Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Donnerstag, 7. Februar 2002

DREI TOTE BEI ANSCHLAG IM JORDANTAL
SELBSTMORDATTENTAT IN BUS VERHINDERT
RAKETENTRANSPORT GESTOPPT
KURZMELDUNGEN
WIRTSCHAFT
LINKTIP

DREI TOTE BEI ANSCHLAG IM JORDANTAL

Miri Ohana, 40, und ihre Tochter Yael, 11, wurden in ihrem Haus im Moshav Hamra von einem bewaffneten Terroristen ermordet. Der Täter war am Mittwoch abend als israelischer Soldat verkleidet in das Dorf eingedrungen, das auf halbem Wege zwischen Jericho und Beit Shean liegt. Bei dem Angriff wurde auch der Reservist, Hauptfeldwebel Moshe Mejos Mekonan aus Beit Shean getötet. Fatah und Hamas bekannten sich beide zu dem Anschlag. (Bericht in der JERUSALEM POST: http://www.jpost.com/Editions/2002/02/07/News/News.43012.html)

SELBSTMORDATTENTAT IN BUS VERHINDERT

Am frühen Mittwoch nachmittag konnten israelische Grenzpolizisten einen Palästinenser festnehmen, der mit einem Sprengstoffgürtel in einem Egged Bus auf der Strecke zwischen Jerusalem und Maale Adumin fuhr. Dem Busfahrer von Egged Bus Nr. 176 waren Kabel aufgefallen, die aus der Jacke des Passagiers leicht hervorragten. Die JERUSALEM POST berichtet, wie er daraufhin den Mann ansprach und Mitfahrer und Grenzpolizisten alarmierte. (Bericht in der JERUSALEM POST: http://www.jpost.com/Editions/2002/02/07/News/News.43013.html)

RAKETENTRANSPORT GESTOPPT

Ein Lastwagen mit Raketen des Typs Kassam-2 auf dem Weg von Nablus nach Jenin konnte gestern von einer Reserveeinheit des bewaffneten Corps abgefangen werden. Wie HA’ARETZ berichtet, hatte sich die Armee in den vergangenen Tagen auf diesen Einsatz vorbereitet, der sich auf geheimdienstliche Informationen stützte, dass die Hamas versuchen würde, die anderthalb Meter langen Raketen nach Jenin, in zentral-israelische Reichweite, zu schmuggeln. Nach dem Einsatz hat Generalstabschef Shaul Mofaz eine sofortige Pressekonferenz einberufen, um die abgefangenen Raketen vorzuführen, die bis zu sechs Kilogramm Sprengstoff tragen können.

(s.: Hauptpunkt des Briefings mit Brigadegeneral Gershon Yitzhak: http://www.idf.il/english/announcements/2002/feburary/6.stm)

(s. auch den Kommentar von Zeev Schiff in Haaretz "Analysis / A new wave of terror", http://www.haaretz.co.il/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=126841&contrassID=2&subContrassID=1&sbSubContrassID=0&listSrc=Y&itemNo=126841)

KURZMELDUNGEN

* Arafat übernimmt nach Angaben der Zeitung "Al Hayat" die Verantwortung für das Waffenschiff, das Anfang Januar mit 50 Tonnen Waffen an Bord von Israel im Roten Meer aufgebracht wurde. (vgl. Artikel in der "Welt" vom 7.2.2002, http://www.welt.de/daten/2002/02/07/0207au312727.htx)

* US-Vizepräsident Dick Cheney wird demnächst eine Reise nach Israel und in acht weitere Länder des Nahen Ostens antreten. Wie HA’ARETZ berichtet, folgt dieser Besuch auf einen weitere Reise von CIA-Direktor George Tenet in der Region.

* Israelis reisen mehr denn je mit dem Zug, wie KOL ISRAEL berichtete. Laut einem Bericht der Hafenbehörde (Bahn, Flughafen, Häfen) wuchs die Zahl der Bahnreisen um 33%. Den größten Anstieg erlebte die Route Beersheba-Tel Aviv mit fast doppelt sovielen Passagieren wie im Vorjahr.

* KOMMENTAR VON AMOS OZ in YEDIOT AHRONOT: "Mit Frieden, aber auch ohne": Die Frage, wohin die israelische Linke hin verschwunden sei, "die noch vor zehn Jahren die Plätze füllte, Shamirs Regierung stürzte, Rabin und Peres an die Macht brachte und ihnen politische Rückendeckung für eine Friedenspolitik verlieh", beantwortet Oz folgendermaßen: "Anfang der neunziger Jahre trat eine Wende in der öffentlichen Meinung in Israel ein, nicht weil die Palästinenser mit der Intifada begannen, sondern weil ihre Führer sich damals zum ersten Mal offiziell bereit erklärten, von der Forderung nach der Vernichtung Israels abzurücken und dem Konzept von zwei Staaten für zwei Völker zuzustimmen. Die meisten Israelis glaubten damals, es sei ein neues Kapitel aufgeschlagen worden. Doch heute führen die Palästinenser zwei verschiedene Kriege. Einerseits kämpfen viele von ihnen für das Ende der Besatzung und ihr legitimes Recht auf nationale Unabhängigkeit. Auf der anderen Seite kämpfen aber auch viele für ihr ‘Recht’, Israel und das jüdische Volk zu zerstören ... Zwischen solchen und solchen Palästinensern zu unterscheiden, fällt heute schwer, und wir müssen darauf bedacht sein, dass in Israel nicht etwas Ähnliches stattfindet: nämlich die Verwischung der Grenzen zwischen den Israelis, die als freies Volk im Staat Israel Seite an Seite mit Palästina und nicht an seiner Stelle leben wollen, und solchen, die weiterhin ein anderes Volk unterdrücken und es im Namen der Halluzination vom ‘Land der Väter’ und ihres unstillbaren Appetits auf den Bau immer neuer Siedlungen versklaven wollen ... Israel darf zwei Millionen Palästinenser in den besetzten Gebieten nicht mehr als Geiseln für die Erfüllung der Forderung nach der Einstellung des Terrors halten. Das ist nicht nur unzulässig, sondern auch dumm, schädlich, gefährlich. Wir müssen noch einen Versuch unternehmen, dem Eroberungszustand durch Verhandlungen über die Grundlagen des Clinton-Konzepts und der Taba-Vereinbarungen ein Ende zu machen, ohne die Autobombe, die sich ‘Rückkehrrecht’ nennt. Wenn dieser Versuch scheitert, müssen wir die Besatzung zurückziehen und die Gebiete räumen, in denen ein anderes Volk lebt - und Palästina sich selbst überlassen. Mit Frieden, doch auch ohne ihn. Wird Palästina uns dann in Ruhe lassen? Wenn nicht, werden wir unser Land und unsere Freiheit verteidigen - unser Land, nicht unsere Eroberungen." (Quelle: Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv, 7.2.2002)

WIRTSCHAFT

* Die Intel Corporation in Israel entwickelt einen neuen Laptop, der ein Chip-System enthält, das dem Benutzer den Internetanschluss durch jegliches erreichbares Funknetz ermöglicht, wie HA’ARETZ berichtet. CCDi, eine Firma mit Sitz in Petah Tikva im Besitz von Intel, arbeitet an einem Chip zur mobilen Kommunikation, der in zukünftigen Intel Chip Sets enthalten sein soll. Der Chip wird Laptop-Nutzern ermöglichen, sich ohne Modem direkt mit Funknetzwerken zu verbinden, auf demselben Weg, wie sich PCs in einem lokalen Netzwerk untereinander verbinden.

* HATZOFEH berichtete, dass nach Angaben von Lev Leviev, dem Vorsitzenden des Handelszentrums Israel-Russland, Kazakhstan und Uzbekistan, im Jahre 2001 der Export in diese Länder um 11% gesteigert werden konnte. Die Summe der Exporte nach Russland, Kazakhstan und Uzbekistan belief sich auf $ 260 Mill. Israel importierte im Rahmen dieser Partnerschaft Güter im Wert von $ 567 Mill.

LINKTIP

* Der Südwestrundfunk (SWR) führt Online-Tagebücher über das Leben in Israel und den palästinensichen Autonomiegebieten. Nach Angaben des Senders soll hier eine "Innenansicht des alltäglichen Lebens" in der Region jenseits der üblichen Kriesenberichterstattung gezeichnet werden.

www.swr2.de/checkpoint

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv.

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten).

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.