Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Mittwoch, 08. Mai 2002

* ERNEUT SELBSTMORDANSCHLÄGE IN ISRAEL
* SHARON BRICHT US-BESUCH AB
* BETHLEHEM: 13 TERRORISTEN SUCHEN EINEN STAAT
* ENTSCHEIDUNG DES ISRAELISCHEN KABINETTS ÜBER DIE UN KOMMISSION
* TÄGLICH VERHAFTUNGEN VON SELBSTMORDATTENTÄTERN
* "ZUTRITT FÜR JUDEN UND ISRAELIS VERBOTEN"
* RÜCKLÄUFIGE IMMIGRATION IM ERSTEN QUARTAL

 

* ERNEUT SELBSTMORDANSCHLÄGE IN ISRAEL

Gestern abend starben erneut 16 Menschen bei einem palästinensischen Selbstmordanschlag in Rishon Le Zion in der Nähe Tel Avivs. Laut Angaben von HA'ARETZ und YEDIOTH AHARONOTH übernahm Hamas die Verantwortung. Der Attentäter betrat um ca. 23:00 Uhr mit einem Koffer mit 8 kg Nägeln den dritten Stock des Billiard Clubs durch einen Aufzug. Hanith Azuley berichtet: "Ich stand draussen an der Ampel und sah, wie das ganze Gebäude in die Luft fliegt. Es war ein Albtrum." Bei dem Anschlag wurden weitere 60 Menschen verletzt, darunter 17 schwer. Zu den Todesopfern gehören: Avi Biaz (26), Rahamim Kinhi (58), Sharon Rasan, Shoshana Magmari aus Tel Aviv, Pnina Shikri, Anath Trempsatrush und Haim Rafael.

Bei einem weiteren Anschlag innerhalb von 12 Stunden sprengte sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe der Megiddo Kreuzung in die Luft. Der Anschlagsort ist nicht weit vom Brennpunkt Jenin enternt. Nach Angaben der Polizei wurde der Attentäter schwer verwundet ins Krankenhaus in Afula, im Norden Israels, gebracht. Zum Zeitpunkt der Detonation stand eine Gruppe junger Soldaten in der Nähe der Kreuzung an einer Bushaltestelle. Man geht davon aus, dass der Anschlag der Gruppe galt, so das Armee Radio am Mittag.

 

* SHARON BRICHT US-BESUCH AB

Dem israelischen Rundfunk (Resheth Beth) sagte PM Sharon, bevor er Washington verliess: "Ich kam hierher, um die notwendigen Reformen in der palästinensischen Autonomiebehörde und die Chancen für eine internationale Konferenz zu diskutieren. (...) Wir haben aber heute noch einen Beweis für die wahren Absichten desjenigen, der die PA leitet. Wer Millionen offen dazu aufruft, als Märtyrer zu sterben, macht sich schuldig. Wer Terror finanziert macht sich schuldig. Wer Terror organisiert macht sich schuldig. Wer versucht, Israel durch Terror zu erpressen, dem sage ich heute: Israel wird sich nicht ergeben. Der Kampf gegen den Terror wird weitergeführt. Israel wird ihn gewinnen."

Laut HA'ARETZ soll Präsident Bush gegenüber Sharon gesagt haben, Friedengespräche zwischen Israel und den palästinensern seien erst dann sinnvoll, wenn innere Reformen die palästinensische Autonomiebehörde zu einem regierungsfähigen Körper umgewandelt haben, die "durch eine andere Person oder durch andere Personen geleitet wird".

In Washington legte Ariel Sharon einen Untersuchungsbericht zur Verwicklung von PLO Chef Yassir Arafat, leitenden Beamten der palästinensichen Autonomiebehörde und PA Verwaltungsbeamten in Korruption und Terror gegen Israel vor. Der Bericht wurde unter der Leitung von Dani Naveh Anfang Mai 2002 ausgearbeitet. Das "Arafat Dokument" finden Sie ungekürzt in englischer Sprache auf der Seite des israelischen Außenministeriums unter http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH0lom0. Eine deutsche Übersetzung durch die Botschaft des Staates Israel in Berlin ist geplant.

Das Protokoll zur gemeinsamen Pressekonferenz zwischen US Präsident Bush und PM Sharon finden Sie unter http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH0lok0

 

* BETHLEHEM: 13 TERRORISTEN SUCHEN EINEN STAAT

Nach den Verhandlungen der letzten Wochen um die verschanzten Terroristen in der Geburtskirche und ihrer umliegenden Klöster in Bethlehem sind die verhandelnden Seiten in den letzten Tagen zu einer übereinstimung gekommen, nach der 13 Terroristen über einen Umweg ins Exil gehen, 26 weitere Personen ins Gefängnis nach Gaza überführt und die meisten freigelassen werden sollen. Dazu willigte PLO Chef Yassir Arafat am vergangenen Dienstag ein. Die Armee begann bereits mit ihrem Rückzug. Allerdings ist noch nicht geklärt, welcher Staat die Terroristen aufnehmen sollte. Nach palästinensischen Angaben soll Tunesien eine Zusage gebenen worden sein. Italien, das in den vergangenen Tagen ins Gespräch gekommen war, hat eine Anfrage, genauso wie alle arabischen Staaten, abgelehnt.

 

* ENTSCHEIDUNG DES ISRAELISCHEN KABINETTS über DIE UN KOMMISSION

Die Entscheidung des Israelischen Kabinetts über die UN Kommission finden Sie unter http://www.israel.de/Presse/070502a.html in einer deutschen überetzung.

 

* TÄGLICH VERHAFTUNGEN VON SELBSTMORDATTENtäterN

Nach einem Bericht von Yehuda Golan in der israelischen Tageszeitung MA'ARIV sagte Generalstabschef Shaul Mofaz vor dem Aussen- und Sicherheitsausschuss der Knesset, IDF Kräfte verhafteten pro Nacht mindestens einen Selbstmordattentäter auf seinem Weg zu einem Anschlag.

 

* "ZUTRITT für JUDEN UND ISRAELIS VERBOTEN"

Nach einem Bericht von Smadar Peri in der israelischen Tageszeitung YEDIOTH AHARONOTH ist die Zahl von offen antijudaistischen und antiisraelischen Äusserungen in den beiden arabischen Ländern, die einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnet haben, stark angestiegen. So kann man in einem Restaurant in Amman in diesen Tagen ein Schild mit der Aufschrift "Kein Eintritt für Juden und Israelis!" sehen. Vor einer Apotheke in Kairo soll ein Schild mit der Aufschrift "Eintritt für Hunde, Insekten und Juden verboten" gesehen worden sein.

 

* RÜCKLÄUFIGE IMMIGRATION IM ERSTEN QUARTAL

Nach Angaben von HA'ARETZ ist die Zahl der Einwanderer nach Israel stark rückläufig. Während der Monate Januar bis März diesen Jahres kamen nur 10.500 Neueinwanderer nach Israel, das sind 25% weniger als im ersten Quartal letzten Jahres. Vor allem die Zahl der "Olim Hadaschim" (Neueinwanderer) aus den ehemaligen GU-Staaten ist stark zurückgegangen. Allein die Zahl argentinischer Juden und ihrer Familien hat sich aufgrund der wirtschaftlichen Situation verdreifacht: In diesem Frühjahr gab es bereits 1.573 Einwanderer aus dem südamerikanischen Staat. Im vergangenen Jahr waren es dagegen nur 540.

 

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für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de