Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Mittwoch, 10. Juli 2002

INTERNE KRITIK AN ARAFAT WÄCHST
PALÄSTINENSER ERÖFFNET DAS FEUER IN JERUSALEM
GRÖSSTE ALIYAH-GRUPPE AUS NORDAMERIKA SEIT 25 JAHREN EINGETROFFEN
HAGALIL-ONLINE: "DAS NETZ GEGEN RECHTS NUTZEN"
ERSTER TAG DER WOCHE BALD RUHETAG?
VERANSTALTUNGSANKÜDIGUNG: "MEDIENINTIFADA"

 

INTERNE KRITIK AN ARAFAT WÄCHST

"Wo auch immer Arafat hingeht, folgen ihm Rechtslosigkeit, Korruption und Instabilität", sagte Abbas Zaki, einer der Gründungsmitglieder der Fatah und ein langjähriger Mitarbeiter des PLO-Chefs gegenüber dem US-Nachrichtenmagazin "Newsweek".

Der 60 Jahre alte Zaki hat, laut JERUSALEM POST nach dem Sechs-Tage-Krieg an terroristischen Überfällen auf Israel von Jordanien aus teilgenommen. Bevor er 1994 ins Westjordanland zurückkehrte, lebte er 27 Jahre im Exil. "Im Kampf sollte es Ehre geben. Wenn Du verloren hast, musst Du gehen", so Zaki in der aktuellen Ausgabe der "Newsweek".

Dem Bericht zufolge, machen immer mehr Palästinenser für ihr Leiden verantwortlich. "Vor acht Jahren kam (Arafat) nach Gaza und Jericho und sagte:'Ich mache die Region zu einem neuen Hong Kong'. Stattdessen hat er Somalia daraus gemacht," so wird ein Lehrer aus Bethlehem zitiert, dessen militanter Bruder im Juni ins Exil gezwungen wurde.

Hussam Khader, ein Mitglied des Palästinensischen Legislativrats und ein wichtiger Führer der Fatah in dem Flüchtlingslager Balata bei Nablus, sagte, "Ich glaube nicht, dass Arafat sich für irgendetwas anderes als für seine Macht interessiert." Obwohl alle Arafat für die Zerstörung des palästinensischen Lebens und für die Diebe in der Regierung verantworlich machen, würde er voraussichtlich die Wahlen gewinnen. "Wir sind wie Beduinen, wir folgen unseren Sheikhs. Es ist nicht einfach diese traditionelle Kultur zu verlassen. Wir müssen warten bis Gott diesen Sheikh zu sich nimmt," so Khader.

PALÄSTINENSER ERÖFFNET DAS FEUER IN JERUSALEM

Am Herodes-Tor der Jerusalemer Altstadt hat, nach Angaben der JERUSALEM POST, am Dienstag ein palästinensischer Attentäter auf einen Polizisten geschossen, der ihn nach seinem Ausweis gefragt hatte. Der Polizist wurde verletzt und ein arabischer Zivilist wurde aus noch unbekannter Richtung bei dem darauffolgenden Schusswechsel getötet.

Ebenfalls am Dienstag wurde, laut HA'ARETZ, eine Mörsergranate auf ein israelisches Ziel im westlichen Negev abgeschossen und zwei weitere wurden auf Gush Katif im Gazastreifen abgefeuert. In beiden Fällen wurden keine Schäden gemeldet.

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In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind 153 israelische Soldaten zu Tode gekommen. Nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung YEDIOTH AHARONOTH wurden 105 bei Terroranschlägen oder anderen palästinensischen Gewaltakten ermordet, 30 starben bei Unfällen im Dienst oder privat. 26 Soldaten wurden im Kampf oder durch Terrorakte schwer und 69 leicht verletzt. Gemäß den Zahlen der Knessetkommission für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung, ist das die höchste Opferzahl, die die Israelische Armee seit zehn Jahren erlitten hat.

 

GRÖSSTE ALIYAH-GRUPPE AUS NORDAMERIKA SEIT 25 JAHREN EINGETROFFEN

Um die 400 Neueinwanderer aus den USA und Kanada sind am Dienstagmorgen am Flughafen Ben-Gurion in Israel gelandet. Sie bilden damit die größte Einwanderergruppe aus diesen Ländern seit 25 Jahren.

Wie die JERUSALEM POST berichtet, sagte Rabbi Joshua Fass, ein Mitbegründer von "Nefesh B'Nefesh", die Organisation die die Gruppe sponsert, sagte, dass diese Einwanderung "Aliyah" "ein Ausdruck fühlbarer Solidarität" sei.

Mit "Nefesh B'Nefesh" werden im Sommer weitere 150 Nordamerikaner in Israel erwartet. Das Programm bietet - in Zusammenarbeit mit der Jewish Agency und dem Ministerium für die Eingliederung der Einwanderer – durch private Spender eine einmalige finanzielle Unterstützung von $ 5.000 bis $ 25.000 pro Familie.

Unter dieser ersten Gruppe befinden sich 152 Kinder, von denen 99 unter fünf Jahre alt sind. Wie eine Sprecherin der EL AL mitteilte, ist der jüngste Oleh vier Monate alt und der älteste 62.

Mit dieser Gruppe kamen zusätzlich 30 Familien, die Israel vor über 10 Jahren verlassen haben. Hinter dieser Initiative steht der Industrielle Steff Wertheimer und das Ministerium für die Eingliederung der Einwanderer. Den Rückkehrern werden einige Benefits in Aussicht gestellt, darunter dem Umzug ihres Unternehmens in den Industriepark Tefen mit kostenloser Nutzung des Geländes für ein Jahr, sowie eine Wohnung für das erste Jahr für monatliche $ 250.

 

HAGALIL-ONLINE: "DAS NETZ GEGEN RECHTS NUTZEN"

Als um das Jahr 1994 das World Wide Web verstärkten Einzug auch in Privathaushalte erhielt, landete der Interessierte beim Eingeben von Suchbegriffen zum Thema Judentum aber auch zum 3. Reich zumeist auf Nazi-Webseiten.

Dem entgegenzuwirken war die Motivation von David Gall, dem Gründer von haGalil-online. Seit 1995 stellt er mit vielen ehrenamtlichen Helfer Seiten zum Thema Judentum und Israel ins Netz. Mittlerweise gehört das Informations-Angebot zu den größten Online-Diensten.


Interview mit David Gall über Motivation, Reaktion, Tendenzen und Zukunftv on haGalil-online: http://www.nazis-im-internet.de/rechtsextremismus/hagalil-bnr.htm

 

ERSTER TAG DER WOCHE BALD RUHETAG?

Das israelische Parlament hat am Dienstag in erster Lesung einen Gesetzesvorschlag gebilligt, der Israel ein Zwei-Tage-Wochenende verschaffen könnte.

Dem von privater Seite eingegebenem Vorschlag zufolge würde in Israel von Montag bis Donnerstag neun Stunden und am Freitag verkürzt gearbeitet werden. Die Befürworter sagen, dass die Änderung eine Annäherung an die Arbeitsroutine in den westlichen Ländern bedeute, und dass ein Wochenende von zwei Tagen die Spannungen zwischen religiösen und säkularen Gruppen im Land bezüglich des Shabbats als alleinigen Ruhetag abbauen könne.

Der Knessetabgeordnete Ophir Pines-Paz sagte, dass eine solche Änderung den Staat 3.8 Milliarden Shekel kosten könne "in einer Zeit der schlimmsten Stagnation seiner Geschichte."

 

VERANSTALTUNGSANKÜDIGUNG: "MEDIENINTIFADA"

Die "Initiative Solidarität mit Israel", eine Gruppe Hamburger Studenten, veranstaltet am Donnerstag, den 11. Juli zwei Vorträge mit Esther Shapira und dem freien Journalist Thomas von der Osten-Sacken.

Esther Shapira ist die Autorin der TV-Dokumentation "Drei Kugeln und ein totes Kind", die sich mit den Hintergründen für den Tod von Mohammed Al-Dura befasste.

Wann und Wo? 11.7. 2002, 19:00 Uhr, Die Hammaburg, Trostbrücke 4-6

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel (Israelische Presse) der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte (eng.): http://www.idf.il/english/news/main.stm

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (eng.): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de