Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Dienstag, 5. März 2002

BEI ANHALTENDER ANSCHLAGSSERIE STERBEN 5 ISRAELIS; BOMBE EXPLODIERT IN OST-JERUSALEMER SCHULE
KULTUR

* ISRAELISCH-DEUTSCHES KÜNSTLERINNEN-TREFFEN
* ISRAELISCHE FILMTAGE

BEI ANHALTENDER ANSCHLAGSSERIE STERBEN 5 ISRAELIS; BOMBE EXPLODIERT IN OST-JERUSALEMER SCHULE

Gegen 2:15 Uhr eröffnete ein palästinensischer Attentäter mit einem M-16 Maschinengewehr das Feuer auf zwei Restaurants an, der Menachem Begin Straße (früher Derekh Petah Tikva), einer der Tel Aviver Hauptverkehrsstraßen, eröffnete. Wie die Polizei mitteilte, betrat der Mann die Restaurants nicht und stach nachdem sein Magazin leer war auf Passanten ein. Drei Israelis starben, 15 wurden verletzt und 20 erlitten einen Schock. Vor Ort wurden zwei Handgranaten gefunden und entschärft, die der Terrorist anscheinend auf die Restaurants geworfen hatte. Wie HA'ARETZ berichtet, werden noch 20 Personen stationär behandelt, von denen der Zustand von einer Person sehr ernst ist. Die Todesopfer wurden identifiziert als der drusische Polizist Salim Barkat aus Mirka, Yosef Haybi, 52, aus Herzliya und Eli Dahan, 53, aus Lod. Jeden Montag finden im Restaurant Sea Food Market Tanzabende statt, das Restaurant war dementsprechend gut besucht, darunter auch Fußballspieler von Maccabi Tel Aviv und Hapoel Tel Aviv. Die Al-Aqsa Brigaden, eine mit der Fatah von Arafat verbundene Miliz, bekannte sich zu dem Anschlag und erklärte, dass dies die Antwort auf den gestrigen Tod von 16 Palästinensern in Ramallah wäre.

Gegen 8:00 Uhr heute morgen wurde eine Frau erschossen und ihr Ehemann leicht verletzt, als ihr Auto auf der Tunnelstraße zwischen dem Gush Etzion und Jerusalem bei Al Khader beschossen wurde. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei gelang es den Attentätern zu fliehen. Wie HA'ARETZ weiter meldet, sprengte sich nur wenige Minuten später, um ca. 8:30 Uhr, ein Selbstmordattentäter in einem fast leeren Bus am Busbahnhof in Afula in die Luft, womit er neben sich eine weitere Person tötete. Die Polizei hatte nach spezifischen Warnungen kurz zuvor Straßensperren um Afula aufgestellt.

BOMBE EXPLODIERT IN OST-JERUSALEMER SCHULE

Ebenfalls am Dienstag morgen explodierte eine Bombe im Hof einer palästinensischen Schule in Zur Bachar, einem Dorf am östlichen Rand von Jerusalem. Wie HA'ARETZ meldet wurden bei diesem Anschlag acht Personen verletzt; ein Lehrer und sieben Schüler wurden leicht verletzt.

Die 600 Schüler wurden vom Tatort evakuiert und die Polizei suchte nach weiterem Sprengstoff. Ungefähr eine Stunde nach der Explosion demonstrierten Araber vor der Schule und warfen Steine auf Polizeikräfte.

Wie JERUSALEM POST meldet, hat sich eine bisher unbekannte jüdische Terrororganisation, die sich "Rache der Unterdrückten" nennt, zu dem Anschlag bekannt. Bei der Polizei ging eine Beeper-Meldung ein, dass der Anschlag die Rache für den Anschlag am Samstag abend in Jerusalem wäre, wo zehn Israelis getötet worden waren.

16 PALÄSTINENSER WERDEN BEI IDF-EINSÄTZEN GETÖTET

Unter den 16 Personen, die gestern bei Einsätzen der israelischen Armee starben, waren ein Arzt des Roten Halbmonds, der in einem Krankenwagen in Jenin fuhr, eine 55jährige Bewohnerin von Jenin sowie vier Mitglieder der Familie des Hamas-Aktivisten Hussein Abu Kweik und zwei weitere Kinder. Für letzten Zwischenfall hatte sich die IDF gestern entschuldigt. Wie HA'ARETZ weiter meldet, wurden außerdem 30 Personen verletzt.

Die Luftangriffe auf Büros der Palästinensische Autonomiebehörde in Betlehem, Ramallah und Gaza waren am Sonntag abend nach dem Selbstmordanschlag in Jerusalem und dem Angriff eines Heckenschützen mit zehn Toten von der Regierung beschlossen worden. Laut HA'ARETZ sagte Premierminister Sharon zu Reportern in der Knesset, dass dies eine "andauernde Kampagne" sein, die sich zwei Wochen lang hinziehe, die Bevölkerung müsse geduldig sein "dies ist ein langer und schwieriger Krieg".

Gegen 24:00 Uhr war Dr. Suleiman Khalil, der Vorsitzende des Roten Halbmonds in Jenin, mit einem Krankenwagen in das Flüchtlingslager gefahren. Auf dem Rückweg wurde der Wagen von israelischen Soldaten beschossen, die befürchteten, dass das beschleunigende Fahrzeug auf sie zuhielt. Wie HA'ARETZ berichtet, wurde der Krankenwagen schwer getroffen und explodierte durch eine getroffene Sauerstoffflasche. Der Arzt war sofort tot, seine beiden Assistenten wurden schwer verletzt. Die Armee erklärte später, dass am vergangenen Wochenende in Jenin und Balata Krankenwagen zum Transport bewaffneter Männer missbraucht worden waren.

Bei schweren Kämpfen zwischen bewaffneten Palästinensern und israelischen Truppen wurden sechs Palästinenser getötet und 20 verletzt, berichtet HA'ARETZ auf Berufung auf Zeugen weiter.

Bei einem anderen Vorfall wurde am Morgen ein 18jähriger Junge aus einem Dorf westlich von Nablus von israelischen Soldaten getötet. Nach deren Angaben ist der Jugendliche mit einem gezogenen Messer auf den Kontrollpunkt zugelaufen und hätte "Allah Akbar" gerufen.

 

KULTUR

* ISRAELISCH-DEUTSCHES KÜNSTLERINNEN-TREFFEN

Sechs deutsche und fünf israelische Künstlerinnen nehmen an einer "Begegnunskunst" teil; eine lebhafte und sehr anregende Gruppe stellt jetzt im Jerusalemer Künstlerhaus aus. Die elf Künstlerinnen hatten 1999 schon zusammen in Berlin eine Show gestaltet, die von den beiden Städten und dem Goethe-Institut gesponsert wurde. Die sehr unterschiedlichen Ausstellungsstücke wurden von Dr. Brigitte Hammer und der Direktorin des Jerusalem Artists House, Ruth Zada, ausgewählt. (s. Artikel in Jerusalem Post, 3.3.2002 http://www.jpost.com/Editions/2002/03/03/Culture/Arts.44446.html

 

* ISRAELISCHE FILMTAGE

Wegen der überaus positiven Resonanz auf die letztjährige Tournee präsentiert der Bundesverband kommunale Filmarbeit in Zusammenarbeit mit der Botschaft des Staates Israel von März bis Juli 2002 ein zweites Programm mit preisgekrönten israelischen Filmen. In über 20 Kommunalen Kinos wird es bundesweit zu sehen sein. Die fünf aktuellen Spielfilme stehen für die Vielseitigkeit und Qualität der israelischen Filmkultur und bringen dem deutschen Publikum auf unvergleichliche Weise die israelische Realität näher. (s. http://www.kommunale-kinos.de/pages/aktuelles/#Filme aus Israel)

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.