Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Dienstag, 9. April 2002

* IDF VERLEGT TRUPPEN UM KALKILYA UND TULKAREM
* PERES ÜBER DEN KAMPF IN JENIN
* ANGABEN ZU GESUCHTEN TOP-TERRORISTEN, DIE SICH IN DER GEBURTSKIRCHE VERSTECKT HALTEN
* BETEILIGUNG DER PALÄSTINENSISCHEN AUTONOMIEBEHÖRDER UND DER SICHERHEITSAPPARATE AN TERRORISTISCHEN AKTIVITÄTEN
* TANZIM VERSUCHTEN 14JÄHRIGE ZUR SELBSTMORDATTENTÄTERIN ZU MACHEN
* ÜBERFÜHRUNG VON NAHRUNGSMITTELN, MEDIKAMENTEN UND GÜTERN ZU UND AUS DEM GAZASTREIFEN
* LINKTIP

 

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* IDF VERLEGT TRUPPEN UM KALKILYA UND TULKAREM

Wie das Pressebüro des Verteidigungsministers mitteilte, hat Minister Binyamin Ben-Eliezer gesternabend (Montag) in Zusammenarbeit mit Premierminister Ariel Sharon die israelischen Verteidigungskräften (IDF) angewiesen, aus den Städten Kalkilya und Tulkarem abzuziehen und rund um die beiden Städte Stellungen zu beziehen.

Die Entscheidung zur Truppenverlegung fiel nach der Beendigung des IDF-Einsatzes in diesen beiden Städten. Verteidigungsminister Ben-Eliezer lobte die Soldaten für den Einsatz. In Kalkiliya und Tulkarem sei der terroristischen Infrastruktur ein starker Schlag versetzt worden. Es wurden gesuchte Terroristen festgenommen und größere Mengen an Waffen, Bomben und Sprengsätzen beschlagnahmt.

Der Minister betonte, dass die Armee und die Sicherheitskräfte weiter mit allen notwendigen Mitteln gegen den Terror vorgehen werden, um Terroranschläge zu verhindern und die Sicherheit der Menschen in Israel zu stärken.

 

* PERES ÜBER DEN KAMPF IN JENIN

Das Pressebüro des Außenministeriums teilte mit, das Außenminister Shimon Peres befürchtet, dass von palästinensischer Propaganda versucht werde, Israel eines "Massakers" in Jenin zu beschuldigen. Tatsächlich ist dort ein harter Kampf gegen schwer bewaffnete Terroristen im Gange.

Wie das israelische Fernsehen berichtet, (Stand 16:30) wurden heute in Jenin 13 israelische Soldaten getötet.

 

* ANGABEN ZU GESUCHTEN TOP-TERRORISTEN, DIE SICH IN DER GEBURTSKIRCHE VERSTECKT HALTEN

Die folgenden Angaben beziehen sich auf führende Mitglieder palästinensischer Terrororganisationen, die sich in der Geburtskirche in Bethlehem versteckt halten.

Mit dem Einmarsch der israelischen Streitkräfte in Bethlehem flohen viele gesuchte Mitglieder aller palästinensischer Terrororganisationen in die Geburtskirche, wo sie sich seither verschanzen. Ihre Zahl wird auf 250 geschätzt. Unter ihnen befindet sich auch eine Anzahl Verletzte.

Die Namen der führenden Terroristen lauten wie folgt:

Fatah, Tanzim und Sicherheitsapparate

  1. Ibrahim Mussa Salim Aviat "Abu Dschalif":

Geboren 1973, Bewohner von Bethlehem, führender Tanzim-Aktivist, der an der Spitze einer bewaffneten Zelle steht, Nachfolger von Hassin und Ataf Aviat (getötet).

Lenkt Granatwerfer auf Gilo, verantwortlich für folgende Anschläge:

Juni 01 - Mord am israelischen Offizier Yehuda Edri

September 01 - Mord an Sarit Amrani

Januar 02 - Mord an Avi Boaz

  1. Abdallah Daud Mahmud A-Qadr/Tarawi:

Geboren 1962, Leiter des allgemeinen Geheimdienstes in Bethlehem, stammt aus dem Flüchtlingslager Balata/Nablus, eng mit Taufik Tirawi verbunden, verübt und koordiniert Terroranschläge, Hersteller von Sprengstoff, am Einschleusen von Granatwerfern und Minen beteiligt, organisiert Verstecke für Aktivisten oppositioneller Organisationen, die Terroranschläge verüben.

3. Dschihad Yosef Halil Daschaara:

Geboren 1971, Bewohner von Bethlehem, militärischer Tanzim-Aktivist und Angehöriger der palästinensischen Sicherheitskräfte. Seit Ausbruch der Unruhen an Anschlägen auf unsere Streitkräfte und auf Zivilisten sowie an der regelmäßigen Beschießung von Gilo beteiligt. Handelt mit Waffen und versorgt die Tanzim-Aktivisten in der Gegend von Betlehem mit diesen; organisiert Verstecke für gesuchte Terroristen. Hat sich in den Medien für Selbstmordattentate ausgesprochen und sogar sein Mobiltelefon für Anschläge zur Verfügung gestellt.

  1. Ismail Mussa Mohammed Hamdan:

Geboren 1968, Bewohner von Bethlehem, militärischer Tanzim-Aktivist, gehört der Zelle von Ibrahim Abu Dschalif an, an Dutzenden von Beschießungen Gilos beteiligt.

Zu den schlimmsten von ihm verübten Anschlägen zählen:

Juni 01 - Mord am israelischen Offizier Yehuda Edri

September 01 - Mord an Sarit Amrani

Januar 02 - Mord an Avi Boaz

  1. Nidal Ahmed Issa Abu Dschalif:

An Beschießungen Gilos und der Umfahrungsstraßen Bethlehems sowie an der Herstellung von Sprengsätzen beteiligt.

Heute wichtigster Helfer von Yahia Damasse, der unter anderem für die grauenvollen Selbstmordattentate im Beit Israel-Wohnviertel in Bat-Yam und in einem Supermarkt in Kiryat Yovel verantwortlich ist.

  1. Mohammed Said Atalla Salim:

Geboren 1979, Bewohner des Flüchtlingslagers Deheische, führender militärischer Tanzim-Aktivist.

An der Planung und Durchführung der grauenvollen Selbstmordattentate im Beit Israel-Wohnviertel in Bat-Yam am 2. März 2002 und in einem Supermarkt in Kiryat Yovel am 29. März 2002 beteiligt.

  1. Kamel Ahmed Hassan Hamid:

Geboren 1963, Generalsekretär der Fatah in Betlehem, verantwortlich für die Finanzierung der Tanzim-Aktivitäten in der Stadt, wozu der Kauf von Waffen, Sprengstoff und Munition gehört. Steht in direktem Kontakt mit Marwan Barguti. Zuständig für die Verteilung von Geldmitteln an die Aktivisten.

Hamas

  1. Ibrahim Mohammed Salim Aviat:

Geboren 1961, Bewohner von Bethlehem, führender Hamas-Aktivist, koordiniert militärische Aktivitäten der Hamas

  1. Bassam Mohammed Ibrahim Hamud:

Geboren 1972, Bewohner von Bethlehem, militärischer Hamas-Aktivist, beschäftigt sich mit der Herstellung von Sprengsätzen, Drahtzieher von Talib Harmas und Ahmed Abda, die auf dem Weg zu einem Selbstmordanschlag auf die Binyanei Ha'Umah in Jerusalem an der Tat gehindert werden konnten.

  1. Aziz Halil Mohammed Aviat Dschubran:

Geboren 1971, Bewohner von Bethlehem, militärischer Hamas-Aktivist, Mitarbeiter von Bassam Hamid; stellt Sprengsätze her, auch er wirkte als Drahtzieher von Talib Harmas und Ahmed Abda.

 

* TANZIM VERSUCHTEN 14JÄHRIGE ZUR SELBSTMORDATTENTÄTERIN ZU MACHEN

Bei einem Verhör mutmaßlicher Terroristen aus Bethlehem wurde, nach Angaben der IDF und des israelischen Außenministeriums, die Geschichte von der 14 Jahre alten Shirin Rabiyah bekannt. Der Onkel von Shirin Yahie Da'amze, ein hochrangiger Aktivist der Tanzim in Bethlehem, hatte sie für die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden rekrutiert. Sie sollte mit einem Sprengstoffgürtel am Körper nach Israel eingeschleust werden. Auf Druck ihrer Familie gab Shirin ihren Wunsch auf. Sie erzählte den Soldaten, dass das Selbstmordattentat der 18 Jahre alten Iyat Al-Aharat in einem Jerusalemer Supermarkt von "minderer Qualität" gewesen wäre, da nur drei Israelis getötet worden waren.

 

* BETEILIGUNG DER PALÄSTINENSISCHEN AUTONOMIEBEHÖRDER UND DER SICHERHEITSAPPARATE AN TERRORISTISCHEN AKTIVITÄTEN

Ein ranghoher Offizier im Geheimdienst der Palästinensischen Autonomiebehörde war neben seiner Tätigkeit militärischer Aktivist der Hamas. Als solcher war er an einem Angriff mit Schusswaffen, bei dem ein Jude ermordet wurde sowie an der Vorbereitung eines Selbstmordattentates beteiligt.

Akhram Kassem, ranghoher Offizier im militärischen Geheimdienst der PA, der aus Dir-el-Balah im Gazastreifen stammt und in Ramallah wohnt, wurde von der israelischen Armee beim Einmarsch in Ramallah festgenommen.

Beim Verhör erzählte er, dass er neben seiner Funktion bei der PA Aktivist beim militärischen Arm der Hamas und Verbindungsmann der Hamas im Westjordanland und im Gazastreifen war.

Außerdem berichtete er, dass er an einem Anschlag mit Schusswaffen beteiligt war, der von der Atara Brücke auf ein israelisches Fahrzeug vom Typ G.M.C. verübt wurde. Bei diesem Angriff kam ein Israeli ums Leben. Er schilderte zudem, wie er an der Beschießung eines Autobusses mit Soldaten sowie an vielen anderen Angriffen mit Schusswaffen beteiligt war.

In seiner Funktion als Verbindungsmann der Hamas und als deren militärischer Aktivist erhielt er von Hamas-Aktivisten im Gazastreifen einen Betrag von $12.000 zwecks Errichtung einer Infrastruktur für die Organisation im Westjordanland. Im Rahmen dieser Aktivitäten beauftragte er einen jungen Mann aus Ramallah, einen Selbstmordanschlag mit einem Sprengstoffgürtel zu verüben. Es kam aber nicht dazu, da die mit dem Transport des Gürtels beauftragte Person im Verlaufe eines Zusammenstoßes mit der israelischen Armee getötet wurde.

Außerdem berichtete Akhram, dass bei einigen Anschlägen versucht wurde, die von der Hisbollah praktizierte Methode des Filmens von Terrorangriffen nachzuahmen. Wenn dies gelang, sahen die Beteiligten die Aufnahmen nach dem Anschlag und leiteten die Kassetten dann an ihre Drahtzieher weiter.

Akhram erzählte, dass seiner Zelle noch weitere Aktivisten angehörten, die Mitarbeiter des allgemeinen Geheimdienstes waren.

Dies ist ein Beispiel von vielen, welches die aktive Beteiligung von ranghohen Offizieren und Mitarbeitern der PA-Sicherheitsapparate an terroristischen Aktivitäten gegen israelische Ziele veranschaulicht. Bei einem Teil dieser Angriffe wurden Juden ermordet.

 

* ÜBERFÜHRUNG VON NAHRUNGSMITTELN, MEDIKAMENTEN UND GÜTERN ZU UND AUS DEM GAZASTREIFEN


Das Büro zur der Koordination der Aktivitäten im Westjordanland und im Gazastreifen teilt mit, dass weiterhin Güter über die Übergänge zu und aus dem Gazastreifen transportiert werden. In den vergangenen Tagen wurde dafür gesorgt, dass Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Waren passieren durften. Daneben wurden Blumen, Früchte und Gemüse aus Gaza nach Israel exportiert.

Trotz der schwierigen Sicherheitslage in diesem Gebiet wurden große Mengen an Obst und Gemüse in den Gazastreifen geliefert, darunter 34 Tonnen Avocados, 96 Tonnen Zwiebeln, 100 Tonnen Loquats, 10 Tonnen Äpfel und 0,5 Tonnen Wassermelonen. Weiterhin wurden 30 Container Weizen, 20 Container Mehl und drei Container Zucker in den Gazastreifen importiert. Humanitäre Hilfe wird ebenfalls weitergeführt, darunter die Passage von Medikamenten, Textilien und Malz.

* LINKTIP

Das neue Medienzentrum in Jerusalem bietet tägliche Pressegespräche mit ranghohen israelischen Persönlichkeiten. Videoaufzeichnungen finden Sie unter:
http://mfa.castup.net/

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.