Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Freitag, 7. Juni 2002

18 JÄHRIGER ISRAELI IN GUSH SHILO ERSCHOSSEN / BEERDIGUNGEN NACH TERRORANSCHLAG VOM MITTWOCH
NEUER WETTBEWERB ZUR FÖRDERUNG DER KOEXISTENZ TESTET BIBEL- UND KORANWISSEN
FUSSBALL: ISRAELS FRAUENTEAM SCHLÄGT KROATIEN 2:1
KURZMELDUNGEN

 

18 JÄHRIGER ISRAELI IN GUSH SHILO ERSCHOSSEN / BEERDIGUNGEN NACH TERRORANSCHLAG VOM MITTWOCH

Am Donnerstag wurde der 18 Jahre alte Erez Rund aus Ofra von palästinensischen Schützen in Gush Shilo im Westjordanland erschossen. Der Student der Har Meron Yeshiva erlag am Nachmittag im Krankenhause seinen Verletzungen, die er einige Stunden zuvor erlitten hatte.

Rund befand sich auf dem Heimweg nach Ofra. Ein Bewohner von Eli hatte ihn in seinem Wagen mitgenommen, als sie im Wadi Charameih zwischen Ofra und Shilo in einen palästinensischen Hinterhalt gerieten. Die Kinder des Fahrer waren ebenfalls in dem Wagen, der von vier Schüssen getroffen wurde. (JERUSALEM POST)

BEERDIGUNGEN NACH TERRORANSCHLAG VOM MITTWOCH AN DER KREUZUNG MEGIDDO
Eine düstere Stimmung herrschte am Donnerstag in Hadera, wo neun der 17 Opfer des Terroranschlags vom Vortag beerdigt wurden. Im sonst so beschäftigten Stadtinneren waren viel weniger Menschen unterwegs als an anderen Tagen.

"Hadera ist heute wie eine Geisterstadt", sagte ein Falafelverkäufer aus dem nahen Dorf Jisr a-Zarka. Und fügte hinzu: "Nach einem Terroranschlag ist es immer etwas ruhiger, aber dieses Mal scheint die ganze Stadt auf dem Friedhof zu sein. Mein Boss ist auf der Beerdigung einer getöteten entfernten Verwandten. Er hat mich hier allein gelasse, mit kaum etwas zu tun."

"Guck in die Gesichter der Menschen, die hier rumlaufen - keiner lächelt. Hadera ist nicht mehr die selbe Stadt. Das letze Jahr war schwer für uns. Es gibt kaum noch kulturelle Aktivitäten, jeder bleibt zu Hause, wenn er kann. Ich gehe mit meinen Kindern aus Angst vor Terroranschlägen nicht mehr auf den Hauptstraßen" so Pazit Amit, die Mutter von zwei Kindern.

Amit Reisel ist auch aus Hadera. Im Juli wollte er heiraten und überlegte sich schon seine Worte über seine Familie, darunter Bruder Dotan, für die Hochzeitsrede. Auf der Beerdigung seines 22 Jahre alten Bruders sagte er nun die liebevollen Worte unter Schock: "Wer hätte geglaubt, dass ich Deine Trauerrede halten würde. Ich wollte auf einer anderen Bühne Über Dich reden, auf meiner Hochzeit." Auf dem Militärfriedhof von Hadera hatten sich Hunderte Trauergäste versammelt. "Photographen sind auch hier, sie nehmen Deine Beerdigung anstelle meiner Hochzeit auf. Ich werde dich nie vergessen...I love you," so Amit zu seinem Bruder, der unter den 17 Opfern vom Mittwoch war.

In Hadera wurde außerdem der 50 Jahre alte Rechtsanwalt, Tzion Agmon, beerdigt. Am Mittwoch hatten er und sein Sohn Yuval gemeinsam den Bus 830 bestiegen. Weil der Bus voll war, saßen sie getrennt. Tzion saß vorne und Yuval im hinteren Teil des Busses. "Als ich im Krankenhaus lag", so der leichtverletzte Yuval, "fragte ich, wo meine Mutter sei, man sagte mir, dass sie im Stau stecke. Aber ich wußte sofort, wo sie in Wirklichkeit war: in der Leichenschauhalle, um meinen Vater zu identifizieren." Tzion Agmon arbeitete als Staatsanwalt und war in mehreren Wohlfahrtsorganisationen aktiv. (Quelle: mehrere Berichte der JERUSALEM POST)

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NEUER WETTBEWERB ZUR FÖRDERUNG DER KOEXISTENZ TESTET BIBEL- UND KORANWISSEN

Ein neuer Wettbewerb findet derzeit in Gilboa statt. Die Teilnehmer stellen sowolh ihre Kenntnisse der Bibel als auch des Korans auf den Prüfstein. Wie YEDIOTH AHARONOTH berichtet, starteten am Mittwoch 48 jüdische und moslemische Gymnasiasten in die erste Runde. Das Ziel des Wettbewerbs ist, dass jüdische Schüler ihre Koran-Festigkeit vorführen und moslemische Schüler die der Bibel, um damit Toleranz, Frieden und Koexistenz zu fürdern. Im Finale werden nächste Woche 16 Schüler antreten.

Ein Teilnehmer, Shahed Kassem aus Mukabala, sagte: "Ich freue mich über die Möglichkeit zum Bibelstudium. Vor dem Wettbewerb wusste ich nichts über die Bibel. Und außerdem konnte ich neue jüdische Freunde gewinnen." Eine andere Teilnehmerin, Timna Ben aus Moshav Dvora, sagte, dass sie es sehr aufregend findet, den Koran zu lernen und neue arabische Freunde zu finden.

Die Veranstaltung wurde vom Vorsitzenden des Bezirksrats, Danny Attar, zusammen mit örtlichen High Schools initiiert. Es ist das erste Mal, dass ein Wettbewerb das Wissen über die beiden heiligen Bücher gleichzeitig abfragt.

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FUSSBALL: ISRAELS FRAUENTEAM SCHLÄGT KROATIEN 2:1

Mit dem 2:1 gegen Kroatien einem Weltcup-Qualifikationsspiel hat Israels weibliche Nationalmannschaft am Donnerstag einen seiner größten Erfolge in seiner noch kurzen Geschichte gefeiert. Am Dienstag hatten sie Estland mit 3:0 geschlagen

Die starke Team der Kroatinnen gingen früh in Führung; das war jedoch kein Vorzeichen für die Spielentwicklung. Es wurde eine wilde Begegnung. Zwei Kroatinnen mußten ärztlich behandelt werden.

In der 30sten Minute glich May Ozeri mit einem Kopfball aus. Das entscheidende Tor brachte Israels Star-Kickerin Silvi Jan in der 88sten Minute rein. Hervorragende Leistungen erbrachten auch Sarit Shenar und Ina Dinich.

Roni Schneider, die Trainerin der Israelinnen, äußerte sich nach dem Spiel sehr zufrieden, obwohl es für die Weiterqualifikation wegen der dominierenden Polinnen nicht gereicht hat: "Die beiden Ergebnisse zeigen, wie sehr sich der Frauenfussball in Israel verbessert hat."

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KURZMELDUNGEN

Das Zentralbüro für Statistik hat am Mittwoch verlautbart, dass in Israel derzeit 270.000 Personen ohne Arbeit sind. Das ist ein Rekord-Hoch, wie HA'ARETZ berichtete. Nach den vorliegenden Zahlen betrug die Arbeitslosigkeit im ersten Quartal 2002 bei Männer 10.6 % und 10.7 % unter Frauen.

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Richter Eliyahu Weinograd wurde am Donnerstag vom IDF-Stabschef zum Leiter des neuen Untersuchungs-Komitees zum Verschwinden von Ron Arad ernannt. Das Komitee soll die vorliegenden Informationen untersuchen, um den aktuellen Aufenthaltsort Arads zu ermitteln.

Ron Arad wird seit 16. Oktober 1986 vermisst, zuletzt wurde er im Libanon gesehen. Die IDF und die israelische Regierung werden sich auch weiterhin darum bemühen, Ron Arad nach Hause zu bringen.

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Jerry Seinfeld, der beliebte us-amerikanische Komiker und Star der gleichnahmigen Fernsehserie, plant eine Solidaritätsreise nach Israel, wo er in Tel Aviv auch auftreten wird. 1970 war Seinfeld zum letzten Mal in Israel gewesen. Seine Arbeit hielt ihn bisher vor weiteren Besuchen ab. Aufgrund der aktuellen Lage in Israel entschied er sich jedoch, dass jetzt die Zeit für einen Besuch sei.

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Das Israel-Bild in der Berichterstattung deutscher Printmedien zum Nahost-Konflikt - Eine Studie des Duisburger Instituts für Sprach und Sozialforschung (DISS) im Auftrag des American Jewish Committees.

http://www.ajc.org/upload/pdf/Die_Nahost_Berichterstattung_zur_Zweiten_Intifada.pdf

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de