Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Donnerstag, 14. März 2002

DREI ISRAELIS BEI BOMBENANSCHLAG GETÖTET
ITALIENISCHER PHOTOJOURNALIST IN RAMALLAH GETÖTET
ISRAELISCHER SOLDAT UND STELLVERTRETENDER KOMMANDEUR DER FORCE-17 STERBEN BEI KÄMPFEN
IDF: ANSCHLAG BEI METZUBA VON HISBOLLAH AUSGEFÜHRT?
KEIN EINTRAG DER NATIONALITÄT IM PERSONALAUSWEIS

DREI ISRAELIS BEI BOMBENANSCHLAG GETÖTET

Bei einem Bombenanschlag auf einen israelischen Konvoi wurden am Morgen auf der Strecke zwischen dem Übergang Karni und Netzarim im Gazastreifen drei Israelis getötet und zwei verletzt.

Wie HA'ARETZ berichtet, war die Bombe in der Nähe einer Moschee unweit von Netzarim gelegt und dann per Fernzündung gezündet worden. Die Armee geht davon aus, dass sich die Täter hinter der Moschee versteckt hatten. Ein Panzer, der den Konvoi begleitete, wurde von der Explosion getroffen und in Brand gesetzt. Zwei Soldaten verbrannten in dem Fahrzeug, ein dritter Israeli, der sich neben dem Panzer befand, wurde sofort getötet, zwei weitere wurden schwer verletzt.

Bei der Nachrichtenagentur Reuters ging ein Bekennerschreiben ein, demzufolge eine Koalition militanter Gruppen die Verantwortung für den Anschlag übernimmt. Darunter die Fatah nahen Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden und die Salahudin-Brigade, die sich aus Extremisten der Fatah und der Hamas zusammensetzt.

Am Mittwoch abend drangen zwei Palästinenser in den Sicherheitsbereich von Nachliel im Westjordanland ein und stachen auf einen Israeli in seinem Wohnwagen ein. Die Angreifer konnten fliehen. Das Opfer wurde mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus transportiert.

 

ITALIENISCHER PHOTOJOURNALIST IN RAMALLAH GETÖTET

Wie HA'ARETZ berichtet, wurde gestern der bekannte italienische Photograph Raffaele Cirello, 42, getötet, als er Aufnahmen von israelischen Panzern außerhalb von Kadura im Süden Ramallahs machte. Ein französischer Kollege und ein ägyptischer Fernsehkorrespondent wurden bei zwei weiteren Vorfällen verletzt.

Laut des italienischen Journalisten Amedeo Ricucci, der zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht weit von Cirello entfernt stand, wurde Cirello von mehreren Kugeln eines israelischen Panzers in den Unterleib getroffen.

Außenminister Shimon Peres drückte gestern sein tiefes Bedauern über den Tod von Raffaele Cirello aus. Sein Büro teilte weiter mit, dass die israelische Armee noch die Umstände untersuche und die Ergebnisse veröffentlicht würden. Die Israelische Armee hatte zuvor ebenfalls ihr Bedauern über den Vorfall ausgedrückt. Sie betonte jedoch, dass sich Reporter, die Kampfgebiet betreten, in Gefahr begeben.

JERUSALEM POST meldete unter Berufung auf den Direktor des Pressebüros der Regierung (GPO), Danny Seaman, dass in den vergangenen zehn Tagen ca. 300 ausländische Journalisten nach Israel kamen. Im Februar wurde mit 500 Journalisten die höchste Zahl seit September 2000 erreicht.

Cirello ist der erste Journalist, der seit Ausbruch der Terrorintifada getötet wurde. Viele Journalisten waren jedoch schon verwundet worden.

 

ISRAELISCHER SOLDAT UND STELLVERTRETENDER KOMMANDEUR DER FORCE-17 STERBEN BEI KÄMPFEN

Beim teilweisen Rückzug der israelischen Armee aus Ramallah ist am gestern morgen Lt. Gil Bedihi, 21, der Kommandeur einer Panzereinheit, von einer Geschützsalve am Kopf getroffen worden. Er starb einige Stunden später. Wie HA'ARETZ berichtet, gab es noch weitere Vorfälle, bei denen Palästinenser die israelischen Truppen angriffen. Bei Schusswechseln wurden 33 Palästinenser verletzt.

HA'ARETZ berichtet weiter, dass am frühen Mittwoch morgen der stellvertretende Befehlshaber der Force-17, Fuad Ossam Attalah (Abu-Faid), bei Kämpfen getötete wurde. Obwohl Abu-Faid für den Tod von einigen Israelis durch gemeinsame Angriffe mit den Tanzim verantwortlich ist, handelt es sich bei seinem Tod, laut militärischen Quellen, nicht um eine präventive Tötung.

Bei anderen militärischen Einsätzen starb gestern in Hebron ein Palästinenser durch Feuer der IDF. Bei Kämpfen im Gazastreifen starben zwei weitere Palästinenser - einer hatte bei der Kreuzung Gush Katif das Feuer auf vorbeifahrende israelische Fahrzeuge eröffnet.

Der Jerusalemer Stadteil Gilo war gestern abend wieder Ziel palästinensischen Beschusses. Die Wand einer Wohnung wurde beschädigt, Menschen wurden nicht verletzt.

 

IDF: ANSCHLAG BEI METZUBA VON HISBOLLAH AUSGEFÜHRT?

Wie JERUSALEM POST berichtet, sind sich die an der Untersuchung des gestrigen Terroranschlags bei Kibbutz Metzuba im Norden Israels beteiligten Sicherheitskräfte beinahe sicher, dass die Täter aus dem Libanon kamen und entweder Mitglieder der Hisbollah waren oder durch sie trainiert worden sind.

Den Quellen zufolge trage der Anschlag den Fingerabdruck der Hisbollah, obwohl die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden sich zu dem Anschlag bekannten. Es wird vermutet, dass die Terroristen die Grenze unentdeckt passierten und sich vor dem Anschlag einige Tage versteckt gehalten haben, oder dass es Palästinenser waren, die von der Hisbollah unterrichtet worden waren.

Anzeichen einer Beteiligung der Hisbollah sind, laut JERUSALEM POST, die jüngsten Reden ihres Anführers, Sheich Hassan Nasrallah, die zur Unterstützung des bewaffneten palästinensischen Kampfes aufrufen; Berichte, denenzufolge die Hisbollah einen Anschlag im Norden plante; sowie Zeit und Ort des Anschlags, eine ruhige Landstraße weniger als vier Kilometer vor der Grenze zum Libanon. Die Hisbollah lobte den Anschlag, aber bestritt eine Beteiligung. Die libanesische Regierung bestritt ebenfalls, dass der Anschlag vom Libanon aus kam.

 

KEIN EINTRAG DER NATIONALITÄT IM PERSONALAUSWEIS

JERUSALEM POST berichtet, dass der Paragraph über die Nationalität nicht mehr in den Personalausweisen aufgeführt wird. Dieser Entschluss ist Teil eines politischen Kompromisses der Regierung mit den haredischen (ultra-orthodoxen) Parteien nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes, dass auch Personen, die auf nicht-orthodoxem Weg in Israel zum Judentum übergetreten sind, als Juden eingetragen werden müssen.

Der Rechtsausschuss der Knesset bestätigte gestern nach mehreren angespannten Sitzungen eine neue Verordnung. Die Veränderung wird nur neu ausgestellte Ausweise betreffen und hat keinen Einfluss auf die Eintragung der Nationalität im Innenministerium. Innenminister Eli Yishai (Shas) sagte, dass er die Konvertiten unter der Bevölkerung gemäß ihren Übertrittsdokumenten als Juden eintragen werde.

 

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.