Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Donnerstag, 18. Juli 2002

3 TOTE UND DUTZENDE VERLETZTE BEI DOPPEL-TERRORANSCHLAG
NACHSPIEL - ANSCHLAG IN EMMANUEL
SADDAM HUSSEIN: "IRAK UND DIE PALÄSTINENSER WERDEN SIEGEN"
JÜDISCHE FEIERTAGE: TISHA B'AV

 

3 TOTE UND DUTZENDE VERLETZTE BEI DOPPEL-TERRORANSCHLAG

Zwei Selbstmord-Terroristen detonierten sich am Mittwochabend gegen 22:30 Uhr, 15 Meter voneinander entfernt, unweit von Tel Aviv alter zentralen Busstation. Drei Menschen wurden getötet und mehr als 40 verletzt. Die beiden Attentäter waren sofort tot.

Der Polizeichef von Tel Aviv, Yossi Sidbon, teilte heute mit, dass die beiden Männer die "relativ kleinen" Bomben in Rucksäcken mit sich getragen hatten. In dem Gebiet befanden sich zu dem Zeitpunkt besonders viele ausländische Arbeiter, die in diesem Viertel wohnen oder ausgehen.

Die Mehrheit der abendlichen Ausgehziele war gestern aufgrund des Vorabends des jüdischen Feiertags Tisha be'Av geschlossen. Das 24 Stunden Kiosk, vor dem die Anschläge verübt wurde, hatte nur einige Minuten zuvor einen Besuch von der Stadtinspektion erhalten, der ihm die Genehmigung zu Öffnung am Feiertag gab.

Der Zustand von fünf Verletzten ist, nach Angaben des Roten Davidsterns, weiterhin kritisch. Schon am 27. Januar wurde in dieser Gegend ein Anschlag verübt, bei dem 32 Menschen verletzt wurden.

Eine Passantin berichtete, dass sie einem der Terroristen, ihre Hilfe anbat, da er etwas zu suchen schien. Dieser ignorierte ihr Angebot mit den Worten "Ich bin nicht hier, um Spass zu haben, sondern um zu sterben". Nach der Explosion erst wußte sie, dass er es wörtlich gemeint hatte.

Nach den Anschlägen ist die Polizei in der Region Tel Aviv weiter in Alarmstufe. Straßensperren wurden an den Einfahrtsstraßen zur Stadt errichtet. (HA'ARETZ)

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IDF Soldaten haben in der Nacht zum Donnerstag zwei Palästinenser daran gehindert, in das Kibbutz Nir Eliyahu bei Kfar Sava einzudringen. Die beiden Männer wurden von den Soldaten am Zaun des Kibbutzes entdeckt. Einer der bewaffneten Palästinenser wurde getötet.

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Bei der Verhaftung eines palästinensischen Mannes in Gaza, der der Beteiligung an terroristischen Aktivitäten verdächtigt wird, haben Grenzpolizisten am Mittwochabend ein verstecktes unterirdisches Waffenarsenal entdeckt. Die israelische Armee zerstörte das Waffenlager.

 

NACHSPIEL - ANSCHLAG IN EMMANUEL

Mittlerweile scheinen sich die Kontrahenten geeinigt zu haben, welche der palästinensischen Terrororganisationen für den kombinierten Terroranschlag am Dienstag, der acht Israelis den Tod brachte, verantwortlich zeichnen darf:

Nach dem Anschlag hatten sich zunächst fünf Gruppen zu dem Terroranschlag bekannt. Die Tatsache, dass viele Kinder getötet oder verletzt wurden, scheint die Gruppen geradezu zu einem Wettstreit angespornt zu haben. Die Hamas konnte sich am Ende erfolgreich durchsetzen, nicht zuletzt weil ihr militärischer Arm schon im Dezember an gleicher Stelle einen Anschlag nach dem gleichen Verfahren verübt hatte.

Bei der Durchsuchung der Umgebung von Emmanuel gab es einen weiteren israelischen Toten in einem Feuergefecht. Der 21 Jahre alte Leutnant Elad Grandir aus Haifa starb in dem Hinterhalt der Terroristen östlich von Emmanuel. Drei Soldaten wurden in dem Kampf verletzt, bei dem einer der Terroristen ebenfalls getötet wurde. (IDF.il)

Eine der interessantesten Reaktionen auf den Anschlag in Emmanuel stammt vom Generalsekretär des palästinensischen Kabinetts, Achmed Abdel Rahman, wie der israelische Rundfunk GALEI ZAHAL am Mittwoch berichtete, sagte Rahman: "Wenn die Zivilisten sich am falschen Ort zur falschen Zeit aufhalten, wenn israelische Zivilisten dort bleiben, verurteilen wir Terroranschläge im Westjordanland und im Gazastreifen nicht. Unsere Position ist dann die Unterstützung und sogar Förderung solcher Anschläge."

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Die Hisbollah hat am Mittwoch das Moschav Dovev im Norden Galiläs mit Flugabwehrraketen beschossen. Flugzeuge der IDF wurden nicht getroffen. Auch an den Einschlagstellen gab es keine Verletzten oder schwerere Zerstörungen. (HA'ARETZ)

 

SADDAM HUSSEIN: "IRAK UND DIE PALÄSTINENSER WERDEN SIEGEN"

Der irakische Präsident rief am Mittwoch die irakische Bevölkerung und Armee zur Landesverteidigung auf. Er versprach, dass "der Irak gegen die drohenden Kräfte von Außen siegen werden und auch die Palästinenser siegen würden."

Die Rede wurde vom irakischen Fernsehen im Rahmen einer Sondersendung zum 34. Jahrestag der Revolution übertragen. Am 17. Juli hatte damals die Baath Partei die Macht ergriffen. (YEDIOTH AHRONOTH)

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Vor drei Tagen demonstrierten in Gaza-Stadt tausende arbeitslose Arbeiter gegen die hohe Arbeitslosigkeit und die schlechte Wirtschaftslage. Sie riefen unter anderem: "Wo ist Arafat, wo unsere Minister, die tolle Schlitten fahren und in Luxusvillen wohnen, wieso haben sie uns im Stich gelassen?"

In den palästinensischen Autonomiegebieten wächst die Kritik an der eigenen Regierung. Die Demonstranten übergaben einen Brief an die Vertretung der Vereinten Nationen und appellierten an Israels Premierminister, ihnen die Arbeit in Israel zu ermöglichen: "Wir sind nicht schuldig, wir sind keine Selbstmörder und Terroristen."

 

JÜDISCHE FEIERTAGE: TISHA B'AV

Heute ist Tisha B'Av - Der 9. Tag des Monats Av - ein Gedenk- und Fastag an die Zerstörung des 1. und 2. Tempels in Jerusalem.
Informationen zum geschichtlichen Hintergrund finden Sie auf bei hagalil-online unter: http://www.hagalil.com/judentum/feiertage/av/index.htm

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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