Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Mittwoch, 5. Juni 2002

17 TOTE, 50 VERLETZTE BEI BOMBENANSCHLAG AUF BUS NAHE MEGIDDO
ANTIJÜDISCHER ANSCHLAG IN MOSKAU: VERLETZTE RUSSIN WIRD IN ISRAEL BEHANDELT
IRAN: PARLAMENTSMITGLIED EMPFIEHLT SELBTSMORDANSCHLÄGE
NEUER BERICHT: BETEILIGUNG ISRAELISCHER ARABER AN TERRORAKTEN VERDREIFACHT
KRISENPROGRAMM NACH ERSTEM BESTÄTIGTEM BSE-FALL IN ISRAEL

 

17 TOTE, 50 VERLETZTE BEI BOMBENANSCHLAG AUF BUS NAHE MEGIDDO

Gegen 7:15 Uhr hat am Mittwoch ein mit Sprengstoff präparierter Wagen einen vollbesetzten Bus an der Kreuzung Megiddo zerstört. Mindestens 17 Menschen wurden getötet und 50 verletzt, davon 10 schwer.

Ein Augenzeuge berichtete, dass der Bus eine Stunde nach der Explosion immer noch brannte und damit die Bergungsarbeiten behinderte. Die Kraft der Detonation hob den Bus in die Luft und machte den Wagen, der die Bombe transportiert hatte, zu einer kleinen Masse Metallstücke.

Israels Polizeichef Shlomo Aharonsky sagte, das der Anschlag "hinsichtlich der Zahl der Todesopfer einer der schlimmsten war."

Die Kreuzung war schon mehrmals der Tatort für Terroranschläge. Im Mai hatte ein Selbstmord-Bomber versucht, sich hier in die Luft zu sprengen. Die Sprengladung, die er trug, explodierte nur teilweise und verletzte niemanden.

Israels Premierminister Ariel Sharon berief am Morgen das Sicherheitskabinett zu einer Dringlichkeitssitzung ein, um über Israels Vorgehen nach dem blutigen Anschlag bei Megiddo zu beraten.

 

Bei Beit Omar im Norden Hebrons wurde gestern ein 16jähriger Palästinenser getötet. Israelische Soldaten waren zuvor als Vorsichtsmaßnahme in den palästinensischen kontrollierten Stadtteil eingerückt, nachdem Palästinenser auf Beit Hadassa im jüdischen Viertel von Hebron das Feuer eröffnet hatten. Bei El-Fawwar bei Hebron wurden israelische Fahrzeuge mit Steinen beworfen. Dabei wurden zwei Israelis verletzt. (JERUSALEM POST)

 

ANTIJÜDISCHER ANSCHLAG IN MOSKAU: VERLETZTE RUSSIN WIRD IN ISRAEL BEHANDELT

Tatiana Sapunova, eine 27 Jahre alte Russin, die von einer Explosion verletzt wurde, als sie an einer Straße vor Moskau ein anti-jüdisches Schild entfernen wollte, ist am Dienstag in Israel zur plastischen Chirurgie eingetroffen. Wie MA'ARIV berichtet, kommt die jüdische Gemeinschaft in Russland für alle notwendigen Behandlungskosten auf.

Sapunova fuhr auf der Kiev Autobahn außerhalb Moskaus, als die das Schild mit der Aufschrift "Tod den Juden" erblickte. Sie hielt an, um den Schildpfosten aus dem Boden zu ziehen. Dabei löste sie eine Explosion aus, die ihr schwere Verbrennungen zufügte.

Die Israelische Botschaft in Moskau informierte Israel über Mängel in russischen Krankenhäusen und in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Moskau wurde entschieden, Sapunova die Behandlung in Israel zu ermöglichen.

Der Vorfall nährte die Angst vor rassistischer Gewalt in Moskau, nachdem russische Skinheads mit einem "Krieg gegen Ausländer" drohten. Einen Tag nach der Explosion, wurde ein jüdischer Junge in Moskau von Skinheads zusammengeschlagen.

 

IRAN: PARLAMENTSMITGLIED EMPFIEHLT SELBTSMORDANSCHLÄGE

Ein reformistisches Mitglied des iranischen Parlaments sagte bei einer pro-palästinensischen Kundgebung, dass "Palästina" nicht in zwei Staaten - einen arabischen und Israel - geteilt werden solle. Es sollte eine Verwaltung für das gesamte [original] palästinensische Gebiet geben. Der einzige Weg zur Verteidigung der Palästinenser seien Selbstmord-Terroranschläge. (Irna, 3.6.)

 

NEUER BERICHT: BETEILIGUNG ISRAELISCHER ARABER AN TERRORAKTEN VERDREIFACHT

Die Zahl der Fälle, bei denen arabische Israelis in Terroraktionen verwickelt waren, hat sich seit Beginn der anhaltenden Gewaltwelle mehr als verdreifacht. Wie HA'ARETZ berichtet, gehe dies aus Daten des Büros des Premierministers hervor.

Dem Bericht zufolge, der auf Anfrage der Tagesszeitung bereitgestellt wurde, hat der Israelische Sicherheitsdienst (ISA) 1999 zwei Vorfälle aufgedeckt, an denen arabische Bürger Israels vermutlich an Terror beteiligt waren. Im Jahr 2000 waren es acht solcher Vorfälle, 25 im Jahr 2001 und 19 in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres.

"Diese offiziellen Statistiken zeigen einen scharfen und wachsenden Anstieg der Beteiligung von Arabern mit israelischer Staatsbürgerschaft an terroristischen Handlungen," so eine Aussage aus dem Büro des Premierministers, die den Sicherheitsdienst beaufsichtigt. Der Mitteilung zufolge, lagen in den aufgelisteten Fällen solide Beweise über die Beteiligung der Verdächtigen vor und die Verhaftungen wurden ausgeführt.

 

KRISENPROGRAMM NACH ERSTEM BESTÄTIGTEM BSE-FALL IN ISRAEL

Der israelische Tiermedizinische Dienst verfügte am Dienstag ein Schlachtverbot für alle Rinder, die älter als 30 Monate alt sind. Kurz zuvor war bestätigt worden, dass eine Kuh auf den Golanhöhen am "Rinderwahnsinn" verendet war. Das ist der erste Fall des Vorkommens der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) in Israel.

Am Sonntag beginnt der Tiermedizinische Dienst, laut HA'ARETZ, mit der Umsetzung des Krisenprogramms, dass folgende Schritte beinhaltet:

  • eine Pflichtuntersuchung des Gehirngewebes von jedem in Israel geschlachtetem Rind von 30 Monaten oder älter, vor dem Verkauf.
  • Verkaufsverbot aller inneren Organe vom über 12 Monate alten Rind. Diese Organe stehen im Verdacht, die Krankheit übertragen zu können, auch wenn das Gehirn nicht positiv getestet wurde. Die Organe sollen vernichtet werden.
  • Das Fleisch von über 30 Monate altem Vieh wird Israel nicht an die Palästinensichen Behörde verkaufen, damit die Krankheit sich dort nicht ausbreitet. Landwirtschaftsminister Shalom Simhon informierte seinen palästinensischen Amtskollege Khikmat Ziyyad am Dienstagabend darüber, dass die Krankheit in Israel entdeckt worden ist. In den kommenden Tagen werden israelische und palästinensische Experten zu Besprechungen hierzu zusammenkommen.

Die 10 Jahre alte Kuh stammte aus einem der größten Milcherzeuger-Betrieb Israels in Kibbutz Ortal. Das Gemeinschaftsunternehmen der Kibbutzim Merom, Golan, Elrom und Ortal hält 740 Kühe und produziert jährlich rund sieben Millionen Liter Milch. Es beschäftigt 14 Mitarbeiter.

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de