamira Goldner stützt sich auf Aussagen Sayads in Verhören selbst, sowie auf Aussagen von Mitgliedern seiner Hamas-Gruppe. (MA′ARIV/NOF)

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Der Staat Israel und die Gedenkstätte Yad Vashem halfen Birhan Huti, dem Sohn eines Trägers der Auszeichnung "Gerechter unter den Völkern" mit einer Operation zur Wiederherstellung seiner Gehfähigkeit. Hassan Huti hatte den Titel für die Rettung einer fünfköpfigen Familie während des Holocaust erhalten. Sein Sohn Birhan war vor Jahren gelähmt worden, und hatte vor kurzem medizinische Unterstützung von Yad Vashem beantragt. Der Staat Israel organisierte für den albanischen Moslem die kostenlose Operation. Birhan Huti kann nun wieder laufen. "Ich bin glücklich, dass mein Land dieser lieben Familie geholfen hat," sagte Rachel Lazar, 75. Lazar war 15 Jahre alte, als sich Familie Huti ihr annahm und ihr Leben rettete. (YEDIOTH AHRONOTH)

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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