Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Donnerstag, 14. Februar 2002

MEHRERE PALÄSTINENSER IM GAZASTREIFEN GETÖTET
STRAW VERURTEILT PALÄSTINENSISCHEN TERROR
JERUSALEM POST: USA SIEHT PA ALS TERRORPRAKTIZIERENDE BEHÖRDE
SICHERHEITSEXPERTEN: KASSAM EXTREM UNGENAU
FUSSBALL: FREUNDSCHAFTLICH ABSERVIERT
ZAHL DER NEUEINWANDERER IM JAHRE 2001

MEHRERE PALÄSTINENSER IM GAZASTREIFEN GETÖTET

Wie die JERUSALEM POST berichtet, sind die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) gestern aus dem palästinensisch kontrollierten Beit Hanoun abgezogen. Dies geschah nachdem die IDF am Dienstag abend eine ausgedehnte Operation im zentralen und nördlichen Gazastreifen durchgeführt hatten, mit dem Ziel die Bedrohung durch palästinensische Raketen und Mörserbeschuss zu entfernen. In Feuergefechten mit israelischen Soldaten starben dabei fünf palästinensische Polizisten. Nach dem Rückzug der Truppen feuerten Palästinenser einige Mörsergranaten auf jüdische Ortschaften im Gazastreifen. Es gab keine Verletzten.

Bei dem Einsatz, der als einer der größten im Gazastreifen seit dem Ausbruch der Gewalt bezeichnet wurde, waren Panzer, Infanterie und Spezialeinheiten in Deir el-Balah, Beit Lahiya und Beit Hanoun eingerückt, auf der Suche nach flüchtigen Terroristen und den Verantwortlichen für den Raketen- und Mörserbeschuss, so die JERUSALEM POST weiter. Früh am gestrigen Morgen verließen die Truppen Deir el-Balah und Beit Lahiya, und verblieben in Beit Hanoun noch bis zum Abend.

Der für den Gazastreifen zuständige Brigadegeneral, Yisrael Ziv, sagte, das "diese Kampagne helfe, den Gürtel um die Aktivisten und die Waffenproduzierende Infrastruktur enger zu ziehen", wie die JERUSALEM POST weiter zitiert, wurden Kleinwaffen, Ausrüstung, Geheimdienstmaterial, Computer und Munition gefunden. Ziv sprach von 18 verhafteten Palästinensern.

Drei palästinensische Polizisten wurden bei der Razzia in Deir el-Balah getötet. Nach Angaben der israelischen Armee waren diese bewaffnet gewesen und hätten auf einem freien Feld in Deir el-Balah ihre Waffen auf die IDF-Kräfte gerichtet, die daraufhin das Feuer eröffneten. Von palästinensischer Seite wurde die Behauptungen aufgestellt, so die JERUSALEM POST, dass fünf Polizisten starben, als ein israelischr Bulldozer ihre Stellung zerstörte; nach einer anderen palästinensischen Behauptung starben drei Männer im Schlaf, als ein Panzer ihr Zelt beschoss.

Zwei weitere Palästinenser, davon ein Polizist, starben bei Zusammenstössen in Beit Hanun, wo die Bewohner über Lautsprecher aufgerufen worden waren, sich den Israelis entgegenzustellen, wie die INTERNATIONAL HERALD TRIBUNE berichtet.

STRAW VERURTEILT PALÄSTINENSISCHEN TERROR

Der britische Außenminister Jack Straw sagte gestern, dass die Palästinenser die ersten Schritte zu einer Lösung des Nahost-Konflikts gehen müssten, wie die JERUSALEM POST berichtete. Straw war gestern in Israel eingetroffen, um zwei Tage lang mit israelischen und palästinensischen Vertretern Gespräche zu führen und die Positionen beider Seiten zu einzuschätzen, bevor sich die Außenminister der Europäischen Union am kommenden Montag in Brüssel treffen.

Nach dem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Shimon Peres in Jerusalem sagte Straw, dass die Palästinensische Autonomiebehörde den palästinensischen Terrorismus in den vergangenen sechs Monaten gefördert hätte. Die PA sollte deshalb auch fähig sein, den Terror einzuschränken. Der erste Schritt muss das Leben der Menschen in Israel wesentlich sicherer machen, sagte Straw. Es war der zweite Besuch des britischen Außenministers in fünf Monaten.

BUNDESAUSSENMINISTER FISCHER IN ISRAEL
Heute hält sich der deutsche Außenminister Joschka Fischer in Israel auf. Das Treffen mit Israels Premierminister Sharon mußte ausfallen, weil dieser an einer Grippe erkrankt ist. Aus Ägypten kommend, traf Fischer zunächst mit Verteidigungsminister Ben-Eliezer zusammen. Für Morgen ist ein Gespräch mit Außenminister Peres angesagt. Wie das Auswärtige Amt meldete (12.2.) wird der Bundesminister heute abend an einer Diskussionsveranstaltung der Universität Tel Aviv und des Israel-European Union Forums teilnehmen und eine Rede zum Thema "Die Europäische Union, Israel und der Nahe Osten" halten. Außerdem seien für Samstag Gespräche mit dem Präsidenten des Exekutivrats der palästinensischen Selbstverwaltungsbehörde Jassir Arafat und PLO-Generalsekretär Mahmoud Abbas vorgesehen.

JERUSALEM POST: USA SIEHT PA ALS TERRORPRAKTIZIERENDE BEHÖRDE

Wie die JERUSALEM POST berichtet, hat der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, gestern die bisher schärfste US-Anklage gegen die Palästinensische Autonomiebehörde erhoben. Fleischer sagte, dass das palästinensische Volk das Opfer eines Regimes sei, das "Terror praktiziere." Seine Bemerkungen schienen das Level der US-Kritik auf neue Höhen anzuheben.

 

SICHERHEITSEXPERTEN: KASSAM EXTREM UNGENAU

Israelische Sicherheitsexperten halten, laut HA’ARETZ, die Kassam-2 Raketen für extrem zielungenau. Es müsse den Palästinensern klar gemacht werde, dass sie eine "rote Linie" überqueren, wenn sie israelische Ortschaften mit Raketen angreifen – exzessive Rhetorik und Bedrohungen wären jedoch übertrieben. [Ungenauigkeit kann gleichzeitig auch eine ungewollte Eskalation hervorrufen, IB]

Die Untersuchung der Rakete ergab, dass die Betreiber die Flugbahn nicht hätten bestimmen können und ihnen die Kontrolle der Geschwindigkeit misslang und SIE daher ihre Ziele verfehlten. Anscheinend sollten die Städte Sderot und Netivot getroffen werden. Vermutlich arbeiten die Terrororganisationen daran, die Zielgenauigkeite der Kassam-2 zu verbessern, daher halten es israelische Sicherheitsbeamte für notwendig, dass die Medien nicht über den Ort des Einschlags berichten, um es den Angreifern zu erschweren, die Parameter zu korrigieren.

 

FUSSBALL: FREUNDSCHAFTLICH ABSERVIERT

Unter der Überschrift: "Ein stürmisches Deutschland führt Israel vor" berichtet Asher Goldberg in HA’ARETZ über das gestrige Begegnung der deutschen und israelischen FußballnationalmanNschaften. "Erinnerungen an Dänemark lagen in der Luft, als Israel ein Tor nach dem anderen einsteckte – von einer deutschen Seite, die uns 45 Minuten hatte träumen lassen ..." (Israel führte in der ersten Halbzeit mit 1:0).

Gegen Dänemark hatte Israel im Playoff für die Europäische Meisterschaft 2000 einmal mit 0:5 und mal mit 0:3 verloren. Diesmal mußte Israels dänischer Trainer, Richard Nielsen, mit ansehen, wie seine Mannschaft mit 1:7 vom Platz ging.

 

ZAHL DER NEUEINWANDERER IM JAHRE 2001

Nach Angaben des Keren HaYessod, Vereinigte Israel Aktion e.V., vom 8.2.2002 wanderten im vergangenen Jahr insgesamt 43,429 Menschen in Israel ein. Von diesen Einwanderern (hebr. Olim) kamen 33,500 aus der früheren Sowjetunion.

Weitere statistische Information über Israel und über die Arbeit des Keren HaYessod finden Sie unter: http://www.keren-hayessod.de

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv.

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten).

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.