Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Montag, 25. März 2002

* 2 ISRAELIS IM WESTJORDANLAND GETÖTET; 6 TERRORISTEN GETÖTET NACH EINDRINGEN AUS RICHTUNG JORDANIEN
* SHARON VERTAGT ENTSCHEIDUNG ÜBER ARAFATS REISE ZUM ARABISCHEN GIPFEL
* DOKUMENTE AUS DEM ORIENT-HAUS: ARAFAT ZAHLTE TANZIM-AKTIVISTEN
* GENERALMAJOR MOSHE YA'ALON NEUER GENERALSTABSCHEF
* "WIR STEHEN AN ISRAELS SEITE - HEUTE UND IN ZUKUNFT"

 

* 2 ISRAELIS IM WESTJORDANLAND GETÖTET; 6 TERRORISTEN GETÖTET NACH EINDRINGEN AUS RICHTUNG JORDANIEN

Gestern wurden sechs Terroristen getötet, nachdem sie über die Grenze von Jordanien nach Israel eingedrungen waren. Bei einem weiteren Vorfall wurde Esther Kleiman aus Neveh Tsuf im Bus auf dem Weg zur Arbeit nordwestlich von Ramallah erschossen. Ein israelischer Soldat wurde in der gleichen Gegend wenig später bei einem Schussvorfall verletzt. Wie HA'ARETZ weiter berichtet, wurde gestern südlich von Hebron ein weiterer israelischer Staatsbürger in seinem Wagen aus einem Hinterhalt erschossen. Bei weiteren Vorfällen wurden im Westjordanland und im Gazastreifen fünf Palästinenser bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten getötet.

Der Vorfall an der jordanischen Grenze begann, laut HA'ARETZ, am Samstag gegen 22:00 Uhr, als jordanische Sicherheitskräfte auf dem Gebiet der israelisch-jordanisch-syrischen Grenze ein verdächtiges Auto bemerkten. Nach jüngsten Erkenntnissen folgten die jordanischen Kräfte der Zelle zunächst einige Stunden lang, eröffneten schließlich das Feuer auf die Gruppe, wobei sie zwei von ihnen töteten. Die Jordanier informierten die IDF von dem Vorfall. Die israelischen Kräfte in dem Gebiet wurden daraufhin verstärkt und das Grenzgebiet abgesucht. Am Sonntagmorgen gegen 5:45 Uhr bemerkte eine IDF-Patrouille verdächtige Zeichen in dem Gebiet an dem Drei-Länder-Grenzpunkt. Mit Hilfe von Spurensuchern und zusätzlichen IDF Einheiten, die mögliche alternative Routen der Zelle untersuchten, wurde die Zelle gestern nachmittag in der Nähe der Ein Sarid Quellen geortet. Anscheinend hatten die Terroristen hier, 3,5 Kilometer tief im Landesinnern, eine Rast einlegen wollen, um sich auf ihre Zieletappe vorzubereiten. Gegen 1:30 Uhr eröffneten Soldaten einer Egoz-Einheit aus einer Entfernung von 60-70 Metern das Feuer, als sich einer der Männer von der Gruppe entfernte, die vier Terroristen wurden getötet.

Sie waren mit drei Angriffsgewehren, Magazinen und Kommandomessern bewaffnet. Außerdem hatten die Terroristen verschiedene Ausweispapiere bei sich, deren Echtheit in Zweifel steht. Die israelische Armee hat sich bisher noch nicht dazu geäußert, zu welcher Terrororganisation die Männer gehörten. Bisher hat sich noch keine Gruppierung zu der fehlgeschlagenen Aktion bekannt.

Gegen 7:30 Uhr wurde gestern ein Bus auf dem Weg von Neveh Tsuf nach Jerusalem aus einem Hinterhalt beschossen. Obwohl der Bus gepanzert war, schlugen einige Kugeln durch das Metall und trafen eine der Reisenden. Die 23 Jahre alte Kindergärtnerin Esther Kleiman wurde tödlich am Kopf getroffen und wenig später auf dem Weg ins Krankenhaus vom Notarzt für tot erklärt. Die Attentäter entflohen in Richtung des palästinensischen Dorfes Umm Tsafa in Zone A. Die IDF errichteten Straßensperren, um die Angreifer zu stellen. Bei späteren Zusammenstößen mit Maschinengewehrbeschuss wurden hier ein israelischer Soldat leicht verletzt und ein palästinensischer Polizist getötet.

Nach Berichten des israelischen Rundfunks war Avi Sabag gegen 23:30 Uhr auf dem Weg nach Beit Haggai, als palästinensische Terroristen nahe dem Dorf Fawar südlich von Hebron seinen Wagen beschossen. Sabag wurde im Oberkörper getroffen und starb kurze Zeit später. Sicherheitskräfte gehen von einem Hinterhalt aus, ein Beschuss aus einem fahrenden Fahrzeug wird jedoch nicht ausgeschlossen.

Der 24 Jahre alte Sabag hatte vor sechs Monaten seine Frau Dafna geheiratet. Sie waren nach Otniel gezogen, wo er als Kindererzieher arbeitete.

 

* SHARON VERTAGT ENTSCHEIDUNG ÜBER ARAFATS REISE ZUM ARABISCHEN GIPFEL

Premierminister Sharon hat die Entscheidung, ob Israel dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Yasser Arafat die Reise zum Gipfel der Arabischen Liga genehmigt, vertagt. Wie HA'ARETZ berichtet, drängt die US-Regierung Israel zunehmend, Arafat am kommenden Mittwoch nach Beirut reisen zu lassen. Gleichzeitig halten sie den Druck auf Arafat aufrecht, mehr Anstrengungen zur Bekämpfung von Terrorgruppen innerhalb der PA zu unternehmen.

Israels Entscheidung hängt an zwei Faktoren: Am Fortschritt, den der US-Sondergesandte Anthony Zinni erreichen kann bezüglich der Umsetzung des Tenet-Plans und der Geschwindigkeit hin zur Erreichung der Empfehlungen des Mitchell-Reports; und davon, ob es weitere Terror-Ausbrüche in den zwei Tagen vor dem Gipfel gibt.

Die Gespräche unter Vermittlung des US-Sondergesandten Zinni sollen heute fortgesetzt werden, nachdem das gestrige Gespräch ohne einen Durchbruch erzielt zu haben beendet wurde. Bei der Kabinettssitzung sagte Premierminister Sharon gestern, dass er während seiner Gespräche mit US-Vizepräsident Cheney diesem empfohlen habe, ihm (Sharon) das Vorsprechen vor dem Gipfel in Beirut zu ermöglichen, um Israels Position zu erläutern.

 

* DOKUMENTE AUS DEM ORIENT-HAUS: ARAFAT ZAHLTE TANZIM-AKTIVISTEN

Von der Polizei bei einer Razzia im Orient-Haus vor acht Monaten beschlagnahmte Dokumente weisen, laut HA'ARETZ, auf eine finanzielle und praktische Verbindung zwischen dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser Arafat, und Aktivisten der Tanzim, darunter auch Atef Abayat, ein hochrangiger Akteur der Tanzim, der im Oktober 2001 getötet wurde.

Michael Vidlenski, strategischer Berater vom Minister für Innere Sicherheit Uzi Landau, der die Untersuchung der Dokumente koordiniert, sagte gestern, die Papiere bewiesen, dass die Tanzim unter der formalen und direkten Kontrolle von Yasser Arafat stünden. Außerdem würden Dutzende Dokumente belegen, dass die PA sich viele Jahre lang an subversiven terroristischen Aktivitäten gegen den Staat Israel beteiligt hat.

Unter den beschlagnahmten Dokumenten ist auch ein Brief, in dem Arafat zur Finanzierung von Tanzim Aktivisten aufgefordert wird. Kamal Hamid, der Sekretär der Fatah in Bethlehem schreibt hier an den Präsidenten Abu Amar (Arafat): "Sie werden aufgefordert, den aufgelisteten Aktivisten jeweils $ 300 bereit zu stellen. Diese sind Aktivisten der Tanzim aus der Gegend um Bethlehem, die Hilfe brauchen. Die Namen der Aktivisten sind ..." Die Liste enthält 24 Namen, darunter den Atef Abayats. Das beschlagnahmte Dokument enthält die Unterschrift Arafats und eine Anweisung an das PA-Finanzministerium in Ramallah, jedem der 24 Tanzim-Aktivisten $ 300 auszuzahlen.

Ein anderes Dokument aus dem Jahre 1998 verweist auf eine Verbindung zwischen dem verstorbenenen Faisal Husseini, damals der Minister für Jerusalemer Angelegenheiten in der PA, mit palästinensischen Aktivisten, die Gewaltakte gegen Juden und palästinensische Kollaborateure durchführten. In dem Schreiben wird Husseini von den "jüngsten Ereignissen" unterrichtet und am Ende zur Bewilligung von NIS 5000 aufgefordert.

 

* GENERALMAJOR MOSHE YA'ALON NEUER GENERALSTABSCHEF

Das Kabinett hat gestern einstimmig entschieden, gemäß der Empfehlung der IDF und von Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer, Generalmajor Moshe Ya'alon zum Generalstabschef zu ernennen. Ya'alon wird am 9. Juli 2002 die Amtsgeschäfte von Generalstabschef Shaul Mofaz übernehmen.

 

* "WIR STEHEN AN ISRAELS SEITE - HEUTE UND IN ZUKUNFT"

Der israelische Rundfunk berichtet, dass sich gestern abend Tausende Juden in 70 US-amerikanischen Städten an Solidaritätsveranstaltungen mit Israel beteiligt haben. Per Satellitenschaltung rief Israels Premierminister Ariel Sharon zur Einheit auf. Die Hauptveranstaltung wurde in New York City ausgetragen, wo Eli Wiesel, Senatorin Hilary Clinton und Senator Charles Shummer Arafat zum Schuldigen für die andauernde Gewalt und das Nicht-Vorwärtskommen erklärten.

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.