Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin --------------------------------------- Freitag, 22. März 2002
* ISRAEL HÄLT AN ZINNI-MISSION FEST TROTZ ANSCHLAG IN JERUSALEM
* ISRAEL HÄLT AN ZINNI-MISSION FEST TROTZ ANSCHLAG IN JERUSALEM In Jerusalems Innenstadt hatte sich gestern nachmittag ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt und drei Menschen mit sich in den Tod gerissen sowie mehr als 60 Personen zum Teil schwer verletzt. Die Todesopfer waren Yitzhak Cohen aus Modiin und das Ehepaar Shemesh aus Pisgat Ze'ev. Tzipi und Gad Shemesh hinterlassen zwei Kinder (7 und 3 Jahre alt); Sie waren in die Innenstadt zu einer ärztlichen Untersuchung gefahren, Frau Shemesh war im fünften Monat schwanger. Wie HA'ARETZ berichtet, sagte Premierminister Sharon daraufhin gegenüber US-Gesandten Anthony Zinni das für gestern abend geplante gemeinsame Treffen der Sicherheitsexperten ab. Die Gespräche sollen heute wieder aufgenommen werden. Das israelische Sicherheitskabinett beschloss in der Nacht, dass Israel zunächst nicht mit einem Gegenschlag auf den jüngsten palästinensischen Terroranschlag reagiere und auf militärische Aktionen verzichte. Nach dem Anschlag waren Premierminister Sharon und Verteidigungsminister Ben-Eliezer mit Anthony Zinni zusammengekommen. Der Verteidigungsminister sagte, dass Israel Zinnis Mission zum Erfolg führen wolle und deshalb ihren Teil dazu beitrage. Es könne jedoch nicht sein, dass nur Israel eine Waffenruhe anstrebe: "Israel wird einem einseitigen Waffenstillstand nicht zustimmen und es gibt eine Grenze der eigenen Zurückhaltung." Der Leiter der Al-Azhar, der höchsten religiösen Instanz in Kairo,
Sheich Tantawi, lobte gestern, laut HA'ARETZ, die palästinensischen
Attentäter als 'Shahiden' (Märtyrer), die die Ehre ihres Volkes
verteidigten. Jeder, der sich in die Luft jage und Israelis tötet, die
Häuser zerstören und Frauen und Kinder tötet, ist ein Heiliger. Tantawi
hatte an der interreligiösen Konferenz im Januar teilgenommen und
gehörte zu den Unterzeichnern der ersten Erklärung von Alexandria, die
auch folgenden Passus enthält: "Nach den Traditionen unseres Glaubens
bedeutet das Töten Unschuldiger im Namen Gottes eine Entweihung Seines
Heiligen Namens und eine Diffamierung der Religion in dieser Welt." ZUR PERSON DES ATTENTÄTERS Der Mann, der das Selbstmordattentat gestern in Jerusalem ausgeführt
hat, war der 22jährige palästinensische Polizeibeamte Mohammed Mashud
Hashaikeh aus dem Dorf Taluza bei Nablus. Einige Tage nach seiner Verhaftung bat die Palästinensische Behörde Israel, den Überführung Hashaikehs zur Haft in Ramallah zu erlauben. Als Grund für diese Forderung wurde angegeben, dass hier eine Flucht schwieriger wäre. Israel willigte ein und erlaubte Hashaikehs Überführung nach Ramallah. Nach dem gestrigen Terroranschlag ist offensichtlich, dass Hashaikeh
in Wirklichkeit nach seiner Überführung freigelassen wurde. Dies
unterstreicht nicht nur die wachsende Beteiligung der des
Sicherheitsapparats der Palästinensische Autonomiebehörde am Terror,
sondern auch die Weigerung der PA Terroristen, selbst solche deren
Absichten zur Durchführung für Terroranschläge bekannt sind, in
effektiver Form und Dauer zu verhaften. Wie HA'ARETZ unter Berufung auf Quellen des israelischen Inlandgeheimdienstes berichtet, steht die Fatah in Nablus, geleitet von Nasser Awis, hinter dem Bombenanschlag. Awis gilt als ein enger Berater von Marwan Barghouti, dem Generalsekretär der Fatah im Westjordanland und Kommandeur der Tanzim. Das für den gestrigen Anschlag verantwortliche Netzwerk wäre auch für die Serie von Angriffen auf militärische Kontrollposten in den vergangenen Wochen verantwortlich, denen 17 Israelis zum Opfer fielen. Alle palästinensichen Milizen wären derzeit daran beteiligt, Selbstmordattentäter und Autobomben in Israel zu platzieren. Seit der Ankunft von US-Vermittler Zinni wären dieser Quelle zufolge, täglich fünf bis sieben versuchte Anschläge zu verzeichnen. Außerdem wurde vor der Tendenz gewarnt, dass die Tanzim auf Kosten Arafats, Rajoubs und Dahlans und besonders Barghouti erstarke.
* US-REGIERUNG ORDNET AL-AQSA BRIGADEN DEN TERRORORGANISATIONEN ZU Wie HA'ARETZ berichtet, trat gestern abend Yasser Arafat unter
starken amerikanischen Druck im palästinensischen Fernsehen auf und
verlas, auf Arabisch, eine Verurteilung des gestrigen Bombenanschlags
in Jerusalem, nachdem die USA erklärt hatten, dass die
Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden zu der US-Liste der Terrororganisationen
hinzugefügt wurde. US-Präsident George W. Bush sagte gestern, dass er enttäuscht sei von der Reaktion des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde auf Aufrufe zur Beendigung der Angriffe auf Israel. Nach einem Gespräch mit Vize-Präsident Richard Cheney, der von seinen Friedensbemühungen im Nahen Osten berichtet hatte, sagte Bush: "Wir haben einige Bedingungen gestellt. Wir erwarten von Herrn Arafat diese Bedingungen zu erfüllen." Etwas später sagte Bush auf einer Veranstaltung in Mexiko, dass Arafat mehr tun muss, um die Gewalt im Nahen Osten zu stoppen. Außerdem sagte der US-Präsident, dass sich diejenigen, die Terroristen Zuflucht geben, sie verstecken und sie versorgen, gleichermaßen schuldig machen.
Beim Rückspiel gegen den AC Mailand im Viertelfinale des UEFA Cups unterlag das israelische Team 0:2. Das Hinspiel hatte Hapoel mit 1:0 für sich entschieden. Damit wurde das sensationelle europäische Abenteuer (HA'ARETZ), bei dem das Team aus Tel Aviv gegen Chelsea, Lokomotiv Moscow und den AC Parma erfolgreich war, zunächst beendet; der fünfmalige europäische Champion war anscheindend ein Gegner zuviel. *** Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten: - Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp - Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0 - Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm --------------------------------------- Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
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