Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Mittwoch, 24. April 2002

ISRAEL KRITISIERT DIE ZUSAMMENSTELLUNG DER UN-MISSION

 

ISRAEL KRITISIERT DIE ZUSAMMENSTELLUNG DER UN-MISSION

Wie der israelische Rundfunk heute morgen meldete (Arieh Golan, HaBoker haseh), befürchtet Israel außerdem, dass diese Mission allein darauf abziele, Israel anzuschwärzen.

Hierfür spräche zum einen, dass versucht wird, die Kompetenzen des Komitees nicht auf Jenin zu beschränken - so wie es vereinbart war -, sondern darüberhinaus auszuweiten. Zum anderen spräche hierfür die Zusammenstellung der Mission. Die drei ernannten Mitglieder haben einen politischen und keinen militärischen bzw. Terrorbekämpfungs- Hintergrund.

Israels Botschafter bei der UN, Yehuda Lankri, hat daher um eine neue Zusammenstellung der Tatsachen-Untersuchungs-Mission gebeten. Verteidigungsminister Ben-Eliezer sagte in einem Gespräch mit US-Außenminister Powell, dass Israel befürchtet, dass die Mission voreingenommen wäre und die Resultate schon feststünden. Damit revidierte Israel seine ursprüngliche Zustimmung.

 

SOLANA IST MIT ARAFAT ZUSAMMENGETROFFEN

Die Europäische Union hat sich gestern zu einer neuen sofortigen Friedensmission in den Nahen Osten entschlossen. Dies teilte der amtierende EU-Ratspräsident und spanische Außenminister Josep Piqué nach Abschluss einer Außenminister-Konferenz von 15 EU-Staaten und 10 südlichen Mittelmeer-Anrainern in Valencia mit.

Heute traf der EU-Außenbeauftragte Javier Solana in Ramallah mit Yasser Arafat zusammen. Peres hatte noch in Valencia Israels Einverständnis hierfür gegeben.

Vor zwei Wochen hatte Premierminister Sharon einer europäischen Delegation einen Besuch in Arafats belagertem Hauptquartier verweigert. Wie HA'ARETZ weiter berichtet, folgte Sharons Entscheidung nachdem US-Außenminister Colin Powell schon mit Arafat zusammengekommen war.

 

VOR WIEDERAUFNAHME DER GESPRÄCHE ZUR GEBURTSKIRCHE WURDE EIN PALÄSTINENSER SCHWER VERLETZT

Wenige Stunden bevor die israelisch-palästinensischen Gespräche über die Situation um die Geburtskirche wiederaufgenommen werden sollten, wurde, laut Ha'aretz, ein Palästinenser, der am Mittwoch aus der Geburtskirche kam, durch Schüsse israelischer Soldaten verletzt. Der Mann wurde zur Behandlung in ein israelischen Krankenhaus gebracht.

Der IDF-Sprecher, Olivier Rafowicz, hatte am Dienstagnachmittag nach Beendigung der ersten Gesprächsrunde gesagt, dass beide Seiten ihre Positionen vorgetragen hätten, es aber noch zu früh wäre, die Ergebnisse zu bewerten. Die Gespräche würden jedoch in naher Zukunft weitergeführt, so Rafowicz.

Auf dem Gelände befinden sich weiterhin zwei armenische Mönche, vier griechisch-orthodoxe sowie 26 Franziskaner.

 

ZWEI PALÄSTINENSISCHE KÄMPFER BEI HEBRON GETÖTET

Zwei bewaffnete Palästinenser, darunter ein hochrangiger Aktivist der Hamas, wurden am Mittwochmorgen bei Schusswechseln mit israelischen Soldaten bei Bani Naim unweit von Hebron getötet und vier verletzt. Wie HA'ARETZ meldet, waren die Soldaten auf der Suche nach gesuchten Männern, als sie auf die bewaffneten Palästinenser trafen. Nach dem Vorfall wurden in dem Dorf sechzehn Palästinenser verhaftet, die der Beteiligung an Terrorakten verdächtigt werden.

Am Dienstagabend waren im Gazastreifen drei junge Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen worden. Wie die Armee mitteilte, hatten diese versucht, in die jüdische Ortschaft Netzarim einzudringen.

 

IRAKISCHE UNTERSTÜTZUNG DER FAMILIEN VON SELBSTMORDATTENTÄTER

Iraks stellvertretender Ministerpräsident, Tarek Aziz, bestätigte heute bei einem Interview auf NBC, dass der Irak den Familien von Selbstmordattentätern $ 25.000 zahlt.
Die Fernsehstation Al-Jazeera widmete am 19. März eine längere Sendung dem Thema der "Protokolle der Weisen von Zion". Die Sendung wurde von Faisal Al-Kasam moderiert, Teilnehmer waren der Journalist Kamran Kara-Dag und Muhammad Dnami Bin Mansur, der als antizionistischer Aktivist und führendes Mitglied der demokratischen Kräfte in Mauretanien vorgestellt wurde.

Die Aussage der Sendung war, dass die Protokolle keine Fälschung seien. Dies würde durch die angebliche Macht der Juden in den weltweiten Medien und bei den Banken beweisen.

 

LINKTIPS


"WAS IN JENIN PASSIERTE - AUS DEM MUND EINES PALÄSTINENSISCHEN BOMBENLEGERS"

Im arabischer Wochenmagazin Al-Ahram wurde ein Interview mit einem palästinensischen "Bomben-Macher" abgedruckt, der aus Jenin geflüchtet ist; er bestätigt die israelischen Aussagen über die Vorgänge in Jenin. S. http://www.wiesenthal.com/social/press/pr_item.cfm?ItemID=5561

 

"AUF EINEN MOMENT WIE DIESEN HABE ICH JAHRE GEWARTET"

Tabaat Mardawi, ein Kämper des Islamischen Jihad, ergab sich in Jenin der israelischen Armee. Im israelischen Gefängnis sprach er mit CNN über die Operation Schutzwall aus Sicht eines palästinensischen Kämpfers. S. Bericht vom Nahostfocus. Im Lager waren rund 2000 Bomben und Sprengfallen verteilt. "Es war ein sehr schwerer Kampf." http://www.nahostfocus.de/artikel.php?id=326


"WIR GEBEN NICHT AUF" - INTERVIEW MIT AVITAL BEN-CHORIN

Die ursprünglich aus Deutschland stammende Witwe des verstorbenen Religionsphilosophen Shalom Ben-Chorin sprach mit Tobias Raschke über ihre Erfahrungen und ihren Alltag seit Ausbruch der Terrorintifada. S.

http://www.israelnetz.de/show.sxp/israelnetz/1181.html?sxpident=495491932

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de