Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

---------------------------------------

Mittwoch, 31. Juli 2002

SELBSTMORDATTENTAT IM JERUSALEMER ZENTRUM: SIEBEN VERLETZTE
ZWEI BRÜDER IN HINTERHALT ERMORDET
ISRAEL BLEIBT VORNE - EINSCHÄTZUNG DES WELTWEITEN R & D LEISTUNGSPOTENTIAL 2002
"SOLIDARITÄT MIT ISRAEL" IN STUTTGART

 

SELBSTMORDATTENTAT IM JERUSALEMER ZENTRUM: SIEBEN VERLETZTE

Kurz nach ein Uhr, Dienstagnachmittag. Eli Polek ist mit seinen Kindern auf der HaNeviim Straße unterwegsö; die Kinder sitzen auf den Rücksitzen seines Wagens und singen. Shimon Biton, der in der Jerusalemer Innenstadt arbeitet, bummelt die Straße entlang, vorbei an dem bekannten Jeminitischen Falafel-Center.

Eyal Mabari ist zehn Minuten zu früh in dem kleinen Restaurant, wo er mit seiner Schwester und seinem Vater, dem Besitzer, verabredet ist. Nachdem er einen Besucher bedient hat, geht er in die Küche, um seinem Vater zu helfen. Seine Schwester räumt im Lagerraum herum. Ein älterer Mann sitzt allein mit seiner Portion Falafel an einem Tisch, als eine Handvoll Besuch das Restaurant betrat.

Vor dem Restaurant sieht ein Polizist einen normal aussehenden Teenager mit einer schwarzen Tasche über der Schulter. Der Junge lächelt, sein Haar ist mit Gel zurückgekämmt.
Später spekuliert der Polizist, dass der 17 Jahre alte Palästinenser, Muhasin Atta aus Beit Jalla, gedacht haben muss, dass er den Verdacht des Polizisten erweckt hat, und dass er daher in das Restaurant ging, um sich und seine mit Nägeln gefüllte Sprengladung früher als geplant zu detonieren.

Die Bombe explodierte, als Biton die Straße überquerte und Polek mit seinen Kindern vorbeifuhr. "Es gab eine große Explosion mit Rauch und Blut überall," sagte Mabari kurz nach der Explosion, sein T-Shirt voller Blut. Biton, mit dem Rücken zu dem Restaurant, hatte nichts gesehen, die Explosion hatte ihn auf die andere Straßenseite gesprengt. Polek, ein Freiwilliger des Roten Davidsterns, hielt seinen Wagen sofort an und ging ans Werk.

Als der Rauch sich legte, entdeckten die Helfer, dass der Terrorist das einzige Todesopfer war. Ein Zivilist erlitt mittelschwere Verletztungen am Kopf, zwei weitere wurden leicht verletzt und vier stehen unter Schock. Für Mabari ist das Ende noch ein gutes: "Normalerweise sind um diese Zeit bis zu 15 Personen in dem Laden."

Für Biton war das schon der dritte Anschlag. Etwas weiter die Straße runter geht das Geschäft für einen anderen Ladenbesitzer normal weiter: "Wir haben hier schon viele Terroranschläge erlebt. Wir leben hier von einem Moment zum nächsten." In den vergangen 22 Monaten fanden in dieser Umgebung mehr als acht Anschläge statt. Dies ist der erste Terroranschlag in Jerusalem seit rund sechs Wochen. Am 18. und 19. Juni wurde bei zwei Selbstmordanschlägen in der israelischen Hauptstadt 26 Menschen getötet. Daraufhin war die Israelische Verteidigungsarmee (IDF) in Autonmiestädte im Westjordanland vorgedrungen. (Übersetzung aus JERUSALEM POST)

 

ZWEI BRÜDER IN HINTERHALT ERMORDET

In der palästinensischen Ortschaft Jama'in nahe von Ariel wurden am Dienstag die Brüder Shlomo (60) und Mordechai (52) Odesser ermordet. Die beiden Männer befanden sich mit ihrem Lastwagen an einer Tankstelle, als die maskierten Terroristen aus ihrem Versteck hervorkamen und mit ihren Kalashnikovs aus nächster Nähe das Feuer eröffneten.

Den vermutlich zwei Terroristen gelang die Flucht. Die israelische Armee hat die Suche nach ihnen aufgenommen. Zu dem Anschlag bekannten sich die Al-Aqsa-Brigaden, eine Untergruppe der Fatah von Yasser Arafat.

Die Brüder Odesser verkauften routinemäßig Diesel an die palästinensischen Bewohner in dieser Gegend. Sie waren zu der Tankstelle gefahren, hatten geparkt und wollten sich zu einem Kaffee hinsetzen. Shlomo war vor einigen Jahren zu seinem Bruder und dessen sechsköpfiger Familie nach Tapuah gezogen. Mordechais Ehefrau bettelte, nach Angaben eines Nachbarn regelmäßig ihren Mann an, nicht mehr in die palästinensischen Gebiete zu fahren, um sein Diesel auszuliefern. (HA'ARETZ)

Wie die JERUSALEM POST berichtet, hat der Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Avi Dichter, gegenüber dem Regierungsausschuss über Auswärtige Politik und Verteidigung mitgeteilt, dass seinem Dienst Berichte vorliegen, denen zufolge Terror-Organisationen nicht weniger als 60 Anschläge in Israel sowie im Gazastreifen und im Westjordanland planen. Allein in den vergangen paar Tagen seien mindestens 12 Anschläge vereitelt worden.

 

ISRAEL BLEIBT VORNE - EINSCHÄTZUNG DES WELTWEITEN R & D LEISTUNGSPOTENTIAL 2002

Ein Bericht zur Einschätzung des weltweiten Leistungspotential im Bereich Forschung und Entwicklung (Research and Development, R & D) wurde im Jahresbuch des Internationalen Managementsinstitut (IMD Development) veröffentlicht.

Die veröffentlichten Zahlen weisen auf Israels stabilen Stand in diesem Bereich. Hier einige Beispiele:

In der Kategorie "Qualität der universitären Ausbildung" führt Israel an erster Stelle vor Finnland und Irland.

In der Kategorie "Zusammenarbeit von Universität und Industrie" ist Israel auf Platz zwei, vor Finnland und hinter den USA, positioniert.

In der Kategorei "Rechtliches Umfeld für technologische Entwicklung und Anwendung" steht Israel an zweiter Stelle, hinter Finnland und vor Singapur.

In den folgenden Kategorien hält Israel den dritten Platz:
Qualität der Grundlagenforschung (nach den USA, vor Finnland); Anzahl hochspezialisierter Ingenieure (nach Indien, vor der Slowakei); Technologische Zusammenarbeit von Unternehmen (nach Finnland, vor Schweden).

 

"SOLIDARITÄT MIT ISRAEL" IN STUTTGART

Am 27. Juli 2002 hat die Stuttgarter Initiative "Solidarität mit Israel - Gegen den antisemitischen Terror und seine Sympathisanten!" einen Israel-Stand auf der Stuttgarter Königsstraße veranstaltet.

Das riesige blau-weiße Banner sorgte dafür, dass selbst hastig Vorbeieilende das Anliegen der Initiative nicht ignorieren konnten. Das Echo war enorm. "Wir wollten vor allem der einseitigen und aus unserer Sicht antiisraelischen Medienberichterstattung etwas entgegesetzen", erläutert Robert Lang die Beweggründe der Initiative, die von Juden und Nichtjuden ins Leben gerufen wurde.

Es wurde zum Teil heftig diskutiert. Viele Passanten hätten gar keine oder nur sehr wenige Kenntnisse über die Hintergründe des Konflikts und das Wissen mancher speise sich gar allein aus den Berichten "Al-Jazeeras" und sogar der "Protokolle der Weisen von Zion", so die Veranstalter. Viele Interessierte äußerten aber auch Verständnis für die bedrohliche Situation, in der Israel sich derzeit befindet.

Gleich nach den Sommerferien soll es einen weiteren Info-Stand in Stuttgart geben. Außerdem wird eine Veranstaltungsreihe mit israelischen Filmen und eine Vortragsreihe mit israelischen Referenten geplant.

***

Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

---------------------------------------

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

© Botschaft des Staates Israel, 2002