Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin

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Dienstag, 5. Februar 2002

B’TSELEM-MITARBEITER ANGESCHOSSEN; ÜBERGRIFFE
FÜNF PALÄSTINENSER STERBEN BEI EXPLOSION EINES AUTOS
MUBARAK AKZEPTIERT ISRAELS NEUEN BOTSCHAFTER
KURZMELDUNGEN

B’TSELEM-MITARBEITER ANGESCHOSSEN; ÜBERGRIFFE

Raslan Mahajna, ein israelischer Araber, der für die israelische Menschenrechtsorganisation B’tselem arbeitet, wurde gestern von Terroristen angeschossen und schwer verletzt. Wie die JERUSALEM POST berichtete, ereignete sich der Anschlag auf der Straße zwischen Mevo Dotan und Shaked in der nordwestlichen Region des Westjordanlands nahe der palästinensisch kontrollierten Stadt Jenin. Das Opfer, das bei Umm el-Fahm lebt, fuhr einen Wagen mit israelischem Nummernschild.

Vor drei Wochen war ein anderer Mitarbeiter einer Menschenrechtsorganisation, ebenfalls ein israelischer Araber, in einem palästinensischen Hinterhalt in derselben Gegend erschossen worden, als er medizinisches Material an Palästinenser verteilte.

Laut KOL ISRAEL fielen gestern Schrapnellen explodierter Granaten auf Kiryat Shmona. Es wurden keine Schäden berichtet. Außerdem haben Hisbollah-Kämpfer entlang der westlichen Seite der israelisch-libanesischen Grenze bei Shlomi das Feuer eröffnet. Das Beschuss mit Flugabwehr-Raketen war gegen israelische Jets gerichtet, die entlang der von der UN-bestimmten Grenze zwischen den beiden Ländern patroullierten.

Bei Übergriffen im Westjordanland und im Gazastreifen wurden gestern zwei Soldaten leicht verletzt. Einer wurde von Splittern verletzt, als Palästinenser den Militärposten bei Neveh Dekalim beschossen. Der zweite wurde in Ramallah durch Steine leicht verletzt.

Im Westjordanland detonierte eine Bombe nahe eines Wagens auf der Negohot-Shekef Straße. Es entstand nur Sachschaden. Bei Zawata, nördlich von Nablus, konnten zwei Bomben von Experten kontrolliert explodieren. Bei El-Fawar, südlich von Beit Hagai, wurden Schüsse auf ein Fahrzeug abgegeben; nördlich von Tulkarm wurden zwei Jeeps der Grenzpolizei beschossen. Es entstand nur Sachschaden.

Im Gazastreifen wurde ein israelischer Militärposten bei Ganei Tal beschossen und eine Stellung der Armee bei Gadid im Gush Katif.

 

FÜNF PALÄSTINENSER STERBEN BEI EXPLOSION EINES AUTOS

Die Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP) macht Israel für die Explosion verantwortlich, bei der gestern fünf ihrer Mitglieder ums Leben kamen. Ein Sprecher der DFLP kündigte Vergeltung an.

Die JERUSALEM POST berichtet weiter, dass die fünf auf der Fahrt von Khan Yunis nach Rafah gestern gegen 9:00 Uhr morgens getötet wurden. Der Wagen explodierte 600 Meter vom Grenzübergang Sufa im südlichen Gazastreifen. Vier der Wageninsassen waren sofort tot und ein fünfter starb wenige Stunden später.

Alle Männer waren Mitglieder des militärischen Flügels der DFLP und wurden identifiziert als Majed Abu Muammar, 28; Muhammad Abu Snaima, 29; Ibrahim Jarbu Ghatas, 27; Ayman al-Bahadari, 30, und Nasser Abu Adrah, 33. Zwei von ihnen waren Mitglieder der palästinensischen Sicherheitskräfte. Alle wurden der Verwicklung in Terrorakte verdächtigt.

Eine offizielle Stellungnahme der IDF liegt noch nicht vor. Der Vorfall ereignete sich Stunden nachdem Apache Hubschrauber eine Fabrik, in der vermutlich Mörsergranaten hergestellt wurden, in Jabalya im Gazastreifen mit Raketen zerstört hatten. Es gab keine Verletzten. Der Angriff sei der IDF zufolge die Reaktion auf den Beschuss von jüdischen Ortschaften in der Gegend am Sonntagabend, wie die JERUSALEM POST berichtete.

 

MUBARAK AKZEPTIERT ISRAELS NEUEN BOTSCHAFTER

Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak hat gestern die Akkreditierung von Israels neuem Botschafter in Kairo, Gideon Ben-Ami, angenommen. Wie die JERUSALEM POST berichtete, bat Mubarak den neuen Botschafter, die Nachricht an Premierminister Ariel Sharon zu übermitteln, dass sowohl das israelische wie das palästinensische Volk in Frieden leben sollten.

Die Sprecherin der Israelischen Botschaft in Kairo teilte mit, dass der Botschafter Mubarak Israels Anerkennung für Ägyptens Rolle bei der Unterstützung des Friedensprozess versicherte.

Ägypten hat noch keinen neuen Botschafter nach Israel entsandt, nachdem Mohammed Bassiouny im November 2000 aus Tel Aviv zurückgerufen worden war. Bassiouny ist aus dem diplomatischen Dienst ausgetreten und wurde im Juni 2001 von Mubarak zum Mitglied des ägyptischen Oberhauses im Parlament berufen.

 

KURZMELDUNGEN

- Jordanien deckt iranische Angriffpläne auf 

Die in London erscheinende arabische Zeitung Asharq Al-Awsat berichtet, dass jordanische Sicherheitskräfte mehrere großangelegte und vom Iran initiierte Terrorattacken verhindert haben, die sich von jordanischem Territorium aus gegen Israel richten sollten.

(s. http://www.nahostfocus.de/artikel.php?id=117)

- Bundesaußenminister Joschka Fischer ist heute in Berlin mit dem ehemaligen israelischen Justizminister Dr. Yossi Beilin und dem Vorsitzenden von Meretz, Yossi Sarid, sowie mit dem palästinensischen Minister für Kultur und Information, Yasser Abed Rabbo, und dem Direktor des Jerusalemer Zentrums für Medien und Kommunikation, Ghassan Khatib, zusammgetroffen. Bei dem ausführlichen Meinungsaustausch wurde über die jeweilige Enschätzung der aktuellen Lage in der Region gesprochen. Das Auswärtige Amt meldete, dass sich die Gesprächspartner darüber einig waren, dass die Gewalt und der Terror im Nahen Osten nur durch den Wiederaufbau von Vertrauen und im Wege politischer Verhandlungen überwunden werden könne. Die Gäste waren auf Einladung der Friedrich-Ebert Stiftung in Berlin in der Stadt. Der deutsche Außenminister plant, nach Angaben des Auswärtigen Amtes, für Februar eine weitere Reise in den Nahen Osten.

- Hetzrede von Rafsanjani am 30.1. im iranischen Fernsehen (s. http://www.israel.de/Presse/050202rafsanjani.html)

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Für weitere aktuelle Informationen aus Israel empfehlen wir Ihnen folgende Webseiten:

- Medienspiegel der Deutschen Botschaft in Tel Aviv.

- Newsletter des israelischen Außenministeriums (Sie haben die Möglichkeit, die Bereiche auszuwählen, zu denen Sie informiert werden möchten).

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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel in Berlin/Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen oder Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.