Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Montag, 11. Februar 2002

PALÄSTINENSER FEUERN ERSTMALS RAKETEN AUF ISRAEL
ZWEI SOLDATINNEN BEI ANSCHLAG IN BEERSHEVA ERMORDET
EIN OPFER BEI ANSCHLAG AUF FAHRENDEN WAGEN
MESSER-ANSCHLAG AUF JERUSALEMER PROMENADE
TERRORANSCHLAG ABGEWENDET
KURZMELDUNGEN und LINKS

 

PALÄSTINENSER FEUERN ERSTMALS RAKETEN AUF ISRAEL

(Mitteilung des Pressebüros der IDF)

Am frühen Sonntag nachmittag haben Palästinenser Raketen des Typs Kassam II auf Israel abgefeuert. Dies war das erste Mal, dass solche Raketen auf israelische Ziele abgeschossen wurden. Die Raketen wurden südlich von Beit Hanounn im palästinensisch-kontrollierten Gaza gestartet und landeten an zwei Stellen auf israelischem Staatsgebiet.

Eine Rakete schlug bei Kibbutz Saad ein, weniger als sechs Kilometer von Ort des Abschusses entfernt, und eine zweite im ca. sieben Kilometern entfernten Moshav Shuva. Dies ist eine Reichweite, die nur Raketen und keinen Mörsergranaten haben. Die Rakete, die bei Saad herunterkam, verursachte ein 2-3 Meter tiefes Loch und trug einen Sprengkopf mit 6 bis 10 kg Sprengstoff. Auch hier ist die Tiefe des Einschlags und die Menge an Sprengstoff charakteristisch für Raketen.

Südlich von Beit Hanoun wurden drei Abschussrampen gefunden, die alle mit Zeitzündern zum Abfeueren der Raketen ausgestattet waren. Die dritte Rakete wurde anscheinend von einem israelischen Panzer unschädlich gemacht, nachdem die ersten Raketen abgefeuert worden waren.

Die Reichweite der Kassam II beträgt 5 bis 8 Kilometer. Vom nördlichen Gazastreifen aus könnten sie jeden Punkt in der Stadt Sderot treffen und vom Westjordanland aus könnten sie viele Städte im israelischen Kernland treffen.

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Wie HA’ARETZ berichtet, traf Premierminister Sharon gestern, nach seiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten, mit Außenminister Shimon Peres und Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer in seinem Haus im Negev zusammen, um über Israels Reaktion auf die zwei Raketenangriffe und den Anschlag in Beersheva zu beraten. Beim Angriff auf das Hauptquartier der Force 17 und der Nationalen Sicherheitskräfte wären um die 50 Personen leicht verletzt worden. Unter den Verletzten sind auch zwei Angestellte der UN-Gesandtschaft von Terje Larsen. Laut JERUSALEM POST kreisten F-16 Flieger zunächst mehrmals über die Gebäude, um den Beamten Zeit zu geben, das Gebäude zu verlassen.

 

ZWEI SOLDATINNEN BEI ANSCHLAG IN BEERSHEVA ERMORDET

10.2.. Leutnant Keren Rothstein, 20, aus Ashkelon und Gefreite Aya Malachi, 18, aus Moshav Habesor, wurden gestern, am 10.2., gegen 13:30 bei einem Terroranschlag in der Nähe des Hauptquartiers des Südkommandos in der Altstadt von Beersheva getötet. Von den vier weiteren Verletzten, ist der Zustand einer Soldatin weiterhin kritisch.

Wie die JERUSALEM POST berichtet, waren die zwei Attentäter mit einem gestohlenen Wagen angefahren und hatten den Wagen nicht weit von dem Stützpunkt geparkt. Sie stiegen dann aus und eröffneten das Feuer auf Soldaten und Zivilisten, die in einer Konditorei saßen.

Einer der Terroristen wurde vor Ort getötet; ein zweiter, der einen Sprengstoffgürtel trug, floh in Richtung einer nahegelegenen Schule als er von einem Soldaten und einem Polizisten getötet wurde. Die Hamas übernahm die Verantwortung für den Anschlag.

 

EIN OPFER BEI ANSCHLAG AUF FAHRENDEN WAGEN

Die 78jährige Atala Libobsky wurde am Samstag abend, den 9.2., erschossen, als sie mit ihrem Sohn und ihrem Enkel auf der Trans-Samaria Autobahn in Richtung ihres Wohnorts Ma’ale Ephraim fuhr. Laut JERUSALEM POST wurden die Schüsse gegen 22 Uhr aus einem an der Fahrbahn zwischen Ariel und der Kreuzung Tapuah

parkenden Wagen abgegeben, der danach in Richtung der nahegelegenen palästinensisch kontrollierten Gebiete flüchtete.

- Lebenslauf (eng.) von Atala Libobsky: http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0l5o0

 

MESSER-ANSCHLAG AUF JERUSALEMER PROMENADE

Am Nachmittag vergangenen Freitags wurde die 25jährige Moran Amit aus Kibbutz Kfar Hanasi von vier Palästinensern im Alter zwischen 14 und 16 erstochen, als sie mit ihrem Freund im Friedenswald - unterhalb der Sherover Promenade im Jerusalemer Stadteil Armon Hanatziv - spazierenging.

Wie die JERUSALEM POST berichtete, näherten sich gegen 13:15 vier maskierte Attentäter dem Paar, das sich daraufhin trennte und in unterschiedliche Richtungen floh.

Die Polizei wurde von einer Passantin alarmiert und war sehr schnell vor Ort, um Moran Amit zu suchen und die Täter zu fassen. 40 Minuten später beantwortete die schwer verletzte Amit auf ihrem Handy die Anrufe der Polizei und dirigierte diese zu ihrem Versteck im Park, wo sie mindestens eine halbe Stunde bewusstlos gelegen hatte. Sie wurde in das Hadassah-Universitätskrankenhaus in Ein Kerem gebracht, wo sie am nächsten Morgen auf den Intensivstation starb.

Bei der Verfolgung der Täter konnte die Polizei zwei der maskierten Attentäter einholen, als diese auf Aufforderung nicht stehen blieben, gaben die Beamten zunächst Warnschüsse in die Luft ab und schossen dann auf die Verdächtigen, wobei sie einen leicht an der Hand verletzten.

Ein weiterer Attentäter, Samir Abu-Miala, 14, starb bei seiner Verhaftung. Die JERUSALEM POST berichtete gestern, dass Abu-Miala trotz Reanimationsversuchen von Magen David Adom starb und keine physischen Verletzungen festgestellt wurden und daher Herzversagen als Todesursache angenommen wurde, aber eine Autopsie durchgeführt werden solle. HA’ARETZ berichtet heute, dass nach Angaben von Dr. Jalal al-Jabbar, einem palästinensischen Pathologen der an der Autopsie teilnahm, ein Schuss aus einigen Metern Entfernung Todesursache war. Palästinensische Medienberichte hatten, laut JERUSALEM POST, Israel schnell angeklagt, einen 12jährigen Jungen kaltblütig ermordet zu haben.

Erste Befragungen der Jugendlichen ergaben, dass diese in den vergangen Monaten schon an einige Anschlägen beteiligt waren. Sie gaben zu, mehrfach Brandbomben auf Wohnungen der Naomi-Str. nahe der Promenade geworfen zu haben, sowie am 11.1. auf den 62jährigen Henry Weil auf der Haas-Promenade eingestochen zu haben.

- Lebenslauf (eng.) von Moran Amit: http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0l5n0

 

TERRORANSCHLAG ABGEWENDET

Am Freitag abend wurde ein größerer Terroranschlag abgewendet, als nicht weit der Wadi Ara Schnellstraße eine schwere Bombe in einem Wagen vorzeitig explodierte. Laut JERUSALEM POST zerstörte die Explosion den Wagen vollkommen und tötete die zwei oder drei palästinensischen vermutlichen Terroristen. Sicherheitsquellen zufolge hatte keine vorherige Warnung vor Terroranschlägen in dieser Gegend vorgelegen. Anscheinend sollte entweder der Wagen als Bombe benutzt werden oder die Terroristen hatten Bomben, die einzeln detoniert werden sollten.

 

KURZMELDUNGEN und LINKS

* In Israel gab es im vergangenen Jahr wieder mehr Verbrechen, damit wurde der Abwärtstrend der Jahre 1999 und 2000 unterbrochen. Gestern, am 10.2., hatte der Polizei-Bevollmächtigte, Shlomo Aharonisky, die Kriminalstatistik 2001 vorgelegt. Der Kampf der Polizei gegen die Kriminalität demnach auch an dem steilen Anstieg von 337% an Terroranschlägen. (s. http://www.haaretzdaily.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=128271&contrassID=2&subContrassID=1&sbSubContrassID=0) 

* Interview mit Botschafter Shimon Stein in der TAZ vom 9.2. s. http://www.taz.de/pt/2002/02/09/a0091.nf/text.name,askJPVtBe.n,2

* Interview vom 6.2.2002 mit Yoav Biran, Stellvertretender Generaldirektor des Außenministeriums und zuständig für den Nahen Osten und die Beziehungen zu den arabischen Staaten, über die iranische Bedrohung und die Reise von Premierminister Scharon in die USA. (s. http://www.israel.de/Presse/110202biran.html)

* Umfrage unter Israelis zur aktuelle politischen Lage von Yedioth Ahronot (Quelle: Nahostfocus):

http://www.nahostfocus.de/artikel.php?id=124

* Freundschaftsspiel Israel-Deutschland - Update im Tagesspiegel vom 11.2. s. http://195.170.124.152/archiv/2002/02/10/ak-sp-5515935.html

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv.

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten).

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.