Terroranschlag in Jerusalem: Shani fliegt nicht nach Berlin

Die Explosion ereignete sich unweit einer Schule um 7:50 Uhr. Viele Schüler rannten zu dem total verkohlten Bus, um verletzten Mitschülern zu helfen. Feuer, Blut und Leichenteile sind Bilder, die die Schüler nie mehr vergessen werden.

Unter den Trümmer die 19 Todesopfer:

Shani Avizedek (15) war eine der besten Schülerinnen ihrer Klasse des Gymnasiusm Boyer in Jerusalem, am Sonntag sollte sie in Berlin eintreffen.

In der vergangenen Woche brachte die Hobby-Tänzerin, die im Juli 16 geworden wäre, noch eine Geschichtsklausur hinter sich. Shani hatte sich sehr auf ihre Reise nach Berlin gefreut. Am Sonntag sollte sie mit einer ausgewählten Delegation ihrer Schule am Flughafen Schönefeld landen, um an einem Schüleraustausch mit dem Evangelischen Gymnasium Grunewald teilzunehmen.

Am Dienstag war sie auf dem Weg zu einem freien Tag im Schwimmbad, sie konnte nur an ihrem Badeanzug identifiziert werden.

Shiri Nagari (22) war gerade von einer mehrmonatigen Weltreise zurückgekehrt und wollte im September mit dem Studium der Biologie beginnen. Ihre Schwester: "Deine Reisen hatten Dir soviel Freude gemacht. Nach dem Jahr fragten wir Dich, ob Du überhaupt zurückkommen wolltest, was erwarte Dich denn hier - aber Du sagtest ,Ich habe Heimweh'. Als Du zu Pessach kamst, waren wir überglücklich, aber machten uns auch Sorgen um Deine Sicherheit."

Rahamim Tzidkiyahu, 51, der Busfahrer hatte seine Hände noch im Tod am Steuer. Er war kurzfristig für einen Kollegen eingesprungen, der zu spät zur Schicht kam.

Galila Bugala (11) war vor vier Jahren mit ihren Eltern aus Äthiopien nach Israel eingewandert. Ihre Mitschüler der Paula Ben-Gurion Grundschule gingen nach Hause, nachdem sich ihre Befürchtungen bewahrheitet hatten. Sei wussten, dass Galila morgens mit diesem Bus fährt.

Liat Jagan (24) saß im vorderen Teil des Busses, wo der Mörder seine Bombe detonierte. Sie war sofort tot. Ihr jüngerer Bruder Jonathan (16) hatte weiter hinten gesessen und wurde nur verwundet. Als er seine Schwester gefunden hatte, versuchte er verzweifelt, ihre Augen zu öffnen.