Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Mittwoch, 27. Februar 2002

ISRAELI IM NORDEN JERUSALEMS ERSCHOSSEN
POLIZEI VEREITELT ATTENTAT IN HAIFA
SAUDISCHE INITIATIVE: SOLANA IN RIAD
ISRAELISCHE FORSCHER: CHEMOTHERAPIE KANN KREBS AUSLÖSEN
PURIM IN TEL AVIV

ISRAELI IM NORDEN JERUSALEMS ERSCHOSSEN

Wie HA’ARETZ meldet, hat heute morgen ein Palästinenser seinen israelischen Arbeitgeber, den 34jährigen Gad Rajwan, mit zwei Kugeln in den Kopf aus nächster Nähe erschossen. Der Vorfall ereignete sich in einer Kaffee-Fabrik im Industriegebiet von Atarot. Die Polizei vermutet einen Terroranschlag, da es keine Hinweise für einen persönlichen Hintergrund gibt. Das israelische Radio berichtet, dass eine mit der Fatah verbundene Organisation sich zu der Ermordung bekannt hätte. Die israelische Armee, Polizei- und Sicherheitskräfte suchen derzeit noch nach dem Täter. Ein anderer palästinensischer Arbeit, der Zeuge der Tat wurde, erlitt einen Schock.

POLIZEI VEREITELT ATTENTAT IN HAIFA
Gestern haben zwei Polizeibeamte den 22 Jahre alten Wayil Ahmed Jalamna aus Jenin verhaftet, der in einer Tasche eine geladene Kalashnikov und noch weitere Munition bei sich trug, um vermutlich in Haifa einen Anschlag mit massiven Beschuss auszuführen. Die der Fatah verbundenen Al-Aqsa Brigaden bekannten sich, nach Angaben der JERUSALEM POST, zu dem versuchten Anschlag. Nach der Verhaftung suchten Polizei und Sicherheitskräfte noch einige Stunden nach einem mutmaßlichen Komplizen, aber es wurde kein weiterer Verdächtiger gefunden.

Laut HA’ARETZ waren die beiden Beamten, ein Mann und eine Frau, gegen 12:30 Uhr auf eine verdächtig aussehende Gruppe auf dem Parisplatz aufmerksam geworden. Als sie sich den Personen näherten, entfernte sich ein Mann mit einer blauen Tasche. Die Beamten liefen ihm nach, auf die Anfrage, woher er komme antwortete er "Jenin", daraufhin sagte einer der Beamten, dass er verhaftet sei. Der Verdächtige stellte seine Tasche auf den Boden, wobei ein metallisches Geräusch zu hören war. Die Polizeibeamtin öffnete die Tasche ein Spalt und sah die Kalashnikov; "Wir verstanden sofort, dass wir es mit einem Terroristen zu tun hatten", so die Beamtin. Nach einem Fluchtversuch konnte der Mann gestellt werden.

SAUDISCHE INITIATIVE: SOLANA IN RIAD

Der Hohe Vertreter der EU für eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, hat gestern seine Nahost-Reise nach Stationen in Jerusalem und Ramallah unterbrochen, um in Saudi-Arabien mit Kronprinz Abdallah über dessen Friedensinitiative zu sprechen.

Wie HA’ARETZ berichtet, sagte Solana vor seiner Abreise, dass ihm Premierminister Ariel Sharon bezüglich des Plans des Prinzen sehr interessiert schien. Sharon sagte zu Solana, dass er bereit sei, die Saudis zu treffen, um "öffentlich oder privat, offen oder diskret" mehr von dessen Vorschlag zu hören. Eine Sprecherin Solanas sagte, dass "zum jetzigen Zeitpunkt nur von Ideen gesprochen werden kann und sie noch keinen Plan gesehen hätten." Wie bisher bekannt wurde, bietet der Vorschlag Abdallahs die Anerkennung des Staates Israel durch die arabischen Staaten an sowie diplomatische Beziehungen im Austausch für einen israelischen Abzug zu den Grenzen von vor 1967.

Verteidigungsminister Ben-Eliezer und Außenminister Shimon Peres haben beide die Initiative begrüßt. Israels Außenminister sagte nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Jacques Chirac, dass er die Erklärungen von Prinz Abdallah für "außerordentlich wichtig" halte, weil Saudi-Arabien damit zum ersten Mall offen die Seite des Nahost-Friedensprozesses einnehme und damit "frische Gespräche" ermögliche. Am Montag hatten Peres und Sharon unter vier Augen über die saudische Initiative gesprochen, nach Quellen aus dem israelischen Außenministerium verließ Peres das Treffen "ermutigt". Arafat sagte, dass er die saudischen Bemühungen "anerkenne und voll unterstütze". Ariel Sharon hat sich zu dem Plan bisher nicht öffentlich geäußert, sein Sprecher, Ra’anan Gissin, nannte de Vorschlag jedoch "eine positive Entwicklung".

 

ISRAELISCHE FORSCHER: CHEMOTHERAPIE KANN KREBS AUSLÖSEN
Ein Forscherteam hat unter Anleitung eines Genetikers der Hebräischen Universität Jerusalem (HUJ) einen Chromosomen-Mechanismus entdeckt, wonach einige Chemotherapien, die bösartige Zellen vernichten sollen, tatsächlich Krebszellen begünstigen. Heute erscheint der Bericht von Professorin Batsheva Kerem in der ersten Ausgabe des Fachmagazin Cancer Cell. Wie JERUSALEM POST berichtet, sagte die Professorin, dass die Ergebnisse aus der 18monatigen Forschung zur Entwicklung von effektiveren und weniger schädigenden Chemotherapien führen könnten.

Bericht in der Jerusalem Post: http://www.jpost.com/Editions/2002/02/26/Health/Health.44114.html

Kontaktanschrift an der HUJ:
Frau Heidi Gleit, email: heidig@savion.cc.huji.ac.il, Tel.: 00972-2-5882904

 

PURIM IN TEL AVIV
Gestern fand in Israels Strandmetropole eine öffentliche Purim-Feier statt. Trotz umfangreicher Sicherheitsvorkehrungen war die Stimmung fröhlich. Straßenkünstler und DJs sorgten für Stimmung unter den vielen verkleideten Israelis, nach dem Motto, das seit einiger Zeit auf den städtischen Bussen zu lesen ist: schomrim al haChiuch – bewahrt das Lächeln! S. http://www.judentum.net/israel/purim.htm

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv: http://www.germanemb.org.il/News-Media.asp

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten): http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0dho0

- Die Mitteilungen der Israelischen Verteidigungskräfte: http://www.idf.il/english/news/main.stm

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.