Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Donnerstag, 23. Mai 2002

2 TOTE; 40 VERLETZTE BEI SELBSTMORDANSCHLAG IN RISHON
BOMBE EXPLODIERT UNTER TANKLASTWAGEN IN PI GILOT
ISRAELISCHE BOTSCHAFT IN PARIS DURCH FEUER ZERSTÖRT
LIBANON BOYKOTTIERT WAHLEN ZUR MISS UNIVERSUM
UMBERTO ECO ERHÄLT EHRENDOKTOR DER HEBRÄISCHEN UNIVERSITÄT JERUSALEM
PIZZA FÜR ISRAELISCHE SOLDATEN

 

2 TOTE; 40 VERLETZTE BEI SELBSTMORDANSCHLAG IN RISHON

Gegen 21:30 Uhr wurden zwei Menschen getötet und mehr als 40 verletzt, als sich ein Selbstmordattentäter in der belebten Fußgängerzone von Rishon Lezion bei Tel Aviv in die Luft sprengte. Es war der zweite Anschlag in der Stadt innerhalb von zwei Wochen. Am 7. Mai waren 15 Menschen ermordet worden.

Der palästinensische Terrorist hatte sich anscheinend neben einer Gruppe älterer Menschen positioniert, die auf der Promenade Schach spielten. Nach Augenzeugenberichtetn trug der Attentäter kurzes blond gefärbtes Haar und jugendliche Kleidung, um keinen Verdacht zu erregen. Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden haben sich zu dem Anschlag bekannt. In einem Schreiben an die Nachrichtenagentur AP nannten sie die Tat eine Vergeltung fürdie gezielte Tötung ihres Anführer Mahmoud Titi am Mittwoch in Nablus.

Die beiden Todesopfer des Anschlags vom Mittwochabend wohnten in Rishon Lezion. Elmar Dejavrialov starb im Alter von 16 und Gary Targinyanski im Alter von 65 Jahren. Die Identität des Terroristen war nicht sofort bekannt. Die Polizei untersucht auch, mit wessen Hilfe er in die Stadt gelang.

 

BOMBE EXPLODIERT UNTER TANKLASTWAGEN IN PI GILOT

Israel ist am Donnerstag nur knapp einer Katastrophe entgangen: Terroristen hatten das grösste Treibstofflager des Landes ins Visier genommen. Am Morgen explodierte eine Bombe an einem Tanklastwagen. Der Wagen brannte völlig nieder, ein Übergreifen des Feuers auf das Treibstofflager Pi Gilot im Norden Tel Avivs konnte jedoch von der Feuerwehr und dem automatisch einsetzenden Löschsystem verhindert werden. Nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt. Die Polizei vermutet palästinensische Extremisten hinter der Tat.

Der Polizeichef von Tel Aviv, Jossi Sedbon, erklärte, dass die Bombe an dem Tanklastwagen angebracht gewesen sei. Als das Fahrzeug auf das Gelände einfuhr, um Treibstoff aufzunehmen explodiert die Bombe. "Eine riesige Katastrophe ist verhindert worden", so Sedbon weiter.

 

ISRAELISCHE BOTSCHAFT IN PARIS DURCH FEUER ZERSTÖRT

Am frühen Donnerstagmorgen ist die Botschaft des Staates Israel in Paris durch eine starken Brand vollständig zerstört worden. Israels Botschafter in Frankreich, Elie Barnavi, sagte, dass wahrscheinlich ein Kurzschluss das Feuer verursacht habe, ein terroristischer Hintergrund jedoch noch nicht ausgeschlossen werden könne, da die Untersuchungen noch nicht begonnen hätten. Auch der Polizeichef von Paris, Jean-Paul Proust, sagte, dass man zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Hinweise auf die Brandursache habe.

Vier der fünf Stockwerke der Villa im 8. Arrondissement sind irreparabel zerstört. Das Feuer in der Nacht hatte sich in dem Altbau rasend schnell verbreitet. 150 Feuerwehrleute waren Einsatz. Mehrere von ihnen wurden verletzt, als eine Decke einbrach. "Alles was wir hatten, unsere Computer, unser Archiv, ist zerstört", sagte Barnavie gegenüber Radio Israel, "es ist tragisch, jahrzehntelange Arbeit verschwinden zu sehen".

Der französische Präsident Jacques Chirac versicherte dem israelischen Botschafter in einem Telefonat, dass alles getan werde, die Ursache des Feuers zu ermitteln. Der französische Ministerpräsident Jean-Pierre Raffarin, Innenminister Nicolas Sarkozy und der Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoe, besahen sich vor Ort den Schaden noch am Morgen. Raffarin sagte: "Wir sind gekommen, um dem israelischen Botschafter und dem israelischen Volk unsere Sympathie und unsere Besorgnis über den Vorfall auszudrücken".

In Frankreich hatte es in den letzen anderthalb Jahren mehrere hundert Anschläge und Übergriffe auf Synagogen und jüdische Einrichtungen gegeben. Erst im April hatte Israels Botschafter in Paris einen Drohbrief mit einer Revolverkugel erhalten.

 

LIBANON BOYKOTTIERT WAHLEN ZUR MISS UNIVERSUM

MA'ARIV berichtete gestern, dass Miss Libanon aufgrund der Teilnahme von Miss Israel nicht an dem diesjährigen Wettbewerb teilnehmen wird, der am 29. Mai in Puerto Rico stattfinden wird. Die Sprecherin der schönen Libanesin sagte, dass die libanesischen Organisatoren es nicht für richtig hielten, dass "ihre Schönheitskönigin in demselben Hotel wie die israelische Delegierte wohnen solle."

Die 20 Jahre alte Miss Israel, Yamit Har-Noy, die gerade ihren Wehrdienst leistet, bedauerte die libanesische Entscheidung. Der Wettbewerb sollte nicht von politischen Rivalitäten beeinflusst werden: "Am Ende gibt es nur eine schöne Gewinnerin, mit Politik hat das nichts zu tun."

Obwohl die Organisatoren der Wahlen zur Miss Universum versucht hatten, israelische und arabische Vertreterinnen nicht zusammen auftreten zu lassen, sagte Miss Ägypten unterdessen, dass sie und Yamit Freundinnen geworden wären.

 

UMBERTO ECO ERHÄLT EHRENDOKTOR DER HEBRÄISCHEN UNIVERSITÄT JERUSALEM

Am Sonntag, den 2. Juni 2002 wird Umberto Eco im Amphitheater der Hebräischen Universität in Jerusalem auf dem Mount Scopus die Ehrendoktorwürde der Universität verliehen.

Damit möchte die Universität Eco für seine vielen Beiträge zur Entwicklung der modernen Semiotik, Interpretationstheorien, Sprachphilosophie, mittelalterlicher Ästhetik und der Kommunikationstheorien ehren. Seine Romane ermöglichten eine tiefe Einsicht in diese Gebiete.

Der Schriftsteller wurde fürseinen mittelalterlichen Detektivroman "Der Name der Rose" weltweit bekannt. Dem Titel, von dem mehr als neun Millionen Exemplare verkauft wurden, folgten drei weitere Romane. In einigen seiner Arbeiten ist ein tiefes Interesse für Israel und das Judentum, speziell der Kabbala, zu spüren.

 

PIZZA FÜR ISRAELISCHE SOLDATEN

Soldaten der israelischen Armee wurden in jüngster Zeit von größeren Pizza-Lieferungen anonymer Spender beglückt. Es sei nicht mit Worten zu beschreiben, was für ein Glück eine warme Pizza, die einen nach einer langen Patrouille erwartet, bewirken kann, sagte einer der Empfänger.

Die Pizza-Lieferungen sind das Ergebnis einer neuen Webseite (http://www.pizzaidf.org), die von Reservesoldaten der IDF initiiert wurde, um Unterstützung in schwieriger Zeit anzubieten. Die Pizzen werden weltweit online gekauft und an israelische Militärposten im Westjordanland um im Gazastreifen geliefert. Nach Angaben des Erfinders, Shimon Aharon, wurden im ersten Monat des Bestehens der Seite schon 4,000 Pizzen auf diese Weise auf den Weg gebracht, Tendenz steigend. 90% der Bestellungen kämen aus den Vereinigten Staaten und der Rest aus Europa.

Unterdessen meldete die JERUSALEM POST, dass Kommandeure der IDF ihren Soldaten untersagt haben, die Lieferungen anzunehmen, da dieser Service von feindlicher Seite ausgenutzt werden könne.

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de