Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Dienstag, 4. Juni 2002

IDF EINSÄTZE IN JENIN, NABLUS UND RAFAH
BUSH LÄDT SHARON ZU GESPRÄCHEN IN DIE USA EIN
PA LÄSST SAADAT NICHT FREI
JERUSALEMER DOKTORANDIN ENTWICKELT NEUEN AIDS-BEHANDLUNGSTEST

 

IDF EINSÄTZE IN JENIN, NABLUS UND RAFAH

Einheiten der israelischen Armee sind am Dienstag erneut in die Stadt Jenin im Westjordanland eingerückt. Es wurden Durchsuchungen durchgeführt und mehrere Verhaftungen verdächtiger palästinensischer Extremisten vorgenommen.

Der Einsatz in Nablus ging am Dienstag weiter. Am Montag hat die israelische Armee 120 Palästinenser in Nablus festgenommen, um sie bezülich ihrer Mitwirkung bei Terrorakten zu befragen. Darunter ein Anführer der Hamas im Westjordanland. Der 24 Jahre alte Saed Basharat wird verdächtigt, für den Terroranschlag auf Moshav Hamra am 6. Februar direkt verantwortlich zu sein. Durch einen palästinensischen Eindringlich starben Moshe Meconen, 33, sowie Miri Ohana, 45, mit ihrer 11jährigen Tochter Yael in ihrem Wohnhaus. (HA'ARETZ)

 

IDF OPERIERT AN ISRAELISCH-ÄGYPTISCHER GRENZE
Bei Rafah, in einem Gebiet unter israelischer Sicherheitskontrolle, haben gestern Abend IDF-Soldaten Durchsuchungen durchgeführt. Hierbei wurde in einem Haus ein Tunnel entdeckt, der zum Waffenschmuggel benutzt wurde. In Zusammenarbeit mit Kräften der Grenzpolizei konnten bei dem Einsatz drei gesuchte Palästinenser festgenommen werden. Es kam zu Schusswechseln. Wie die Pressestelle der IDF weiter meldet, wird die israelisch-ägyptische Grenze bei Rafah häufig als Route für den Waffenschmuggel in die palästinensischen Gebiete benutzt.

 

PM BESTÄTIGT GRENZZAUN
Premierminister Ariel Sharon hat einen 110 km langen Grenzzaun abgesegnet, der sich von Kfar Salem nahe Megiddo bis nach Kfar Kassem erstrecken wird. Mit einigen Korrekturen folgt er der Grünen Linie, die Verteidigungsminister Ben-Eliezer vorgeschlagen hat.

Der Zaun is ein Teil der Barriere, an der das Verteidigungsministerium arbeitet und der von Einheiten der Armee und der Grenzpolizei kontrolliert werden soll. Der 110 km lange Streifen soll speziell die Gebiete schützen, die von Terroristen aus Jenin, Nablus, Tulkarem und Qalqiliyah zur Zielscheibe gemacht worden sind. Er wird aich an Zäune anschließen, die schon existieren oder gerade gebaut werden. (HA'ARETZ)

 

BUSH LÄDT SHARON ZU GESPRÄCHEN IN DIE USA EIN

US-Präsident George Bush hat Israels Premierminister Sharon für kommenden Montag ins Weiße Haus eingeladen, um die aktuelle Lage im Nahen Osten sowie andere Themen zu besprechen. Dies gab Washington am Motagabend bekannt. Pressesprecher Ari Fleischer teilte mit, dass der Besuch im Zusammenhang stehe mit den "laufenden Beratungen ranghoher US-amerikanischer und israelischer Politiker, zur Förderung des Friedens und der Sicherheit im Nahen Osten." Sharon war erst am 7. Mai dieses Jahres in Washington gewesen.

Am Wochenende wir Bush mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak in Camp David zusammentreffen. Syriens Außenminister Farouk Shara wird ebenfalls nächste Woche in Washington erwartet.

Unterdessen sind CIA-Direktor George Tenet und der stellvertretende US-Außenminister für den Nahen Osten, William Burns, in der Region eingetroffen, um die Grundlagen zu Reformen der Palästinensichen Autonomiebehörde zu legen und eine multilaterale Friedenskonferenz vorzubereiten. Beide werden noch vor dem Treffen Bush-Mubarak Ende der Woche in Washington zurück erwartet. (JERUSALEM POST)

 

Yossi Beilin, der als Architekt von Oslo gilt und sich selbst nach dem fehlgeschlagen Gipfel in Camp David als "verletzte Taube" bezeichnet, hat gestern Abend eine neue politische Bewegung ins Leben gerufen. "SHAHAR", im Deutschen: Morgenröte, ist das Akronym für Frieden, Erziehung und Wohlfahrt. (HA'ARETZ)

 

PA LÄSST SAADAT NICHT FREI

Israel hat sicher gestellt, dass die Palästinensichen Autonomiebehörde (PA) den Führer der PFLP, Ahmed Saadat nicht freilässt, so äußerte sich Israels Premierminister Sharon am Montag. Saadat wird beschuldigt, an der Planung der Ermordung von Tourismusminister Rehavam Zeevi beteiligt gewesen zu sein. Am Montag hat das Oberste Gericht von Gaza seine Entlassung aus dem Gefängnis von Jericho angeordnet.

Das palästinensisch Kabinett hat gestern Abend mitgeteilt, dass "die Anordnung wegen israelischer Drohungen nicht umgesetzt werden könne". Sharon hatte nach der Meldung aus dem Gericht in Gaza gegenüber der Likud-Fraktion gesagt, dass "Israel die notwendigen Maßnahmen ergreifen werde, damit es nicht möglich wäre, eine in Mord verwickelte Person, dessen Organisation bis heute Ermordungen durchführt, freizulassen."

Nach einem Kompromiss unter internationaler Vermittlung war Saadat am 1. Mai 2002 aus dem Hauptquartier von Yasser Arafat in Ramallah in ein Gefängnis in Jericho überführt worden, wo er von britischen und amerikanischen Beobachtern bewacht wird.

Stimmen aus IDF und Geheimdienst hatten in jüngster Zeit die Haftbedingungen von Saadat und Fuad Shubaki kritisiert. Diese hätten freien Zugang zu Telefonen und empfingen Besucher. Der Shin Bet hält es für möglich, dass Saadat außerdem hinter dem Bombenanschlag auf dem Markt von Netanya im Mai steht. (HA'ARETZ)

 

JERUSALEMER DOKTORANDIN ENTWICKELT NEUEN AIDS-BEHANDLUNGSTEST

Eine Studentin der Hebräischen Universität Jerusalem hat einen neuen, schnelleren und preisgünstigeren Test entwickelt, der die Resistenz eines Patienten auf seine Medikation feststellen kann. Viele AIDS-Kranke, die Medikamente zur Unterdrückung der Krankheit und gegen ihre Symptome einnehmen, entwickeln Resistenzen gegen die Arzneimittel. Das zwingt Arzt und Patient, alternative Medikationen zu probieren, was meistens langwierige Test mit sich zieht, bis die richtige Dosierung gefunden ist.

Lital Alfonte, eine Doktorandin der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Hebräischen Universität Jerusalem, hat den neuartigen Test im Rahmen ihres Doktorats entwickelt und dafür den Kaye Preis für Innovationen der Universität erhalten.

Das größte Problem mit dem AIDS-Virus sei, so Alfonte, die Geschwindigkeit, mit der er sich entwickelt und verändert und somit sich schnell gegen Medikamente immunisieren kann. Der neue Test untersucht ein Enzym, das dem Virus die Vervielfältigung erlaubt. Diese sogenannten Protasen werde zwei mal untersucht - einmal unter Medikation und einmal ohne. Der Vergleich gibt dann schon nach 24 Stunden die Reaktion des Patienten an.

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de