Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Dienstag, 23. Juli 2002

ISRAELISCHER RAKETENANGRIFF AUF HAMAS-FÜHRER

 

ISRAELISCHER RAKETENANGRIFF AUF HAMAS-FÜHRER

Nach dem israelischen Luftangriff am frühen Dienstagmorgen auf das Wohnhaus des Hamas-Führers im Gazastreifen, Salah Shehada, hat die Hamas mit massiver Vergeltung gedroht.

Nach Angaben des Shifa Krankenhauses wurden bei dem Einsatz mehr als 100 Personen verletzt und 11 Palästinenser getötet, darunter Shehadas Ehefrau und drei ihrer Kinder. Der Führer des militärischen Flügels der Hamas wurde getötet. Salah Shehada stand in den vergangenen zwei Jahren an erster Stelle auf der Liste mit den von der israelischen Verteidigungsarmee (IDF) gesuchten Terroristen.

Der 40 Jahre alte Shehada war der Kommandeur der Izz a-Din el-Kassam, der militärische Flügel der Hamas. Er war ein enger Vertrauter des geistlichen Führers der Bewegung, Sheikh Ahmed Yassin. Neben seiner extensiven Beteiligung an Terrorakten hat er sich stufenweise seinen Ruf als Führer mit geistlicher Autorität erarbeitet und galt als möglicher Nachfolger Yassins.

Shehadas Unterstützung der Hamas reicht zurück bis zum Beginn der ersten Intifada, die Ende 1987 ausbrach. Er verbrachte einige Zeit in israelischen Gefängnissen.

Nach Informationen des israelischen Inlandsgeheimdienstes organisierte Shehada den Angriff auf die jüdische Siedlung Atzmona, bei dem fünf Schüler ermordet worden sind und den Angriff auf den "Africa" Wachposten nahe Kibbutz Kerem-Shalom, bei dem vier Soldaten getötet worden sind. Außerdem war Shehada an der Produktion der "Kassam" Rakete beteiligt, die schon mehrfach auf Siedlungen im Gazastreifen und auf Ziele im israelischen Kernland abgefeuert worden sind.

Shehada arbeitete eng mit zwei anderen Männern im Gazastreifen zusammen, die oben auf Israels Gesuchten-Liste stehen - Mohammed Deif und Adnan el Roul. In den vergangenen Monaten gab es Anzeichen, dass Shehada Beziehungen zu Hamas-Mitgliedern im Westjordanland knüpfte und dass Hamas-Aktivisten in Nablus von ihm Befehle erhielten.

Laut Beamten des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, war Shehada einer der extremsten Mitglieder der Hamas, der jegliche Gespräche zur Beendigung des Terrors durch Selbstmordattentate abwies. Er stand in Kontakt mit Hamas-Leuten im Ausland. Die IDF haben schon mehrfach versucht, Shehada habhaft zu werden. (HA'ARETZ)

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Zu Beginn der heutigen Kabinettssitzung machte Israels Premierminister Ariel Sharon folgende Mitteilung:


"Wir haben das ranghöchste Mitglied des militärischen Flügels der Hamas geschlagen, einen Mann, der - unter anderem - die Kräfte der Hamas in Samaria reorganisiert und wiederaufgebaut hat, neben seinen Handlungen in Gaza.

Natürlich ist es nicht die Absicht Israels, Zivilisten zu schaden und es ist immer bedauerlich, wenn Zivilisten getroffen werden.

Diese Aktion ist meines Wissens einer unserer größten Erfolge und erfordert von uns größte Wachsamkeit.

Ich wiederhole, was ich schon früher sagte, es ist unmöglich jedweden Kompromiss unter Terror zu erzielen; Terror muss bekämpft werden."

 

WIEDERERÖFFNUNG DER AL-QUDS UNIVERSITÄT / MITTEILUNG DES SICHERHEITSMINISTERIUMS VOM 22.7.

Am Montag hat Israels Minister für Öffentliche Sicherheit, Uzi Landau, dem Antrag von Dr. Sari Nusseibeh entsprochen und die Öffnung der Büros der Al-Quds Universität beschlossen. Grundlage der Vereinbarung ist eine Verpflichtung, die Dr. Nusseibeh in Anwesenheit der Rechtsberaterin des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit, Polizei-Generalmajorin Hanna Keller, unterzeichnet hat:

  1. Die Einrichtung und/oder die Personen, die ihre Funktionen ausführen und/oder in ihrem Namen arbeiten, werden ohne jegliche Verbindung zur Palästinensischen Autonomiebehörde arbeiten und dementsprechend keine Finanzmittel von der PA erhalten sowie keine PA Aktivitäten oder jegliche Aktionen in ihrem Namen oder Finanzierung durchführen.
  2. Weder die Einrichtung, noch ihre Funktionäre, oder andere für diese arbeitende Personen, werden jegliche PA Aktivitäten oder jegliche Aktivitäten zu deren Gunsten oder von der PA finanziert auf den Geländen der Einrichtung zulassen.
  3. Ich werde mich nicht für irgendwelche Aktionen bezüglich meines Amtes als "Inhaber des Jerusalem Portfolios" im Rahmen der Einrichtung engagieren.
  4. Ich bin mir bewußt, dass auf der Grundlage dieser Verpflichtung und ihrer Einhaltung die Anweisung vom 7. Juli 2002, auf meinen Antrag hin, rückgängig gemacht wird. Und dass, wenn diese Verpflichtung, oder Teile von ihr gebrochen werden, der Minister für Öffentliche Sicherheit die Einrichtung unverzüglich kraft seines Amtes schließen wird

Uzi Landau, Israels Minister für Öffentliche Sicherheit, hatte am 7. Juli 2002 die Schließung der "Al-Quds" Universität in Ost-Jerusalem beschlossen, nachdem ihm geheimdienstliche Informationen von der Jerusalemer Polizei und dem Inlandsgeheimdienst vorgelegt worden waren. Diesen Informationen zufolge pflegte die Universität enge und aktive Beziehungen zur Palästinensischen Autonomiebehörde.

 

TERRORORGANISATIONEN BENUTZEN ISRAELISCHE DÜNGEMITTEL ZUR BOMBENHERSTELLUNG

Terrororganisationen aus dem Norden des Westjordanland benutzen seit kurzem eine neue chemische Verbindung zur Herstellung von Sprengsätzen. Diese Verbindung wird aus landwirtschaftlichen Düngemitteln hergestellt, die Israel an die Palästinenser geliefert hat. Die neue chemische Verbindung soll den Bestandteil Tri-Atzeton ersetzen, der bisher zur Bombenherstellung benutzt wurde.

In Waffenproduktionslaboren, die die israelische Armee im Norden des Westjordanland im Rahmen der Operation "Entschlossener Pfad" entdeckte, wurden Bomben gefunden, die mit dieser neuen chemischen Verbindung "Oria-Nitrat" hergestellt worden sind.

Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete, dass man bedauere, erst so spät auf dieses Problem zu reagieren und erst jetzt den Export des Düngemittel überwache. (HA'ARETZ)

 

IRAN VERANTWORTLICH FÜR TERRORANSCHLAG IN BUENOS AIRES

Der Iran steht hinter dem Terroranschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires im Jahre 1994, bei dem 84 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt wurden, dies berichtete am Montag die New York Times.

Der Bericht stellt ausdrücklich fest, dass der Terroranschlag vom iranischen Geheimdienst in enger Zusammenarbeit mit Diplomaten der iranischen Botschaft in Buenos Aires durchgeführt wurde. Die Zeitung berichtet außerdem über unverständliche Vorgänge bei der Untersuchung durch die argentinische Polizei. Beweise wären "verloren gegangen", Augenzeugen eingeschüchtert und Kronzeugen bestochen worden. Dem ehemaligen Präsidenten Argentiniens, Carlos Menem, wären zudem $ 10 Millionen gezahlt worden, um bei der Verdeckung der iranischen Beteiligung zu helfen. (MA'ARIV)

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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