Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Montag, 18. März 2002

BEN-ELIEZER: IDF KÖNNTE ZONE-A BIS NACHTANBRUCH VERLASSEN
1 TOTE; 44 VERLETZTE BEI ZWEI ANSCHLÄGEN AM SONNTAG
2001: SCHLECHTESTE WIRTSCHAFTSJAHR SEIT 1953
SAUDISCHE ZEITUNG: JUDEN BRAUCHEN KINDERBLUT ZU PURIM
"Es gab Tote und Verletzte..."
TV-Hinweis:

BEN-ELIEZER: IDF KÖNNTE ZONE-A BIS NACHTANBRUCH VERLASSEN

Verteidigungsminister Benyamim Ben-Eliezer äußerte heute seine Hoffnung, dass das von der USA vermittelte Treffen des israelisch-palästinensischens Sicherheitsausschusses, das am Morgen in Jerusalem begonnen hatte, zu einem Abzug der israelischen Armee aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen führen könnte.

Wie HA'ARETZ meldet, sagte Ben-Eliezer gegenüber Journalisten, dass bei dem Treffen in Anwesenheit vom Chef des Shin Bets, Avi Dichter, und den hochrangingen palästinensischen Sicherheitsvertretern, Jibril Rajoub und Mohammed Dahlan, und unter der Vermittlung von US-Gesandten Anthony Zinni "zwei Themen erledigt" werden sollen.

Zunächst sei das Ziel, so der Verteidigungsminister, die Einzelheiten festzulegen, damit der Abzug der Truppen noch heute Abend durchgeführt werden kann. In Betlehem und Beit Jala waren die Truppen noch verblieben, da die Gewalt dort auch am Sonntag anhielt.

Außerdem befasse man sich mit den Vorschlag des CIA-Direktors George Tenet für einen Waffenstillstand. Die Gespräche könnten schon bald zu einer Waffenstillstandserklärung führen, sagte Ben-Eliezer und fügte hinzu, dass der "Weg hinzu dem Tenet-Pfad vollkommen offen ist". Der Minister wies darauf hin, dass Israel auf alle Situationen vorbereitet ist und niemad Israel das Recht auf Selbstverteidigung verweigern könne.

Schon am Sonntag hatte Ben Eliezer gesagt, dass innerhalb von 48 Stunden ein Waffenstillstand ausgerufen werden könne. Voraussetzung dafür sei auch der gute Wille der Palästinenser. Sie müssten die extremistischen Gruppen unter Kontrolle bekommen und Anschläge verhindern. Nicht die Erklärung wäre wichtig, sondern die Resultate.

Der Sicherheitschef der Palästinensische Autonomiebehörde, Jibril Rajoub, bezeichnete die Al-Aqsa Brigaden als das "nobelste Phänomen" in der Geschichte der Fatah. Wie MA'ARIV berichtet, lobte Rajoub in der arabischen Zeitung "Al-Hayam" deren Terroranschläge: "Die Al-Aqsa Brigaden sind das nobelste Phänomen in der Geschichte der Bewegung, weil sie die Ehre der Bewegung wiederhergestellt haben, und die politischen und sicherheitspolitischen Kräfte der PA verstärkt haben."

Die PA wird gegen deren Kämpfer nicht vorgehen, erklärte Rajoub. Die Al-Aqsa Brigaden wären verantwortlich für die Mehrheit der Terroranschläge gegen israelische Zivilisten in den vergangenen drei Monaten. So auch für den Anschlag in Kfar Sava.


- Palestinian-Israeli Security Implementation Work Plan (Tenet cease-fire plan) http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0khz0

 

1 TOTE; 44 VERLETZTE BEI ZWEI ANSCHLÄGEN AM SONNTAG

Bei Anschlägen in Kfar Sava und in Jerusalem wurden gestern eine 18jährige Israelin getötet und 44 Zivilisten verletzt. Die beiden Terroristen, die die Taten verübten, wurden getötet. Wie HA'ARETZ berichtet, verhinderte der tödliche "Arbeitsunfall" eines Selbstmordattentätes bei der Vorbereitung des Sprengsatzes bei Pisgat Ze'ev einen dritten Terroranschlag an diesem Tag.

Israelische Sicherheitsbeamte gehen davon aus, dass die Fatah für die gestrigen Anschläge verantwortlich ist, aber sich nicht dazu bekannten, um Arafat während des Besuchs des US-Gesandten Anthony Zinni nicht zu brüskieren.

An einer Kreuzung im Westen Kfar Savas hatte der Attentäter gegen 12:50 Uhr das Feuer eröffnet. Dem 27jährigen Amar Abad Almagid, ein Aktivist der Fatah aus Nablus, gelang es, sein Magazin einmal nachzuladen, bevor er von der Polizei und einem Zivilisten erschossen wurde. Die 18 Jahre alte Noa Auerbach starb und 16 Personen wurden verletzt.

Noah hatte erst im Februar ihren 18ten Geburtstag gefeiert. Die Familie hatte sich in den vergangenen Jahren um ihren Bruder gesorgt, der in einer Kampfeinheit diente; und freute sich auf die heutige Beendigung seines Wehrdienstes.

Der Anschlag in Jerusalem fand um 14:30 Uhr an der Kreuzung French Hill im Norden Jerusalems statt. 28 Personen wurden leicht verletzt, als sich ein Selbstmordattentäter zwischen einem Bus und einem Taxi auf der Kreuzung in die Luft sprengte. Der Sprengsatz war, nach Angaben der Polizei, mittelgroß und enthielt Nägel und andere metallische Objekte. Der Täter stammte aus dem nahen Dorf Bir-Naballah. Obwohl der Islamische Jihad sich zu dem Anschlag bekannte wird die Fatah hinter der Tat vermutet.

Aufgrund von Terrorwarnungen waren gestern alle Schule und Kindergärten in Nahariya geschlossen. Wie JERUSALEM POST berichtet, waren Geschäfte und Büros geöffnet. Anwohner sagten, dass Polizisten und Soldaten mit Spürhunden in den Straßen zu sehen waren.

2001: SCHLECHTESTE WIRTSCHAFTSJAHR SEIT 1953

Israels Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im vergangenen Jahr um 0,6% gesunken. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 war es um 6,4% gewachsen. Wie HA'ARETZ weiter berichtet, ist das BIP pro Kopf ist 2001 um 2,9% auf NIS 72,000 ($ 17,000) gesunken; 2000 war es im Vergleich zum Vorjahr um 3,6% gestiegen. Der Export ist um 11% gesunken, Investitionen gingen um 6,6% zurück. Auch der Baubereich verzeichnete einen Rückgang um 9,2%.

 

SAUDISCHE ZEITUNG: JUDEN BRAUCHEN KINDER-BLUT ZU PURIM

In der regierungsnahen Zeitung AL-RIYADH veröffentlichte die Kolumnistin Dr. Umayma Ahmad Al-Jahlahma von der King-Faysal Universität in Al-Dammam am 10. März 2002 einen Artikel über das "Jüdische Purimfest". Auszüge aus ihrem Artikel finden Sie auf der Webseite der deutschen Niederlassung des Middle East Media Research Institutes (MEMRI):

http://www.memri.de/purim_15_03_02.pdf

"Es gab Tote und Verletzte"

 - Von den Todesopfern erfährt die Öffentlichkeit manchmal zumindestens den Namen. Die mit dem Leben davongekommen sind, bleiben namenlos. Sie leiden jedoch in vielen Fällen noch über Jahre hinaus an den Folgen Ihrer Verletzungen.

Lilly Galili berichtete am 13.3.2002 in HA'ARETZ von der 15jährigen Sonja Shistik neun Monate nach dem Anschlag im Dolphinarium, bei dem sie schwer verletzt wurde.
S. http://www.nahost-politik.de/terror/dolphinarium.htm

 

TV-Hinweis:

Um 21:45 Uhr zeigt die ARD heute den Film "Drei Kugeln und ein Totes Kind: Wer erschoss Mohammed al-Dura?" in der Sendereihe "Das Rote Quadrat". An der Kreuzung stirbt Mohammed al-Dura am 30. September 2000 in den Armen seines Vaters Jamal im Kugelhagel. "Das Rote Quadrat" stellt eine ganze Reihe von Fragen, die bislang nie gestellt wurden. Wer schoss wirklich? Nur israelische Soldaten oder auch palästinensische Heckenschützen? War es ein Unfall? Warum waren Mohammed und sein Vater an diesem Tag zu dieser Uhrzeit an dieser lebensgefährlichen Stelle? Tödlicher Zufall? "Das Rote Quadrat" hat mit allen Zeugen gesprochen: dem Vater, dem Kameramann, den Soldaten und Augenzeugen.

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.