Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Dienstag, 16. Juli 2002

"HOHER PROZENTSATZ DER SELBSTMORDATTENTÄTER KRANK"n
IDEENKOMITEE ZUR BEKÄMPFUNG DES SELBSTMORD-TERRORISMUS
IDF-RESERVISTEN VEREITELN SCHWERE KATASTROPHE
PA-BEAMTE BEI ILLEGALEM GELDTRANSFER NACH EUROPA ÜBERFÜHRT
MELCHIOR: "HÖCHSTE ANTISEMITISMUSWELLE SEIT 2. WK"
ZWEI ISRAELIS GEWINNEN SCHACHWELTMEISTERSCHAFT DER COMPUTER

 

 

"HOHER PROZENTSATZ DER SELBSTMORDATTENTÄTER KRANK"

Der Inlandsgeheimdienst und der militärische Nachrichtendienst haben im Juli eine Untersuchung abgeschlossen, die nach Gemeinsamkeiten unter den Selbstmordattentäter fragte. Wie HA'ARETZ berichtet wurde kein eindeutiger allen gemeinsamer Faktor gefunden. Zwei Zahlen fielen jedoch auf:

  1. "Mehrere zehn Prozent" - eine genaue Zahl wurde nicht veröffentlicht - der Selbstmordattentäter (Darunter auch solche deren Taten vereitelt werden konnten) seien als unheilbar krank diagnostiziert worden oder hatten erkannte psychische Störungen;
  2. Die Hauptmotivation der gesunden Täter waren der Glaube, dass ihre Tat der palästinensischen Unabhänigkeit helfen würde und der erwartete gesellschaftliche und finanzielle Aufstieg der Familie des Attentäters nach der Tat.

Nach Einschätzung des Inlandsgeheimdienstes und des militärischen Nachrichtendienstes, hat der Terror im Allgemeinen und der Selbstmord-Terrorismus im Besonderen den politischen Errungenschaften der Palästinenser geschadet anstatt sie zu erweitern, wie erhofft. Daher sei zu erwarten, dass die Unterstützung des Terrors unter den Palästinensern abnehmen werde.

 

IDEENKOMITEE ZUR BEKÄMPFUNG DES SELBSTMORD-TERRORISMUS

Unter Vorsitz von Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer wird sich ein Komitee aus ranghohen Beamten der unterschiedlichen israelischen Sicherheitskräfte zusammensetzen, um Maßnahmen bezüglich des Phänomens der Selbstmordanschläge zu formulieren.

Die Hauptideen und eine Übersetzung des gesamten Artikel aus der israelischen Tageszeitung HA'ARETZ finden Sie unter:

http://www.nahostfocus.de/artikel.php?id=548

 

IDF-RESERVISTEN VEREITELN SCHWERE KATASTROPHE

Aus Kreisen der israelischen Verteidigungsarmee (IDF) wurde letzte Woche bekannt, dass in der vergangenen Woche "ein Wunder geschehen" wäre und eine große Katastrophe verhindert worden sei. Nach Angaben von YEDIOTH AHRONOTH verdanken viele Israelis, die am Wochenende im Großraum Tel Aviv ausgegangen sind, ihr Leben der Wachsamkeit dreier Reservisten, die ein mit Sprengstoff gefülltes Auto aufhielten, das auf dem Weg zur Ausführung eines Terroranschlages war.

Am Freitag gegen 23.30 Uhr entdeckten die drei Soldaten verdächtige Personen östlich von Kalkilya. Sie verfolgten die Terroristen, die sich zurück nach Kalkilya flüchteten. Bei der Durchsuchung der Umgebung fanden die Soldaten einen Kleinwagen mit israelischem Nummernschild und laufendendem Motor.

In dem Wagen befanden sich unter den Sitzen vier Sprengkörper mit großen Mengen Sprengstoff. Im Kofferraum lagen vier Gasbehälter und Metallteile zur Steigerung der Explosionswirkung. Die israelische Armee vermutet, dass der Anschlag in einer Ausgehmeile ausgeführt werden sollte und daher ein japanischer Kleinwagen präpariert wurde.

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Bei Um El-Fahem haben israelische Sicherheitskräfte am vergangenen Wochenende erneut einen Palästinenser festgenommen, der auf dem Weg nach Afula war, um dort einen Selbstmordanschlag zu verüben. Dem 22 Jahre alte Mann aus Jenin, ein Mitglied des Islamischen Jihad, war es gelungen mit einer Kalashnikov nach Um El-Fahem einzudringen. Er plante, als IDF-Soldat verkleidet, zunächst in Afula auf Passanten zu schießen und sich dann in der Menge in die Luft zu sprengen. Bei der Befragung gab der Mann an, dass er NIS 600 für die geplante Tat erhalten habe und seiner Familie 1000 Dinar zugesagt waren.

Die Sicherheitskräfte halten die hohe Alarmstufe weiterhin aufrecht, da weitere Versuche der Infiltration von Terroristen nach Israel befürchtet werden.

 

PA-BEAMTE BEI ILLEGALEM GELDTRANSFER NACH EUROPA ÜBERFÜHRT

Die israelische Regierung hat, nach Angaben von YEDIOTH AHRONOTH, klassifizierte Dokumente an US-Beamte übergeben, die detailliert auführen, wie hochrangige palästinensische Beamte in jüngster Zeit mehrere Millionen US-Dollar auf private Konten in Europa transferiert haben, um sich im Falle des Kollapses der Palästinensichen Autonomiebehörde abzusichern.

Es liegen Beweise vor, dass hohe Geldsummen in den vergangen Wochen transferiert worden sind. Ein Bericht belegt, dass eine saudische Spende von $ 5.1 Millionen für die PA von deren Vorsitzendem Yasser Arafat auf dessen Privatkonto in Paris umgeleitet worden sind, um die Instandhaltung seines Eigentums und die Bedürfnisse seiner Frau Suha und der Tochter Zahawa, die in Frankreich leben, zu finanzieren.

Noch größere Summen wurden jedoch von anderen Beamten der PA abgezogen. Abu Mazen, der Generalsekretär der PLO, hat $ 70 Millionen von offiziellen Mitteln der PA auf Bankkonten seines Bruders weitergeleitet.

 

MELCHIOR: "HÖCHSTE ANTISEMITISMUSWELLE SEIT 2. WK"

"Die weltweite Antisemitismuswelle der letzten vier Monate ist die größte seit dem Ende des 2. Weltkriegs," so äußerte sich am Sonntag der stellvertretende israelische Außenminister, verantwortlich für die Beziehungen zu den jüdischen Gemeinden in der Welt, Rabbiner Michael Melchior, YEDIOTH AHRONOTH berichtete.

In einigen Ländern sei ein Anstieg um einige hundert Prozent bei Straftaten mit antisemitischen Hintergrund zu verzeichnen. Israel versuche, so Melchior weiter, derzeit eine "Koalition" von Persönlichkeiten - Juden, Nicht-Juden und Christen - zusammenzubringen, die sich mit ihrem Namen gegen den Antisemitismus stellen.

In Großbritannien wurde am vergangenen Wochenden, nur zwei Monate nach der Schändung einer Synagoge im Norden Londons, die antike Synagoge in Wales geschändet. Als die Beter am Freitagabend die Synagoge in der Stadt Swansey betraten, entdeckten sie ein großes Hakenkreuz und neo-nazistische Sprüche an den Wänden. Außerdem hatten Gewalttäter in der Nacht zum Freitag Glasscheiben eingeschlagen sowie eine 300 Jahre alte Torahschrift und mehrere Gebetbücher zerfleddert. Die Polizei von Wales nahm die Ermittlung auf.

 

ZWEI ISRAELIS GEWINNEN SCHACHWELTMEISTERSCHAFT DER COMPUTER

Im holländischen Maastricht haben zwei Israelis die Computer-Schachweltmeisterschaft gewonnen.

Das Programm und der Computer wurden von den israelischen Ingenieuren Shai Buschinsky und Amir Bans entwickelt. Sie waren bei verschiedenen Funktionen schneller als 17 Computer anderer Unternehmen. Der Schach-Großmeister Boris Altermann stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. (YEDIOTH AHARONOTH)

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Israelische Feuerwehrleute aus zwei Ortschaften im Westjordanland kamen am Wochenenden ihren Kollegen in der palästinensischen Stadt Kalkilya zur Hilfe.

Wie HA'ARETZ berichtete, war in einem vierstöckigen Fabrikgebäude ein Feuer ausgebrochen, das 20 Arbeiter eingeschlossen hatte. Die örtliche palästinensische Feuerwehr konnte das Feuer alleine nicht löschen und wandte sich daher an die regionale IDF Brigade, die um Hilfe bei der Feuerbrigade in Ariel nachfragte.

Von der Armee bei der gesamten Aktion begleitet verliessen die israelischen Feuerwehrleute Kalkilya nachdem das Feuer unter Kontrolle gebracht werden konnte. Es gab auf keiner Seite Verletzte.

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de

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